Warum Superfood so super ist

Superfoods sind ein Trend, der viel verspricht: Sie beugen Erkrankungen vor, machen schlank, die Haut schöner und sind rundum gesund. Doch wer bestimmt, was super genug für ein Superfood ist? Und werden sie ihren Versprechen gerecht?

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Superfoods sind ein Trend, der viel verspricht: Sie beugen Erkrankungen vor, machen schlank, die Haut schöner und sind rundum gesund. Doch wer bestimmt, was super genug für ein Superfood ist? Und werden sie ihren Versprechen gerecht?

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Darum heißt es Superfood

Über Früchte, Säfte und Tees bis zum getrockneten Pulver oder Kapseln: Superfoods gibt es in vielfältigen Formen, sowohl im Supermarkt, im Online-Handel als auch auf deutschen Feldern und Wäldern. Sie sind deswegen so super, weil sie beispielsweise einen sehr hohen Gehalt an Nährstoffen wie Vitaminen, Antioxidantien, Mineralstoffen, Omega-Fettsäuren und sekundären Pflanzenstoffen haben.

Jedoch gibt es keine verbindliche Definition, die ein Superfood auszeichnet. Ursprünglich waren es vor allem exotische Lebensmittel, die von der Lebensmittelindustrie diesen Begriff bekommen haben. Mittlerweile werden aber zu Recht immer mehr heimische Lebensmittel als Superfood (wieder-)entdeckt.

Die Super-Vorteile im Check

Die positiven Effekte von Superfoods sind laut Verkaufsargumenten:

  • Regulierung des Blutdrucks
  • Abwehr entzündlicher Prozesse
  • Senkung des Cholesterinspiegels
  • Verbesserung der Herz- und Gefäßgesundheit
  • Exzellente Sehfähigkeit
  • Erhöhte Konzentrations- und Gedächtnisleistung
  • Gute Verdauung
  • Entgiftung des Körpers
  • Weniger Müdigkeit
  • Reine Haut
  • Anti-Aging
  • Unterstützung der Gewichtsabnahme

Diese Argumente sind zwar nicht aus der Luft gegriffen, wissenschaftlich sind sie jedoch nicht belegt. Fest steht, dass Superfoods tatsächlich gesundheitsfördernde Stoffe enthalten können und sich leicht sowie schnell in den Speiseplan integrieren lassen – ob im Müsli, Joghurt oder Smoothie.

Was oft nicht klar ist: Diese Argumente treffen genauso gut auf viele heimische Lebensmittel zu, die nicht als Superfood beworben werden. Man sollte also genau hinschauen, wenn es um den Werbebegriff Superfood geht und im Zweifel nachforschen, welche Wirkungen das Produkt hat und ob es heimische Alternativen gibt.

Zum Teil wird auch mit einem besonders hohen ORAC-Wert geworben, der die antioxidative Wirkung eines Nahrungsmittels belegen soll. Je höher der Wert ist, desto besser sollen Erkrankungen und der Alterungsprozess vorgebeugt werden. Der ORAC-Wert ist jedoch ein reiner Laborwert. Die im Labor angewandte Reaktion für den Test läuft im menschlichen Körper anders ab – somit ist der ermittelte ORAC-Wert keine zuverlässige Angabe zu der tatsächlichen gesundheitlichen Wirkung eines Nahrungsmittels.

5 exotische Superfood-Trends

Der Markt für Superfoods aus fernen Ländern ist groß und wenn ein Trend geht, folgt ruckzuck der nächste. Wir haben 5 für dich aufgelistet – und einer davon ist gar nicht so fern, da er sich sogar für die Fensterbank eignet:

Mikroalgen wie Spirulina oder Chlorella, der Wunderbaum Moringa oleifera und das Grünteepulver Matcha werden Super Greens genannt. Geschätzt werden sie hauptsächlich wegen ihres hohen Gehaltes an Chlorophyll, das Entzündungen hemmen, Blutzellen aufbauen, Magnesiummangel vorbeugen und den Körper entgiften helfen soll.

Chia-Samen rangieren unter den Superfoods ganz weit oben. Hierbei handelt es sich um die Samen einer Salbei-Art aus Mexiko, die schon bei den Azteken und Maya geschätzt wurde. Chia-Samen liefern Omega-3-Fettsäuren, Vitamin E, Kalzium und hochwertige Proteine. Sie sättigen gut und sollen bei Verdauungsproblemen und Sodbrennen helfen.

Der Reishi gilt als Heilpilz in China und Japan als Symbol des Glücks und der Unsterblichkeit. Er soll positive Effekte auf Herz, Leber sowie Nieren haben und das Immunsystem aktivieren. Reishi-Pilze sind allerdings nur in Pulverform oder als Zusatz in Gesundheitsdrinks zu haben. Der Grund dafür ist, dass er als Speisepilz sehr bitter und zäh schmeckt.

Quinoa zählt zu einer der ältesten Pflanzen, die für die Ernährung angepflanzt werden. Zu den Anbaugebieten zählen südamerikanische Länder wie Peru, Bolivien oder Ecuador. Quinoa ist glutenfrei, liefert viel Eisen, soll das Herz schützen, die Nerven sowie Knochen stärken und punktet mit vielen Proteinen. Zudem soll es Heißhungerattacken sowie Müdigkeit entgegenwirken.

