Fleischersatz­produkte im Check

Fleisch zu ersetzen, wird durch vielfältige Fleischersatzprodukte leicht gemacht. Der Wunsch zeigt sich auch statistisch – jährlich wird immer weniger Fleisch gegessen. Was steckt hinter diesem Trend, welche Fleischalternativen gibt es?

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Fleisch zu ersetzen, wird durch vielfältige Fleischersatzprodukte leicht gemacht. Der Wunsch zeigt sich auch statistisch – jährlich wird immer weniger Fleisch gegessen. Was steckt hinter diesem Trend, welche Fleischalternativen gibt es?

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Der Fleischverzehr nimmt ab

Fangen wir mit den Fakten an: Im Jahr 2012 lag der Pro-Kopf-Verzehr von Fleisch im Schnitt bei 60,9 kg – im Jahr 2022 sind es mit 52 kg rund 14 % weniger gewesen. Dies ist der niedrigste Wert seit Anfang der Berechnung im Jahr 1989. Gleichzeitig haben Fleischersatzprodukte wie vegane Nuggets oder Burger-Patties ihren Platz im Supermarktregal und in Restaurants gefunden. Ein Trend, der weiter anhalten wird, und das nicht nur bei überzeugten Vegetarier*innen und Veganer*innen.

Neben verzehrfertigen Produkten gibt es auch zahlreiche Basics wie Tofu, Seitan oder Sojaschnetzel, mit denen man super kreativ seinen eigenen Fleischersatz kochen kann.

Klar ist: Fleischalternativen sind vielfältig und können als Ergänzung zu einer gesunden Ernährung mit viel Gemüse und Obst für geschmackliche Abwechslung sorgen. Wie bei allem gilt, dass man es nicht im Übermaß essen sollte und auf die Nährwerte achtet.

Gut für den Einstieg: Fertigprodukte

Am leichtesten ist es, sich Fertigprodukte zu kaufen. Für den Einstieg in das Kochen mit Fleischersatzprodukten sind sie super geeignet.

  • Das kann beispielsweise ein vegetarisches Steak sein, dass man zu seinen hausgemachten Kartoffeln in der Pfanne brät.
  • Oder wie wäre es mit einem Gemüseschnitzel zum Reis?
  • Auch die beliebte Spaghetti Bolognese kann mit vegetarischem Hack ruckzuck zubereitet werden, wie man es mit echtem Fleisch gewohnt ist.

Bitte bedenk: Viele fleischlose Fertigprodukte aus dem Supermarkt haben oft einen hohen Anteil an Fett, Salz oder Zucker. Dazu kommen Hilfsstoffe wie Stabilisatoren, Gewürzmischungen, färbende oder geschmacksverstärkende Substanzen. Je kürzer die Zutatenliste ist, desto gesünder und verträglicher ist das Produkt. Also lieber echtes Fleisch und echte Wurst? Hier verhält es sich genauso: Verarbeitete, echte Wurstwaren werden mit Zusatzstoffen aufgepeppt und optisch ansprechend gemacht.

Mit Basics mehr Freude beim Kochen

Wer erst einmal auf den fleischlosen Geschmack gekommen ist, kann auf Basics wie Tofu, Grünkern oder Erbsenprotein umsteigen. So umgeht man nicht nur Zusatzstoffe, sondern kann beim Kochen selber kreativ werden. Im Internet oder in der Buchhandlung findet ihr jede Menge Tipps und Bücher mit Rezeptideen. Für die Zubereitung empfehlen sich hochwertige, naturbelassene Öle, wie z. B. Olivenöl, Rapsöl oder Leinöl. Da Fleischalternativen oft einen von Natur aus milden Geschmack haben, sind sie sehr flexibel in der Zubereitung.

Ein Beispiel mit Tofu:

  • Tofu lässt sich würzig, scharf oder süß-sauer zubereiten.
  • Man kann ihn in Scheiben als Brotbelag nutzen, marinieren, grillen oder braten.
  • Er lässt sich zerkrümeln und zu würzigen Saucen verarbeiten.
  • Weicher Seidentofu ist die Grundlage für leckere Süßspeisen wie cremige Schokomousse oder Fruchtdesserts.

Neben Tofu kann man zudem aus geschrotetem Grünkern oder roten Linsen kinderleicht Burger oder würzige Brotaufstriche herstellen. Wer gerne Pulled Pork mag, sollte die Jackfruit entdecken: Die tropische Frucht wird gerne als vegetarische Variante zum Grillen verwendet. Ganz so weit braucht aber nicht jede Fleischalternative zu reisen.

Regionale Fleischalternativen:

  • Sojabohnen werden inzwischen in Süddeutschland, an der Saale sowie in Österreich und Frankreich angebaut.
  • Süßlupinen wachsen auf sandigen Böden in Ost- und Norddeutschland.

Unser Tipp zum Kochen mit Basics

Bevorzuge die wenig verarbeiteten Basics aus biologischem Anbau, wenn möglich aus der Nähe oder regionalem Anbau. Das hilft dem Umwelt- und Klimaschutz und stärkt die Region, aus der du deine Fleischersatzprodukte kaufst.

Fleischersatzprodukte: Basics im Überblick

Chemisch isoliertes Sojaeiweiß wird erhitzt, aufgebläht und wieder gepresst, bis es unter Druck die Maschine in der gewünschten Konsistenz und Form verlässt. So wird texturiertes Sojaprotein hergestellt, das auch Sojafleisch genannt wird. Sojafleisch ist die Ausgangsbasis für Fleischersatzprodukte.

Tofu oder Sojaquark hat in der asiatischen Küche auch in der geräucherten Variante eine lange Tradition – hergestellt aus Sojabohnen und reich an Eiweiß. Leider eignet sich Tofu nicht für Soja-Allergiker*innen.

Tempeh kommt aus der indonesischen Küche und wird aus fermentierten Sojabohnen hergestellt. Wie Tofu leider nicht geeignet für Soja-Allergiker*innen.

Seitan ist ein Produkt auf Basis von Weizenprotein. Wegen des neutralen Geschmacks vielseitig verwendbar. Für Weizenallergiker*innen ist Seitan leider nicht geeignet.

Süßlupinen sind sehr proteinreich und gut verträglich. Süßlupinenschrot ist eine gute Basis für herzhafte Gerichte.

Grünkern, in der Milchreife geernteter und gedarrter Dinkel, enthält alle wertvollen Inhaltsstoffe des vollen Korns. Als ganzes Korn oder als Schrot sehr vielseitig. Grünkern wird von den meistern Weizenallergiker*innen gut vertragen.

Erbsenprotein aus grünen und gelben Schälerbsen ist Basis für eine Fülle von Fertigprodukten wie Bällchen, Burger oder Schnitzel. Diese sind auch für Weizen- und Soja-Allergiker*innen geeignet.

Die Jackfrucht bzw. Jackfruit ist eine aus den Tropen stammende Baumfrucht. Sie erinnert in ihrer faserigen Konsistenz an gegartes Hähnchen- oder Schweinefleisch – super geeignet zum Grillen und als Pizza- oder Sandwichbelag.

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