Gut durch die Wechseljahre

Die weiblichen Wechseljahre bedeuten eine natürliche hormonelle Umstellung. Hitzewallungen oder Schlafprobleme können dich in dieser Lebensphase begleiten. Die Beschwerden kannst du in vielen Fällen lindern.

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Die weiblichen Wechseljahre bedeuten eine natürliche hormonelle Umstellung. Hitzewallungen oder Schlafprobleme können dich in dieser Lebensphase begleiten. Die Beschwerden kannst du in vielen Fällen lindern.

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Die Phasen der Wechsel­jahre

Während der Wechseljahre, auch Klimakterium genannt, verändert sich das Zusammenspiel deiner Hormone und damit der weibliche Zyklus: Die Regelblutung wird unregelmäßiger, bis sie schließlich ganz ausbleibt. Mit der allerletzten Regelblutung, sie heißt auch Menopause, geht die fruchtbare Zeit für Frauen ungefähr ab Anfang 50 zu Ende. Einige Frauen haben ihre Periode jedoch deutlich länger, bei anderen hören die Monatsblutungen schon früher auf. Durchschnittlich dauert das Klimakterium etwa 5 bis 8 Jahre.

Der Beginn der Wechseljahre kann sich mit ganz unspezifischen Symptomen ankündigen. Schlafprobleme als erste Anzeichen treten oft früher auf als die für die Wechseljahre typischen Hitzewallungen. Die hormonelle Umstellung verläuft in mehreren Phasen. Die nachfolgend genannten Altersangaben sind statistische Durchschnittswerte, individuelle Abweichungen auch um mehrere Jahre sind also möglich:

  • Prämenopause (etwa ab Mitte 40): Frühphase der Wechseljahre, die Eierstöcke produzieren weniger weibliche Geschlechtshormone (der Progesteronspiegel sinkt, der Östrogenspiegel bleibt dagegen noch fast konstant); durch das Ungleichgewicht der Hormone kann der Zyklus unregelmäßiger werden
  • Perimenopause (etwa ab 47 bis 1 Jahr nach der Menopause): Funktion der Eierstöcke nimmt weiter ab, starke hormonelle Schwankungen, häufige Zyklusabweichungen mit verkürzten Abständen zwischen den Blutungen, Schmierblutungen oder längeren Phasen ohne Blutung, Wechseljahresbeschwerden können häufiger auftreten
  • Menopause (etwa im Alter 51 bis 52): letzte Regelblutung, wird rückblickend so bezeichnet, wenn danach 12 Monate keine Blutung mehr auftritt
  • Postmenopause (Zeit nach der letzten Regelblutung bis etwa 65 Jahre): Östrogenproduktion ist stark reduziert, Körper passt sich an die Hormonumstellung an, Wechseljahresbeschwerden können noch vorkommen, klingen aber meist ab

Begleiterscheinungen der Wechsel­jahre

Frauen erleben ihre Wechseljahre ganz unterschiedlich. Etwa jede 3. Frau fühlt sich nahezu beschwerdefrei. Viele Frauen empfinden die Begleiterscheinungen als zeitweise lästig. Etwa 1/3 aller Frauen leidet allerdings unter starken Beschwerden. Zu den möglichen Beschwerden gehören:

  • Verkürzte Zyklen, unregelmäßige Zyklen, Zwischenblutungen
  • Hitzewallungen mit Schweißausbrüchen und Hautrötungen (etwa 75 % aller Frauen sind betroffen mit einer Häufigkeit von gelegentlich bis zu 20x am Tag)
  • Stimmungsschwankungen, innere Unruhe, Verstimmungen bis hin zu Angststörungen und Depressionen
  • Herzklopfen und Schwindel
  • Nächtliches Schwitzen, Ein- und Durchschlafstörungen
  • Haarausfall, Hautprobleme mit trockener Haut
  • Muskel- und Gelenkschmerzen
  • Müdigkeit, Erschöpfung, Konzentrationsprobleme
  • Scheidentrockenheit, Schmerzen beim Sex, Libidoverlust
  • Blasenschwäche
  • Gewichtszunahme vor allem am Bauch

Wechseljahre: Das steckt hinter den Symptomen

Die weiblichen Hormone Östrogen und Progesteron sind wichtige Botenstoffe. Die hormonellen Schwankungen während der Wechseljahre führen im Gehirn zu einer Fehlregulation der Körpertemperatur. Entsprechend entwickeln sich bei vielen Frauen die typischen Hitzewallungen mit einem Gefühl von aufsteigender oder fliegender Hitze, fleckigen oder flächigen Hautrötungen sowie Schweißausbrüchen. Andere Begleiterscheinungen wie Schlafstörungen können die unmittelbare Folge davon sein.

Manche Beschwerden stehen aber auch einfach im Zusammenhang mit den natürlichen Alterungsprozessen oder den ganz normalen Herausforderungen der mittleren Lebensphase. In dieser Zeit ändern sich für viele Frauen die Lebensumstände: Die eigenen Eltern werden älter und möglicherweise pflegebedürftig, die Kinder verlassen das Haus, die Anforderungen im Job verändern sich.

