Schnarchen bei Männern

Studien belegen: Männer schnarchen mehr als Frauen. Auch Alkohol oder Schnupfen begünstigen Schnarchen. Einfache Maßnahmen sorgen für mehr Ruhe im Schlafzimmer.

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Studien belegen: Männer schnarchen mehr als Frauen. Auch Alkohol oder Schnupfen begünstigen Schnarchen. Einfache Maßnahmen sorgen für mehr Ruhe im Schlafzimmer.

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Definition: Was ist Schnarchen?

Eigentlich weiß jede*r, was es ist, und schätzungsweise 2 von 5 tun es selbst jede Nacht: Schnarchen. Das geht aus einer Studie mit 162 Teilnehmerinnen und Teilnehmern hervor. Trotzdem ist Schnarchen gar nicht so einfach zu beschreiben – sogar Expert*innen tun sich mit einer Definition schwer. Ganz allgemein bezeichnet man als Schnarchen das knatternde Geräusch, das du während des Schlafs beim Atmen machst – ohne dass es deinen eigenen Schlaf stört.

Für deine*n Bettpartner*in kann diese nächtliche Ruhestörung aber so manche schlaflose Nacht bedeuten, immerhin erreichen etwa 2/3 aller Schnarcher*innen eine Lautstärke von über 45 Dezibel. Das entspricht beispielsweise einer laufenden Waschmaschine im Nebenzimmer. Na dann, gute Nacht!

Ursachen: Wie entsteht Schnarchen?

Kurz gesagt: Schnarchen entsteht dadurch, dass dein Atem beim Schlafen die weichen Gewebe entlang der oberen Luftwege zum Vibrieren bringt.

Hier die ausführlichere Erklärung: Während des Schlafs lässt die Muskelspannung in deinem gesamten Körper nach, die Muskeln in Hals und Rachen einschließlich der Zunge erschlaffen, und die oberen Atemwege verengen sich. Wenn du ein- und ausatmest, strömt die Atemluft nun schneller durch diese Engstellen und erzeugt Turbulenzen. Diese Luftverwirbelungen können wiederum das entspannte Gewebe in Schwingung versetzen und so die typischen Geräusche verursachen, die das Schnarchen ausmachen.

Was sind akute Auslöser für Schnarchen?

Es gibt einige Faktoren, die das Schnarchen vorübergehend auslösen oder verstärken können:

  • Alkoholkonsum: Alkohol sorgt dafür, dass sich die Muskulatur im ganzen Körper entspannt. Beim Schlafen können die Muskeln rund um die Atemwege dann durch den Atem leichter zum Schwingen gebracht werden.
  • Schlafmittel: Die meisten Wirkstoffe, die bei Schlafstörungen eingesetzt werden, haben ebenfalls einen entspannenden Effekt auf die Muskulatur. Klar, dass das die Entstehung von Schnarchgeräuschen begünstigen kann.
  • Schnupfen: Eine verstopfte Nase bei einer Erkältung oder Allergie führt dazu, dass du verstärkt durch den Mund atmen musst. Wenn der Schnupfen verschwindet und die Nase wieder frei wird, hört auch das Schnarchen auf.

Risikofaktoren: Wer ist besonders von Schnarchen betroffen?

  • Männer: Wissenschaftliche Studien zeigen, dass das Geschlecht ein entscheidender Risikofaktor für das Schnarchen ist. Besonders häufig schnarchen Männer – das steht fest. Das liegt unter anderem daran, dass bei Männern der Hals oft kräftiger und die Atemorgane im Allgemeinen größer sind. Aber vor allem die Sexualhormone scheinen für den Gender-Unterschied verantwortlich zu sein.
  • Ältere Menschen: Im Laufe des Lebens verlieren die Muskeln ganz natürlich an Spannkraft, weshalb das Schnarchen mit zunehmendem Alter häufiger vorkommt. Übrigens: In der Altersgruppe über 60 Jahren schließt sich der Gendergap bei den Schnarcher*innen. Forscher*innen erklären sich das durch den geänderten weiblichen Hormonstatus nach der Menopause.
  • Menschen mit Übergewicht: Vermehrtes Fettgewebe kann sich auch im Halsbereich ansammeln und dadurch vor allem beim Liegen die oberen Luftwege einengen.
  • Raucher*innen: Nikotin reizt die Schleimhäute, sodass diese anschwellen und die Atemwege einengen können. Der Atemstrom wird dadurch beschleunigt und lässt das weiche Gewebe geräuschvoll vibrieren.

Außerdem können anatomische Ursachen, etwa eine verkrümmte Nasenscheidewand oder eine Fehlstellung des Unterkiefers, dazu beitragen, dass manche Menschen schnarchen.

Diagnose: Wie wird Schnarchen festgestellt?

