Zuckersucht? Mach den Selbsttest

Hand aufs Herz: Jede*r liebt Süßes und eine ganze Tafel Schokolade kann schnell verputzt sein. Doch wann fängt es an, zur Sucht zu werden? Mach den Selbsttest und checke, wie gesund dein Zuckerkonsum ist.

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Hand aufs Herz: Jede*r liebt Süßes und eine ganze Tafel Schokolade kann schnell verputzt sein. Doch wann fängt es an, zur Sucht zu werden? Mach den Selbsttest und checke, wie gesund dein Zuckerkonsum ist.

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Vom Genuss zur Zuckersucht

Eine Tafel Schokolade auf dem Sofa genießen oder ein leckeres Eis mit den Kindern schlemmen: Lebensmittel mit Zucker sind beliebt und super lecker. Doch im Übermaß ist Zucker sehr ungesund – und kann sogar süchtig machen. Eine Zuckersucht entwickelt sich meist schleichend und der Übergang vom Genuss zur Sucht ist schwer festzustellen. Wichtig ist, ehrlich mit sich zu sein und neutral zu beurteilen, wieviel Zucker man über den Tag verteilt zu sich nimmt. Nicht nur offensichtliche Zuckerbomben zählen, sondern auch versteckte Zuckermengen, die im Laufe des Tages mitgegessen oder getrunken werden. Fragst du dich, ob du noch im Genuss- oder schon im Suchtstadium bist? Let’s go: Mach den Selbsttest.

Information

Schon gewusst?

Zucker steckt in sehr vielen Lebensmitteln. Doch was ist eigentlich Zucker und welche Zuckersorten gibt es? Wir erklären es dir!

Selbsttest: Mein Ernährungs­tagebuch

Wenn du wissen willst, ob du zu viel Zucker zu dir nimmst, erstell am besten ein detailliertes Ernährungstagebuch. Hier protokollierst du alles was du isst und trinkst. Achte darauf, die Zutatenliste der verschiedenen Lebensmittel gründlich zu lesen – denk auch an zuckerhaltige Getränke. Nimm dir am besten einen Beobachtungszeitraum von 2 Wochen vor. Voraussetzung für einen erfolgreichen Selbsttest ist, dass du wirklich ehrlich zu dir selbst bist.

Lieber smart? Falls du eher der digitale Typ bist, kannst du auch mit dem Smartphone Bilder von deinen Mahlzeiten machen oder sie via Sprachmemo dokumentieren. In jedem Fall müssen jedes Stück Schokolade und jedes Glas Cola genau dokumentiert werden. Folgende Punkte solltest du in deinem Ernährungstagebuch berücksichtigen:

  • Was hab ich gegessen und wie groß waren die Portionen?
  • Hab ich Ketchup oder Salatsoße verwendet?
  • Hab ich frisch gekocht oder mir Fertigprodukte gegönnt?
  • Gab es einen süßen Nachtisch?

  • Hatte ich wirklich Hunger oder einfach nur Lust auf Snacks?
  • Wie viele Mahlzeiten nehme ich über den Tag verteilt zu mir?
  • Gab es gezuckerte Müsliriegel oder frisches Obst, Naturjoghurt oder Quark?
  • Hab ich kleine Verstecke für Snacks und Süßes, an denen ich mich bei Stress im Familienalltag oder bei schlechtem Gewissen bediene?

  • Bevorzuge ich Wasser oder trinke ich lieber Säfte, Limos oder zuckersüßen Kaffee? 
  • Wie sieht es mit Bier, Wein und anderen alkoholischen Getränken aus?

  • Esse ich immer noch einen kleinen Snack vor dem Einschlafen?
  • Hab ich dafür immer die passenden Vorräte wie Chips oder Kekse im Haus?

