4 Mythen der Männergesundheit

Männer sind dicker. Männer ernähren sich ungesünder. Männer sind wehleidiger, risikobereiter, gehen seltener zum Arzt oder zur Vorsorge als Frauen. Kurzum: Männer vernachlässigen ihre Gesundheit. Mythos oder Wahrheit?

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Männer sind dicker. Männer ernähren sich ungesünder. Männer sind wehleidiger, risikobereiter, gehen seltener zum Arzt oder zur Vorsorge als Frauen. Kurzum: Männer vernachlässigen ihre Gesundheit. Mythos oder Wahrheit?

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Wir nehmen gängige Mythen rundum die Männergesundheit unter die Lupe

In Sachen Gesundheit schneiden Frauen nach gängiger Meinung oft besser ab als Männer. Doch ist das wirklich so? Und wenn ja, woran liegt es? Wir gehen den gängigsten 4 Mythen auf den Grund und geben hier speziell den Männern Tipps für ein gesundes Leben.

1. Männergrippe – gibt es sie wirklich?

Männer stehen im Verdacht, besonders wehleidig zu sein. Schon bei den kleinsten Anzeichen einer Erkältung brauchen sie Schonung. Untersuchungen zufolge sind Männer allerdings tatsächlich anfälliger für Infektionskrankheiten. Von Grippeviren beispielsweise sind sie nicht nur häufiger, sondern oft auch schwerer betroffen als Frauen. Für das oft belächelte Phänomen Männerschnupfen gibt es vor allem 2 Gründe:

  • Die Sexualhormone beeinflussen das Immunsystem. Das weibliche Geschlechtshormon Östrogen mobilisiert die Immunabwehr bei Frauen. Erreger können so wirksamer bekämpft werden.
  • Durch eine ungesunde Lebensweise schwächen viele Männer ihre körpereigene Abwehr. Ein gesunder Lebensstil mit einer abwechslungsreichen Ernährung, viel Bewegung und einem guten Umgang mit Stress machen – auch bei Männern – das Immunsystem stark.

Hol dir hier Tipps für eine antientzündliche Ernährung, um dein Immunsystem zu stärken.

2. Männer essen anders als Frauen

Mann liebt sein Steak, Frau ihr Salatblatt? Das ist kein Mythos, sondern belegt durch die Daten der Nationalen Verzehrstudie II und des Ernährungsreports 2023, beides durchgeführt im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL).

Den erhobenen Daten zufolge essen nur 63 % der Männer täglich Obst und Gemüse, aber fast 80 % der Frauen. Männer essen etwa doppelt so viel Fleisch und Wurst wie Frauen, trinken etwa doppelt so viel Softdrinks und 4x so viel alkoholische Getränke.

Die unterschiedlichen Ernährungsweisen sind deutlich sichtbar: 67 % der Männer haben Übergewicht (gegenüber 52 % der Frauen).

Warum ist das so? Männer essen genussorientierter und achten weniger auf den gesundheitlichen Wert von Nahrungsmitteln. Frauen hingegen sind bezüglich gesunder Ernährung meist besser informiert. Sie sind häufiger für den Lebensmitteleinkauf und das Kochen zuständig und auch eher bereit, ihre Ernährung umzustellen.

Mitverantwortlich für dicke Männerbäuche ist oft das Ess-Tempo. Untersuchungen zufolge nehmen Männer pro Minute beim Essen etwa 80 Kalorien zu sich, Frauen nur 52. Übergewichtige essen auch oft schneller als Normalgewichtige.

Mit diesen einfachen Schritten kannst du deine Essgewohnheiten ändern

  • Ersetz zuckerhaltige Getränke durch kalorienfreie wie Wasser oder ungesüßte Tees
  • Kauf dir einen Vorrat an Äpfeln und iss täglich 1-2 davon
  • Du musst nicht komplett auf Fleisch verzichten, aber Gemüse sollte immer dabei sein
  • Iss langsam und bewusst, um auf dein Sättigungsgefühl zu achten

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3. Männer gehen seltener zur Vorsorge

Keine Lust auf Wartezeiten in der Arztpraxis, Sorge vor unangenehmen Untersuchungen oder einfach Angst vor schlechten Ergebnissen? Für Männer gibt es viele Gründe, Vorsorgeuntersuchungen gar nicht erst wahrzunehmen.

Nach Erhebungen der Deutschen Gesellschaft für Mann und Gesundheit (DGMG) nehmen fast 60 % der Frauen an Vorsorgeuntersuchungen teil, aber nur 22 % der Männer. Die allermeisten Männer halten sich einfach für gesund und einen Arztbesuch daher für unnötig. Eine Rolle spielt auch, dass es kaum spezielle Früherkennungsuntersuchungen für Männer gibt bzw. die Früherkennung später beginnt und seltener stattfindet.

Fakt ist auch, dass Männer im Durchschnitt 5 Jahre kürzer leben als Frauen. Die Ursachen dafür sind noch nicht im Detail bekannt. Neben genetischen Faktoren spielt sicher auch die individuelle Lebensweise eine Rolle. Männer ernähren sich schlechter, sind stärker suchtgefährdet und auch risikobereiter.

Beim Thema Gesundheitsbewusstsein besteht erheblicher Nachholbedarf für Männer. Dazu gehören ein achtsamer Umgang mit der eigenen Gesundheit und die regelmäßige Teilnahme an Früherkennungsuntersuchungen. Individuelle Gesundheitsrisiken können so frühzeitig erkannt und behandelt werden.

Erfahre hier mehr zu wichtigen Früherkennungsuntersuchungen und was du zuhause selbst checken kannst:

4. Männer sind risikobereiter als Frauen

Gefährliche Mutproben, Alkoholexzesse, Drogenkonsum, Risikosportarten oder gefährliches Verhalten im Straßenverkehr: Viele Männer setzen ihre Gesundheit aufs Spiel. Gefahren werden oft unterschätzt. Der Anteil der Männer in der Statistik der Verkehrstoten verdeutlicht das, er liegt bei 75 %.

Grundsätzlich sind jüngere Männer risikobereiter als ältere. Sie wollen sich vor Gleichaltrigen beweisen, ihre Grenzen austesten oder bewusst überschreiten. Auch bestimmte Stimmungslagen oder ein chronisches Schlafdefizit können die Risikobereitschaft erhöhen.

Das Image vom starken Geschlecht ist immer noch sehr präsent in unserer Gesellschaft. Eine riskante Fahrt mit dem Mountainbike gehört für viele Männer eher dazu als die Teilnahme an einer Früherkennungsuntersuchung.

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