Fast jede*r 3. Befragte hält sich sogar für ein sehr gutes Vorbild für die Kinder im eigenen Haushalt. Und dass, obwohl 56 % zugeben, sich manchmal oder häufig bis spät in die Nacht bei Netflix und Co. wiederzufinden. Nur 17 % sind immun gegen einen Serienmarathon und nur 12 % können von sich selbst behaupten, digitale Medien in einem angemessenen Rahmen zu verwenden. Die Deutschen gehen somit sehr selbstreflektiert mit ihrem Medienkonsum um, können ihn aber scheinbar trotzdem nur schwer kontrollieren.
Wenn die Erwachsenen ihre Augen kaum von den Bildschirmen nehmen können, bleibt das bei Kindern nicht unbemerkt: 2/3 der Eltern werden zumindest selten darauf hingewiesen, dass sie zu viel Zeit mit Smartphone, Computer oder Smart-TV verbringen. 17 % hören diese Kritik sogar häufig in ihrem Haushalt. In einer digitalisierten Zeit fällt es auch Erwachsenen schwer, das richtige Maß an unterhaltsamen und praktischen Tools zu finden. Freund*innen, Elterngruppen und Kolleg*innen während der Homeoffice-Zeit haben sich an kurze Reaktionszeiten gewöhnt.
„Kinder lernen von ihren Eltern – ab Tag 1. Mütter und Väter sollten Kindern so oft es geht zeigen, dass es Situationen gibt, wo das Handy nicht stören soll. Etwa beim Essen, beim Schlafen und im Straßenverkehr“, sagt Clemens Beisel, Diplom-Sozialpädagoge und Kooperationspartner der Pronova BKK. „Ein wichtiger Pfeiler zur Ausprägung eines gesunden Mediennutzungsverhaltens sind klare Regeln, die für die ganze Familie gelten und dem Kind vermitteln: Du bist mir wichtig - wichtiger als das Handy oder der Ping.“