Abnehmen und Fasten: Vor- und Nachteile verschiedener Diäten

Urlaub, Feststage und jede Menge Schlemmerei. Auf der Waage dann das Erwachen: und schon ist der Vorsatz zur Diät gefasst. Doch was bringen Nulldiät, Intervallfasten und Co.? Und vor allem: Was ist gesund und hält an?

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Urlaub, Feststage und jede Menge Schlemmerei. Auf der Waage dann das Erwachen: und schon ist der Vorsatz zur Diät gefasst. Doch was bringen Nulldiät, Intervallfasten und Co.? Und vor allem: Was ist gesund und hält an?

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Vorsicht vor der Nulldiät

Sie scheint so verlockend einfach: Du musst keine Lebensmittel einkaufen, nicht mehr kochen, keine Kalorien zählen oder Essensmengen abwiegen. Aber Vorsicht, eine Nulldiät kann gefährlich sein! Denn sie ist eine echte Hungerkur: Du verzichtest komplett auf feste Nahrung und nimmst nur noch Flüssigkeiten mit geringem Brennwert zu dir, also z. B. Wasser oder Tees. Dadurch entziehst du dem Körper lebenswichtige Fettsäuren, Vitamine und Mineralstoffe.

Dein Körper schaltet dann auf Überlebensmodus und greift auf Reserven zurück, den sogenannten Hungerstoffwechsel. Das passiert ca. nach 3 Tagen. Das Problem: Dabei werden vorrangig nicht die Fettreserven abgebaut, sondern Muskeleiweiße. Mit u. U. gefährlichen Folgen bis zu Herzrhythmusstörungen. Auch Blutübersäuerung, Gichtanfälle, allgemeine Schwäche, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Konzentrationsstörungen, übermäßiges Frieren und Mundgeruch sind möglich.

Ganz wichtig: Schwangere, Stillende und chronisch Kranke dürfen auf gar keinen Fall fasten.

Auch hinsichtlich einer dauerhaften Gewichtsabnahme taugt eine Nulldiät nicht. Während des Hungerns schaltet der Körper auf Sparflamme und lernt, mit weniger Kalorien auszukommen. Wenn du danach wieder normal isst, verbraucht der Körper zunächst immer noch weniger Kalorien – der berüchtigte Jo-Jo-Effekt tritt auf. Und du nimmst zu.

Therapeutisches Heilfasten nur unter Aufsicht

Als therapeutisches Heilfasten kommen Fastenkuren z. B. bei Herz-/Kreislauferkrankungen, Rheuma oder Hauterkrankungen zum Einsatz. Hier steht allerdings die spirituelle Dimension des Fastens im Mittelpunkt – die Gewichtsabnahme ist allenfalls eine Begleiterscheinung.

Expert*innen empfehlen hier eine minimale Kalorienzufuhr in Form von Honig, Obst- und Gemüsesäften. Ein Bewegungsprogramm und eine Ernährungsschulung sind fester Bestandteil der Kur. Viele Heilfastenanhängerinnen und -anhänger berichten von Euphorie und neuer Energie, die das Fasten mit sich bringen. Allerdings können auch Müdigkeit, Schwäche oder Konzentrationsstörungen auftreten.

Wichtig: Wenn du fasten möchtest, ist es gut, wenn du vorher mit deiner Hausärztin oder deinen Hausarzt sprichst und nicht gleich auf eigene Faust loslegst.

Auf dich abgestimmt: Lieblingsmodell Intervallfasten

Wenn du dich mit Ernährung und den dazugehörigen Trends beschäftigst, hast du vielleicht auch schon von Intervallfasten, auch Teilzeitfasten genannt, gehört. Aber was ist das genau? Der Vorteil am Intervallfasten ist, dass es kein dogmatisches Einheitsmodell ist. Du suchst dir genau die Strategie aus, die am besten zu dir und deinem Alltag passt.

Keines der Modelle erfordert Null-Kalorien-Tage, die sich oft nur mit schlechter Laune und Kopfschmerzen überstehen lassen. Außerdem gibt es keine komplett verbotenen Nahrungsmittel und auch Diätpulver und Drinks brauchst du nicht. Eine Verbesserung der körperlichen Fitness und ein insgesamt gutes Lebensgefühl stellen sich von ganz allein ein.

Der positive Effekt beruht dabei auf langfristigen Stoffwechselverbesserungen. Daher gibt es auch kein zeitliches Limit für diese Ernährungsweise. Im Prinzip kannst du dauerhaft so leben, ohne eine Beeinträchtigung deiner Gesundheit fürchten zu müssen.

Mit einer Einschränkung: Intervallfasten ist wie andere Fastenmethoden nicht für dich geeignet, wenn du schwanger bist oder stillst. Auch Kinder und ältere Menschen, Personen mit Untergewicht oder schweren Erkrankungen sollten darauf verzichten. Wenn du regelmäßig zu den Mahlzeiten Medikamente einnimmst, solltest du dein Intervallfasten mit deiner Ärztin oder deinem Arzt besprechen.

