Antient­zündliche Ernäh­rung

Entzündungen spielen bei zahlreichen Erkrankungen eine große Rolle. Mit einer gesunden Ernährung kannst du entzündliche Prozesse im Körper lindern, dein Immunsystem stärken und Krankheiten effektiv vorbeugen.

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Entzündungen spielen bei zahlreichen Erkrankungen eine große Rolle. Mit einer gesunden Ernährung kannst du entzündliche Prozesse im Körper lindern, dein Immunsystem stärken und Krankheiten effektiv vorbeugen.

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Chronische Ent­zün­dungen lindern – schütz dich mit gesunder Ernährung

Entzündungen machen vielen Menschen zu schaffen – vor allem, wenn sie noch nicht entdeckt wurden. Stille Entzündungen, auch „Silent Inflammation“ genannt, treten vor allem bei Erkrankungen wie Arthrose, Rheuma, Multiple Sklerose, Diabetes Typ 2 oder Akne auf. Mit deiner Ernährung kannst du darauf Einfluss nehmen.

Wichtig zu wissen: Manche Lebensmittel können chronische Entzündungen hemmen und Schmerzen lindern. Dazu gehören entzündungshemmende Lebensmittel wie Gemüse, Obst, Kräuter und Gewürze, Omega-3-Fettsäuren und Wurzeln wie Kurkuma und Ingwer. Andere Lebensmittel befeuern wiederum Entzündungen. Zu ihnen gehören vor allem tierische Produkte wie Fleisch, Eier und Milch. Neben deiner Ernährung haben aber natürlich auch deine genetische Veranlagung und dein Lebensstil Einfluss auf den Verlauf von Entzündungen.

Booster für deine Ernährung

Gemüse und Obst sind wahre Superfoods für die entzündungshemmende Ernährung. Sie enthalten neben vielen gesunden Mikronährstoffen auch eine große Vielfalt an sekundären Pflanzenstoffen. Viele davon haben einen positiven Einfluss auf unsere Gesundheit: Sie wirken zellschützend, antimikrobiell und entzündungshemmend – auch wenn die genauen Wirkzusammenhänge noch nicht bis ins Letzte erforscht sind. Zwiebeln enthalten etwa 100 dieser bioaktiven Substanzen, Äpfel und Tomaten sogar mehr als 300. Fettreiche Kaltwasserfische punkten mit entzündungshemmenden Omega-3-Fettsäuren. Isolierte sekundäre Pflanzenstoffe in Kapsel- oder Pulverform sind eher keine Alternative zu gesunder Ernährung, da die Nahrungsinhaltsstoffe ihre Wirkung am besten im Verbund des Lebensmittels entfalten können. Setz lieber mehr entzündungshemmende Lebensmittel auf deine Einkaufsliste. Hier geben wir dir dazu ein paar Tipps.

Von diesen Lebens­mitteln solltest du mehr essen

Gemüse ist die Basis einer entzündungshemmenden Ernährung. Bunt ist hier Trumpf! Sorten mit dem Pflanzenfarbstoff Beta-Carotin, wie Karotten oder Kürbis, verzehrst du am besten mit etwas Pflanzenöl. Das verbessert die Aufnahme der Nährstoffe.

Gewürze sind vielseitige Alleskönner für eine gesunde tägliche Ernährung. Eine Mischung aus Kreuzkümmel, Muskatnuss und Kurkuma soll z. B. bei Gelenkschmerzen helfen. Und auch Ingwer liefert starke ätherische Öle für deine entzündungshemmende Ernährung.

Bunte Chili- und Paprikaschoten enthalten jede Menge entzündungshemmende Antioxidantien wie das Schärfemolekül Capsaicin und Vitamin C.

Beeren, Pflaumen und buntes Gemüse punkten mit vielen gesunden Pflanzenfarbstoffen und Vitamin C.

Leinsamen, Walnüsse, Chia-Samen und deren kaltgepresste Öle liefern viele entzündungshemmende Omega-3-Fettsäuren, z. B. die Alpha-Linolensäure. Diese Öle solltest du allerdings nicht erhitzen.

Kaltwasserfische, z. B. Forelle, Makrele, Lachs oder Hering, liefern nicht nur Omega-3-Fettsäuren. Sie können auch einem Vitamin-D-Mangel vorbeugen helfen.

