So hängen die unteren Harnwege und Prostata zusammen
Die ableitenden Harnwege, dazu gehören Harnleiter, Harnblase und Harnröhre, sorgen für die Ausscheidung nicht verwertbarer Substanzen in Form von Urin. Die Blase kann etwa 300 bis 500 ml Harn speichern. Die Entleerung der Blase über die Harnröhre lässt sich im Normalfall steuern.
Schätzungen zufolge hat etwa jeder 10. Mann Probleme bei der Blasenentleerung (Miktion). Mit zunehmendem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit. Ein langsames und gutartiges Wachstum der Prostata (benigne Prostatahyperplasie, BPH, oder auch benignes Prostatasyndrom, BPS, genannt) ist nämlich ein ganz normaler Teil des Älterwerdens. Bis zu 50 % aller Männer zwischen 50 und 60 sind davon betroffen. Mit höherem Alter steigt die Zahl der Betroffenen.
Die Prostata umgibt die Harnröhre ringförmig. Ist sie vergrößert, drückt sie auf Blase, Blasenmuskulatur und Harnröhre und beeinträchtigt so die Miktion.
Typische Symptome für eine vergrößerte Prostata sind
- Der Harnstrahl ist schwächer oder stotternd, das Wasserlassen dauert länger.
- Es dauert etwas, bis der erste Urin kommt.
- Der Harndrang ist häufiger und stärker, besonders während der Nacht (Nykturie).
- Nach dem Wasserlassen bleibt das Gefühl, dass noch ein Rest Urin in der Blase ist.
Manchmal haben Betroffene nur leichte Beschwerden, mit denen sie gut leben können. Mit der Zeit können sich die Probleme allerdings verstärken. Ständiger nächtlicher Harndrang kann zu Schlafstörungen mit ausgeprägter Müdigkeit und Konzentrationsstörungen führen. Tagsüber trauen sich viele Betroffene nicht mehr aus dem Haus aus Angst, dauernd zur Toilette zu müssen. Eine soziale Isolation kann die Folge sein.
Wichtig ist es, in der Arztpraxis das Thema und den Grad der Beschwerden offen anzusprechen. Während in manchen Fällen eine medikamentöse Therapie notwendig ist, helfen bei leichten Beschwerden oft einfache Strategien (mehr hierzu weiter unten). Ein Arztbesuch hilft auch bei der Diagnose und Behandlung anderer Ursachen für die Beschwerden beim Wasserlassen.