  • Wie oft habe ich Heißhunger und wie gehe ich damit um?
  • Geb ich eher schnell nach oder überbrücke ich eisern mit einem Glas Wasser?
  • Still ich meinen Heißhunger mit Schokolade oder esse ich stattdessen lieber Obst?

  • Hatte ich Stress vor dem Essen?
  • Hab ich aus Langeweile gegessen oder aus reiner Gewohnheit vor dem Fernseher?
  • Wie habe ich geschlafen?
  • Hatte ich Magenbeschwerden nach dem Essen, vielleicht, weil es das Falsche oder einfach zu viel war?

Warnsignale ernst nehmen

Hast du einen Überblick über dein Essverhalten, kannst du dich selbst überprüfen: Für eine durchschnittliche Erwachsene Person sind etwa 50 g Zucker pro Tag empfohlen. Dies entspricht ca. 12 TL. Neben der reinen Menge gibt es weitere Anzeichen auf eine Zuckersucht:

  • Hast du immer Vorräte an Süßigkeiten im Haus und gerätst in Panik, wenn diese bis auf 1 Tafel Schokolade geschrumpft sind, bist du genauso gefährdet wie wenn du immer wieder heimlich isst.
  • Auch ein ständiger Hunger auf Weißbrot, Nudeln oder süßes Obst kann ein 1. Warnsignal sein. Wenn Süßes hauptsächlich als Tröster bei Stress oder Langeweile gegessen wird, solltest du aufpassen.
  • Entzugserscheinungen wie Unruhe oder Unkonzentriertheit können ein Hinweis darauf sein, dass du zuckerabhängig bist.
  • Durch einen zu hohen Zuckergehalt im Körper kann es zu einem hormonellen Ungleichgewicht kommen, wodurch Hautprobleme wie Akne entstehen.
  • Ziemlich klar ist, dass zu viel Zucker zu Übergewicht führt. Isst du zu viel Zucker, wird er in den Fettdepots deines Körpers gespeichert. Solltest du feststellen, dass du übergewichtig bist, kann dies an einem zu hohen Zuckerkonsum liegen.

Zuckeralternativen: Sinnvoll oder nicht?

Den Zucker durch Alternativen wie Süßstoffe oder Honig zu ersetzen, kann für eine schrittweise Entwöhnung Sinn machen. Doch solltest du aufpassen, denn langfristig ist dies keine gesunde Lösung. Wir zeigen dir, warum:

Zu den natürlichen Zuckeralternativen gehören z. B. Vollrohr-, Rohrohr- oder Kokosblütenzucker. Auch Dicksäfte, Ahorn- oder Reissirup und Honig zählen dazu. Doch diese natürlichen Alternativen haben viele Kalorien und sollten nur sparsam verwendet werden.

  • Honig hat eine hohe Süßkraft und enthält neben Fruktose und Glukose auch Mehrfachzucker. Außerdem liefert er noch kleine Mengen an Vitalstoffen und hat eine entzündungshemmende Wirkung.
  • Reissirup lässt den Blutzuckerspiegel langsamer ansteigen als Haushaltszucker. Außerdem enthält er keine Fruktose, ist also das ideale Süßungsmittel bei einer Fruchtzuckerunverträglichkeit.
  • Dattelsirup kann wegen seiner hohen Süßkraft sparsam verwendet werden.
  • Ahornsirup oder Vollrohrzucker bringen jeweils einen karamelligen Eigengeschmack mit sich und sorgen für ein interessantes Geschmackserlebnis.

Zu den 12 in der EU zugelassenen industriell hergestellten Süßstoffen gehören unter anderem Aspartam, Cyclamat, Saccharin oder auch Stevia. Sie sind 30 bis 37.000-fach süßer als Haushaltszucker und liefern nur minimal Kalorien. Häufig verarbeitet werden sie in Süßwaren, Desserts oder Getränken. Sie können nicht 1:1 wie Zucker eingesetzt werden, da sie viel süßer und dazu noch leichter sind. Für das Süßen von Speisen reichen bereits kleinste Mengen.

