Hungerhormon Ghrelin: Wie entsteht das Hungergefühl?
Die Mechanismen, die Hunger und Sättigung steuern, sind komplex. Auch wenn das Hungergefühl aus dem Magen zu kommen scheint, die Information entsteht im Gehirn. Hier befinden sich die Nervenzellen, die die hormonellen Hungersignale aus dem Magen empfangen: Sättigungssignale vom Hormon Leptin und Energiemangelsignale vom Hormon Ghrelin. Insgesamt sind fast 30 chemische Verbindungen und Botenstoffe beteiligt. Aminosäuren, Glukose oder Fettsäuren leiten Informationen zur Sättigung an das Gehirn weiter. Rezeptoren in der Magenwand melden: Der Magen ist gefüllt.
Ghrelin ist das einzige Hormon, das Hunger auslöst. Produziert wird es überwiegend in der Magenschleimhaut. Ist der Magen leer oder wurde längere Zeit nicht gegessen, schlägt das Hormon Alarm. Auch der Geruch oder der Anblick von Speisen kann bewirken, dass Ghrelin ausgeschüttet wird. Vor dem Essen steigt der Ghrelinspiegel im Körper an. Danach fällt er wieder ab.
Ghrelin hat noch eine weitere Wirkung: Es hemmt die Kalorienverbrennung und vergrößert die Fettspeicher. So kann dein Körper ausreichend Energie erhalten und speichern. Nach Diäten versucht das Hungerhormon übrigens, den Gewichtsverlust wieder auszugleichen: Der Ghrelinspiegel steigt an, und du hast mehr Hunger. Dieses Phänomen nennt man auch Jo-Jo-Effekt.