Von diesen Lebens­mitteln solltest du weniger essen

Generell gilt: Iss weniger tierische Produkte. „Rotes“ Fleisch (z. B. Schwein, Rind, Lamm) steht bei vielen Ernährungsexpert*innen aufgrund des hohen Gehalts an Arachidonsäure in Verdacht, Entzündungen zu begünstigen. Der Berufsverband Deutscher Rheumatologen und die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfehlen heute einen generell geringeren Fleischkonsum. Mindestens ¾ pflanzliche und maximal ¼ tierische Lebensmittel empfiehlt die DGE. 

Auch Eier sind nicht nur reich an Fett und entzündungsfördernden Eiweißen. Sie werden im Körper sauer verstoffwechselt, was den Säure-Basen-Haushalt aus dem Gleichgewicht bringen kann. Die Folgen können Abgeschlagenheit, Kopf- und Muskelschmerzen sein.

Süßes, besonders Zucker, begünstigt die Entstehung entzündungsfördernder Botenstoffe.

Lebensmittel aus weißem Mehl, wie Weißbrot, Kuchen oder Croissants, gehören zu den leicht verdaulichen Kohlenhydraten, also Zuckern, die Entzündungen befeuern.

Phosphate blockieren die Kalziumaufnahme und den Magnesiumstoffwechsel. Sie stecken häufig in Wurstwaren, Cola und Fertiggerichten.

Sonnenblumenöl hat ein ungünstiges Verhältnis von Omega-3- zu Omega-6-Fettsäuren. Verwende lieber Raps- oder Olivenöl zum Kochen und Braten. Diese pflanzlichen Öle gehören zu den entzündungshemmenden Lebensmitteln.

Praktische Tipps für neue Routinen

Morgens vor dem Frühstück: Starte mit entzündungshemmenden Lebensmitteln gesund in den Tag. Probier dieses Rezept voller Antioxidantien: Mische Kreuzkümmel-, Muskatnusspulver und gemahlenen Kurkuma zu gleichen Teilen. Jeden Morgen kannst du ganz easy eine Teelöffelspitze davon mit etwas Honig einnehmen. 

Zum Frühstück: Fermentierte Lebensmittel wie Sauerkraut oder sauer eingelegtes Gemüse schmecken super auf Vollkornbrot und liefern viel Vitamin C.

Wenn du Müsli oder Porridge bevorzugst, probier folgendes Rezept:

  • Reib am Vorabend 1 Karotte und 1 Apfel und mische beides mit 3 Esslöffeln Haferflocken und ein paar Rosinen.
  • Bewahr das Ganze im Kühlschrank auf und rühr am Morgen nach Bedarf etwas Honig, Leinöl und Joghurt darunter.
  • Das Gewürz Zimt zählt auch zu den antientzündlichen Lebensmitteln. Es passt wunderbar zu diesem Porridge.

Mittag- und Abendessen: Bereite 1x in der Woche fettreichen Seefisch zu, etwa Lachs, Hering oder Makrele. Du kannst den Fisch gut mit knackigem Salat kombinieren. Verwend als Würzmittel etwas Chili und fein gehackten Ingwer. Dresse grünes Blattgemüse wie Spinat oder Salat mit Lein- oder Walnussöl und dekorier es mit gehackten Walnüssen. 

Auch Ofengemüse, eine Hokkaido-Kürbissuppe, Zucchini-Nudeln (Zoodles) mit Kirschtomaten oder gebackene Auberginen mit Tomate und Zimt sind schnell gemacht und superlecker. Rezepte findest du im Internet.

Zwischendurch: Iss weniger Süßigkeiten. Knabber stattdessen mehr rohes Gemüse und Obst sowie naturbelassene Nüsse und Kerne. Genieß täglich eine Kanne Grün- oder Ingwertee statt Soft- und Fruchtsaftgetränke. 

Du hast es in der Hand: Durch gesunde Ernährung mit antientzündlichen Lebensmitteln kannst du stille Entzündungen lindern. Und du wirst sehen, eine entzündungshemmende Ernährung mit gesunden Lebensmitteln kann so lecker sein!

Ernährung

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