Lebe deine Wechseljahre und sorge gut für dich

In den Wechseljahren spürst du die Veränderungen in deinem Körper. Und du findest leichter heraus, was wirklich gut für dich ist. So kannst du Beschwerden lindern:

  • Bei Hitzewallungen helfen Kleidung im Lagen-Look oder aus Funktionsfasern. Leichtes Essen, viel trinken oder kaltes Wasser über die Handgelenke laufen lassen. Einen Schal für das oft auftretende anschließende Frösteln bereithalten.
  • Bei Schlafstörungen achte auf ein kühles, gut durchlüftetes Schlafzimmer, wenig Blaulicht von Handy oder Bildschirm am Abend. Reduziere Koffein und verzichte auf Alkohol.
  • Viel Bewegung an der frischen Luft macht den Kopf frei, verbessert deine Fitness, hilft dir, dein Gewicht zu halten und macht dich stark gegen Osteoporose.
  • Mit Yoga oder anderen Entspannungstechniken kommst du leicht zur Ruhe und kannst ganz easy abschalten.
  • Ernähre dich ausgewogen: Du brauchst jetzt weniger Energie, aber immer noch viele Nährstoffe. Trinke ausreichend Wasser oder ungesüßte Tees.
  • Mittel mit pflanzlichen Wirkstoffen aus Traubensilberkerze, Frauenmantel, Salbei, Baldrian, Hopfen, Johanniskraut oder Mönchspfeffer können helfen, Beschwerden zu lindern. Die Wirksamkeit von hoch dosierten Nahrungsergänzungsmitteln mit Phytoöstrogenen aus Soja oder Rotklee ist bisher nicht ausreichend nachgewiesen. Denke daran, dass auch pflanzliche Mittel Wechsel- und Nebenwirkungen haben können. Lass dich von deinem Arzt oder deiner Ärztin beraten.
  • Gehe offen mit deiner Zeit des Wechsels um. Tausche dich mit Freundinnen aus.

Haben die Wechseljahre auch positive Seiten? Ja klar

Die Wechseljahre bringen nicht nur Herausforderungen mit sich, sondern positive Aspekte und Chancen.

Ende des prämenstruellen Syndroms (PMS)

Viele Frauen leiden unter PMS, das Symptome wie Stimmungsschwankungen, Kopfschmerzen, Müdigkeit und Wassereinlagerungen mit sich bringt. Mit den Wechseljahren verschwinden diese monatlichen Beschwerden, was zu einer erheblichen Verbesserung der Lebensqualität führen kann.

Keine Menstruationsbeschwerden mehr

Das Ende der monatlichen Menstruation empfinden viele Frauen als große Erleichterung. Keine Periodenschmerzen, keine lästigen Blutungen und keine monatlichen Stimmungsschwankungen mehr – das Leben kann dadurch deutlich angenehmer und bequemer werden.

Freiheit von Verhütungsstress

Mit dem Ende der Fruchtbarkeit entfällt auch die Notwendigkeit, sich um Verhütungsmethoden zu kümmern. Dies kann das Sexualleben entspannter und unbeschwerter machen.

Neuer Lebensabschnitt

Die Wechseljahre markieren oft den Beginn eines neuen Lebensabschnitts. Viele Frauen nutzen diese Zeit, um sich selbst neu zu entdecken, persönliche Ziele zu verfolgen und neue Interessen zu entwickeln.

Die Wechseljahre können mit ihren positiven Seiten eine Phase des Aufbruchs und der neuen Chancen sein.

FAQs zu Wechseljahren

Ja, das ist möglich. Achte auf eine zuverlässige Verhütung für einen Zeitraum von mindestens 12 Monaten nach deiner letzten Regelblutung. Lass dich in deiner gynäkologischen Praxis hierzu beraten.

Lass auftretende Beschwerden ärztlich abklären, wenn du dich nicht gut fühlst, Symptome neu auftreten oder du einfach unsicher bist. Das gilt besonders für starke, aber auch für länger andauernde Beschwerden, wie beispielsweise sehr auffällige Zyklusstörungen mit anhaltenden oder starken Blutungen oder wiederauftretenden Blutungen nach der Menopause.

Bei sehr starken Beschwerden kannst du zusammen mit deiner Frauenärztin oder deinem Frauenarzt überlegen, ob für dich eine Hormontherapie in Frage kommt. Die Einnahme synthetischer wie auch sogenannter bioidentischer Hormone geht zwar mit einem leicht erhöhten Brustkrebsrisiko einher, kann aber dennoch eine für dich sinnvolle Behandlung darstellen.

Eine Bestimmung des Hormonspiegels ist immer nur eine Momentaufnahme der gerade zu Beginn der Wechseljahre stark schwankenden Werte. Selbsttests haben keinen erwiesenen Nutzen. Wer aufgrund des Testergebnisses auf Verhütung verzichtet, kann leicht ungeplant schwanger werden.

Mit sinkendem Östrogenspiegel hast du ein erhöhtes Risiko für Osteoporose. Denn Östrogen ist neben Vitamin D und Kalzium wichtig für die Stabilität der Knochen. Außerdem steigt das Risiko für Bluthochdruck. In dieser Lebensphase auftretende Krebserkrankungen sind keine unmittelbare Folge der Hormonumstellung, sondern hängen eher mit dem individuellen Lebensstil und dem Älterwerden zusammen.

Bei Männern sinkt mit zunehmendem Alter der Testosteronspiegel langsam und meist gänzlich unbemerkt. Die manchmal als Andropause bezeichnete Phase ist jedoch keine den Wechseljahren von Frauen vergleichbare hormonelle Umstellung.

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