Fans der zarten Halme schwören auf seine vielen Inhaltsstoffe und die wohltuende Wirkung. Die dunkelgrüne Speise enthält viel Eisen, Vitamin C sowie Magnesium und Zink. Weizengras lässt sich in Suppen streuen oder auch entsaften, um es als Smoothie zu mixen. Auch für Entsäuerungskuren, die Senkung des Blutdrucks oder gegen Erschöpfung und Hautprobleme wird das Superfood verwendet.

Ursprünglich kommt das Gras aus China und Mittelamerika, lässt sich aber auch ganz leicht auf der eigenen Fensterbank ziehen. Schon nach 14 Tagen sind die ersten Halme bei guter Pflege reif für die Ernte. Alternativ lässt es sich frisch gepflückt, als Weizengrassaft aus der Flasche oder als Weizengraspulver aus der Dose kaufen.

5 heimische Superfood-Trends

Spinat, Äpfel, Leinöl, Heidelbeeren oder Brombeeren tauchen leider selten auf einer Superfood-Liste auf – sind jedoch genauso super. Sie und ihre regionalen Obst- und Gemüsesorten liefern uns wie die aktuellen Superfood-Trends viele wichtige Nährstoffe. Darüber hinaus sind sie überall, ohne lange Transportwege und meist zu einem guten Preis verfügbar. Wir haben 5 für dich aufgelistet, die du vielleicht sogar schon in deinem Garten findest:

Alternativ zu den exotirschen Varianten kannst du grünes heimisches Gemüse auf den Tisch bringen: Das jeweilige Gemüse der Saison hat als Freilandware deutlich mehr Chlorophyll als die Konkurrenz aus dem Gewächshaus. Spinat, Brokkoli, Mangold, grüne Blattsalate, selbst geerntete Brennnessel, Petersilie und allen voran Grünkohl sind hier empfehlenswert. Sie enthalten jede Menge Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe.

Boskoop, Elstar oder Jonagold: So vielfältig die Sorten sind, so vielfältig sind auch die gesundheitlichen Wirkungen von Äpfeln. Das regionale Superfood versorgt uns mit einer ganzen Palette an Vitalstoffen, soll das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken, die Verdauung fördern und Schadstoffe binden sowie aus dem Körper schwemmen. Äpfel enthalten zudem super viel Vitamin C und sekundäre Pflanzenstoffe. Übrigens: Wusstest du, dass man neben einem Apfelbaum für den eigenen Garten auch Sorten für den Balkon kaufen kann?

Leinöl lässt sich leicht in den Speiseplan einbauen und enthält ebenso viele Omega-3-Fettsäuren wie Chia-Samen. Die Inhaltsstoffe helfen dem Körper bei der Blutbildung, regulieren den Blutdruck sowie die Cholesterinwerte. Nimmt man regelmäßig Leinöl zu sich, beugt man zudem einem Herzinfarkt, Schlaganfall oder Thrombosen vor. Klingt super? Ist es auch. Achte beim Kauf auf das Herkunftsland, da Leinöl beispielsweise auch aus China oder der Türkei kommt.

Heidelbeeren bzw. Blaubeeren sind kalorienarm und punkten mit Vitaminen,entzündungshemmenden Pflanzenstoffen sowie Mineralstoffen. Sie fördern eine gesunde Darmflora, stärken das Immunsystem sowie Herz und lassen sich mit ein wenig Wissen leicht im eigenen Garten oder auf dem Balkon anpflanzen. Ähnlich so super wie Heidelbeeren sind übrigens die Früchte der Felsenbirne, die man als mittelgroßen Strauch im Garten pflanzen kann. Sie sehen den Früchten der Heidelbeere zum Verwechseln ähnlich.

Brombeeren gehören zu den Rosengewächsen und enthalten sehr viel Magnesium, Eisen, Vitamine sowie Mangan. Dadurch sind sie besonders gut für die Funktion der Augen und Nerven. Genau wie Äpfel senken Brombeeren das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Zudem regulieren sie den Blutdruck und stärken das Immunsystem.

Das Gute: Brombeeren lassen sich nicht nur super leicht im eigenen Garten anbauen – guckt man sich ein wenig um, findet man sie als wilde Variante häufig in Gebüschen am Wegrand oder Waldrändern. Dort lassen sie sich zwischen Juli und Oktober ruckzuck pflücken, um sie zuhause direkt zu verarbeiten oder einzufrieren.

Fazit zu Superfoods

Superfood ist vor allem ein trendiger Werbebegriff, enthalten sind aber tatsächlich viele gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe. Sie sind in verschiedenen Formen erhältlich und lassen sich leicht in den täglichen Speiseplan integrieren. Bevor man zu Superfoods aus fernen Ländern greift, sollte man den heimischen ebenfalls eine Chance geben. Hier finden sich oft tolle Alternativen und Chia-Samen lassen sich beispielsweise gut durch Leinsamen ersetzen, Quinoa durch Hirse und rote Goji-Beeren durch Heidelbeeren.

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