Die Modelle des Intervallfastens

Bei der 5:2-Form isst du an 5 Tagen in der Woche normal, allerdings nicht im Übermaß. An den anderen 2 Tagen, die hintereinander liegen können, aber nicht müssen, solltest du nicht mehr als 500 bis 600 Kalorien zu dir nehmen. Falls diese auf mehrere kleine Mahlzeiten verteilt werden, achte auf Pausen von mindestens 4 Stunden. Auch ein Wechsel auf 6:1 ist möglich und auf Dauer denkbar.

Im Idealfall verzichtest du an den Fastentagen auf Kohlenhydrate in Form von Zucker, Weißmehl, Nudeln oder Kartoffeln. Pflanzliche Kost und proteinreiche Nahrungsmittel versorgen deinen Körper optimal mit Nährstoffen. Ein Salat mit Hähnchenstreifen und ein paar Nüsse, dazu ein kleines Dressing mit Olivenöl und Zitronensaft liefert wichtige Vitalstoffe.

Du kannst dir deine Energie für den Tag auch morgens mit einem kleinen Müsli aus Haferflocken, frischem Obst und warmer Milch holen. Wenn du viel Wärme brauchst, ist eine heiße Gemüsesuppe genau das Richtige. Achte unbedingt darauf, mindestens 2 l Wasser oder ungesüßte Tees am Tag zu trinken.

An den übrigen Tagen musst du keine Kalorien zählen. Allerdings solltest du dir abgewöhnen, dauernd zwischendurch zu essen. Nur so bekommt dein Stoffwechsel die nötigen Ruhephasen. Jeder noch so kleine Snack lässt den Blutzuckerspiegel ansteigen, Insulin wird ausgeschüttet. Fällt der Blutzuckerspiegel dann wieder ab, bekommst du leicht Heißhungerattacken.

Bei der 16:8-Methode isst du nur in einem Zeitfenster von 8 Stunden am Tag. Wenn du also um 7 Uhr morgens frühstückst, isst du nach 15 Uhr am Nachmittag nichts mehr. Oder du lässt das Frühstück weg, nimmst erst um 11 Uhr die erste Mahlzeit zu dir und darfst dann um 19 Uhr am Abend die letzte Mahlzeit des Tages genießen. In den übrigen 16 Stunden kommt unser Stoffwechsel zur Ruhe, ständige Nahrungszufuhr bedeutet nämlich auch Stress.

Während der Entlastungsphase werden die Energiereserven angegangen, die in Form von Fett im Körper gespeichert sind. Diese Art des Fastens sorgt häufig für einen besseren Schlaf, da das Verdauungssystem nachts nicht mehr damit beschäftigt ist, die späte Mahlzeit oder den abendlichen Alkohol abzubauen.

Wichtig: Während der Fastenphase darfst du nichts zu dir nehmen, was Kalorien enthält bzw. vom Körper verdaut werden muss. Trinke also nur schwarzen Kaffee, ungesüßten Tee oder Wasser.

Bei der Eat-Stop-Eat-Methode isst du an 1–2 Tagen pro Woche für 24 h überhaupt nichts. Dafür frühstückst du beispielsweise an einem Tag, hörst dann auf zu essen und beginnst den nächsten Tag dann wieder mit einem Frühstück. Oder du fastest von Mittag- zu Mittagessen oder von Abend- zu Abendessen.

Während der Fastenstunden stehen reichlich kalorienfreie Getränke auf dem Plan: Wasser, ungesüßter Tee oder Kaffee. Die maximal 2 Fastentage solltest du immer mit mindestens 2 Essenstagen unterbrechen.

Langfristig schlanker: Abnehmen ohne Diät

Falls du dauerhaft Gewicht verlieren willst, hilft eine langsame und konsequente Änderung deiner Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten am besten und vor allem, langfristig. Halt durch – viele kleine Schritte bringen den Erfolg:

  • Wähle kalorienfreie Getränke, z. B. Mineralwasser oder ungesüßte Tees.
  • Esse langsam und bewusst.
  • Verzichte auf Zwischenmahlzeiten.
  • Plane viel Bewegung ein, um zusätzliche Kalorien zu verbrauchen und deine Muskelmasse zu erhöhen. Bei einer verminderten Kalorienzufuhr ohne zusätzliche Bewegung geht nämlich auch Muskelmasse verloren und der Körperfettanteil steigt sogar.

Wichtig sind Ausdauer und Geduld. Immer dran denken, meist ist nur eine langsame Gewichtsabnahme von Dauer. Und sieh das Ganze nicht zu verbissen, sondern lieber öfter mal herzhaft lachen, denn auch Lachen verbraucht Kalorien – und macht gute Laune.

Ernährung

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