Wichtig ist die Unterscheidung zwischen einem „normalen“ Schnarchen und einem Schnarchen mit Krankheitswert. Die Rückmeldung deines Umfelds ist dabei eine der wichtigsten Informationsquellen:

  • Du schnarchst nur leise oder allenfalls moderat? Super, zumindest hinsichtlich deiner eigenen Gesundheit ist in diesen Fällen Aufatmen angesagt. Eine ärztliche Diagnose ist dann nicht notwendig.
  • Du kannst es nachts locker mit einem Sägewerk aufnehmen? Das solltest du medizinisch abklären lassen. Denn lautes oder sehr unregelmäßiges Schnarchen kann im Zusammenhang mit ernsthaften Erkrankungen wie beispielsweise Adipositas oder Bluthochdruck stehen.

Deine Ärztin oder dein Arzt spricht mit dir zunächst ganz allgemein über wichtige Aspekte rund ums Schnarchen: Schnarchst du jede Nacht und die ganze Nacht? Nimmst du spezielle Medikamente? Rauchst du? All das sind wichtige Fragen, die bei der Diagnose helfen können. Da viele Betroffene kaum einschätzen können, wie laut und wie oft sie tatsächlich schnarchen, sollten auch die Informationen der Bettpartner*innen in das Gespräch miteinbezogen werden.

Bei der anschließenden körperlichen Untersuchung konzentriert sich die Ärztin oder der Arzt auf deine Atmung und mögliche Veränderungen an den Atemwegen. Für weitere Untersuchungen bekommst du meist eine Überweisung zu einer Fachärztin oder einem Facharzt für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde. Bei bestimmten Fragen kann auch eine Untersuchung im Schlaflabor sinnvoll sein.

Therapie: Wie kann man Schnarchen behandeln?

Ein normales Schnarchen wird von Expert*innen nicht als Erkrankung eingestuft und muss aus medizinischer Sicht nicht behandelt werden. Trotzdem kann dich auch harmloses Schnarchen nachts zum Aufwachen bringen – und nahestehende Personen extrem stören.

Aber hey, es gibt ein paar Tricks, mit denen du ganz easy dein Schnarchen lindern und deinen Schlaf verbessern kannst:

Schnarchst du besonders, wenn du auf dem Rücken liegst, kann ein Positionswechsel beim Schlafen oft helfen. Die Wirksamkeit ist zwar nicht studienbelegt, aber eine andere Schlafstellung schadet auch nicht und ist definitiv einen Versuch wert.

Wer gut schläft, braucht auch keine Schlafmittel. Klingt logisch, oder? Feste Schlafenszeiten, keine Display-Zeit im Bett sowie ein abgedunkeltes und kühles Schlafzimmer können einen gesunden und erholsamen Schlaf unterstützen.

Besonders vor dem Zubettgehen ist der entspannende Effekt von Alkohol ein starker Trigger dafür, dass du nachts laut schnarchst. Du ahnst vielleicht, was dagegen hilft: abends möglichst nichts Alkoholisches trinken.

Wahrscheinlich hast du es schon öfter gehört: Rauchen schadet der Gesundheit. Jetzt weißt du, dass es auch dein Schnarchen auslösen kann. Die gute Nachricht lautet: Durch Nikotinverzicht kannst du schlafbezogenen Atemstörungen entgegenwirken und das Schnarchen verhindern.

Menschen mit starkem Übergewicht schnarchen häufiger als Menschen mit Normalgewicht. Das ist leider Fakt. Eine Gewichtsabnahme gehört also zu den Top-Empfehlungen gegen das Schnarchen.

Ist deine Nasenschleimhaut bei Schnupfen gereizt und geschwollen, können spezielle Nasensprays oder -tropfen vorübergehend die Nasenatmung verbessern. Wichtig: Dies ist keine langfristige Lösung gegen das Schnarchen! Nasensprays sollte man nicht häufiger als 3x am Tag und nicht länger als 7 bis maximal 10 Tage anwenden. Denn bereits nach wenigen Tagen tritt ein Gewöhnungseffekt ein. Die Folge: Betroffene greifen immer häufiger zum Nasenspray und können in eine regelrechte Nasenspray-Sucht geraten.

Wenn die Atmung im vorderen Bereich der Nase eingeschränkt ist, können Nasenspreizer den Naseneingang weiten. Das sind kleine Hilfsmittel aus Kunststoff, die du beim Schlafen in die Nase einsetzt, um besser Luft zu bekommen.

Falls bei dir eine Fehlstellung des Unterkiefers festgestellt wurde, kann eine sogenannte Protrusionsschiene deinen Kiefer sanft nach vorne schieben. Dadurch weitet sich der Rachen, und die weichen Gewebe werden mehr gespannt. Weitere Informationen bekommst du in deiner Zahnarztpraxis.

Manchmal führt kein Weg drumherum – wenn andere Maßnahmen nicht oder nicht genug helfen, kann in einigen Fällen ein chirurgischer Eingriff an der Nase oder am weichen Gaumen die Ursache des Schnarchens langfristig beheben.

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