Zuckeraustauschstoffe werden auch als Zuckeralkohole bezeichnet. Zu den 8 in der EU zugelassen zählt z. B. Xylit oder Sorbit. Sie haben mit ca. 2-4 kcal meist weniger Kalorien als Zucker und sind nicht kariesfördernd. Da sie ähnlich wie Zucker schmecken und ein vergleichbares Volumen haben, werden sie häufig wie Zucker verarbeitet. Zu viel der Zuckeraustauschstoffe kann zu Blähungen und Durchfall führen. Vielleicht hast du den Warnhinweis „Kann bei übermäßigem Verzehr abführend wirken" bereits auf Lebensmitteln gesehen? Dieser muss ausgewiesen werden, wenn der Anteil des Stoffes über 10 % des Gesamtproduktes ausmacht.

Ein Produkt gilt dann als „light“, wenn Zucker, Fett, Salz oder Kalorien um mindestens 30 % reduziert wurden. Dabei müssen sich die Hersteller an vergleichbaren Produkten orientieren. Das heißt aber nicht, dass es sich um ein ausgewogenes Lebensmittel handelt. Die Angabe sagt z. B. nichts darüber aus, ob die Einsparung von bspw. Fett durch überdurchschnittlich viel Zucker kompensiert wurde. Außerdem enthalten Light Produkte häufig eine ganze Reihe an Substanzen, um geschmacklich und visuell möglichst am Original zu bleiben. Dazu zählen z. B. Farbstoffe, Aromastoffe, Konservierungsstoffe und Säureregulatoren. Natürliche Zutaten werden größtenteils durch Chemie ersetzt.

Um Zucker zu sparen verwenden Hersteller der Light Produkte häufig Süßstoffe, da diese kalorienärmer sind. Sie sind jedoch nicht unbedenklich. Wenn du weniger Zucker zu dir nehmen möchtest, dann solltest du dich langfristig von Süße entwöhnen. Denn Produkte mit Süßstoffen geben deinem Gehirn durch den süßen Geschmack fälschlicherweise das Signal der Energiezufuhr. So bleibt die Lust auf Süßes weiter bestehen. Heißhungerattacken und Übergewicht werden dadurch begünstigt. Außerdem neigt man bei Light Produkten schnell dazu, mehr zu essen, denn es ist ja schließlich „light“. Durch die erhöhte Menge überschreitet man die Kalorienanzahl einer normalen Portion leicht.

Fazit

Gesunde Zuckeralternativen gibt es leider nicht, um einer Zuckersucht entgegenzuwirken. Im Gegenteil: Gerade bei künstlichen Süßungsmitteln überwiegen die Nachteile. Und auch Honig, Sirup oder Dicksaft regen die Lust auf Süßes immer wieder an. Wir empfehlen dir in jedem Fall, deinen Zuckerkonsum zu reduzieren.

Ein Guter Weg ist, das eigene Empfinden von „süß“ neu zu definieren. Du wirst nach kurzer Zeit ein verändertes Geschmacksempfinden feststellen. Die früher so geschätzte Marmelade erscheint dann plötzlich viel zu süß, ebenso das fertige Müsli oder der Schokoriegel. Und es fällt nun auch viel leichter, auf Süßes zu verzichten.

Übrigens: Das Sättigungsgefühl erreicht man am schnellsten, wenn man bevorzugt unveränderte Naturprodukte isst – und dies möglichst langsam. Die Zeit, die man für das Essen aufwendet, spielt nämlich auch eine Rolle im Sättigungsfaktor. Umgekehrt gilt: Je schneller man isst, desto länger dauert es, bis das Sättigungsgefühl einsetzt.

Ernährung

Weniger Zucker essen

Wo steckt eigentlich überall Zucker drin und wie kannst du weniger davon essen? Wir zeigen es dir und geben hilfreiche Tipps.