Röteln: Symptome und Schutz für Kinder und Familien

Eine leichte Entzündung der Atemwegsschleimhäute und ein Ausschlag: Das könnten Röteln sein. Wir sagen dir, wie du dein Kind und dich schützen kannst – und warum Röteln v. a. für Schwangere gefährlich sind.

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Eine leichte Entzündung der Atemwegsschleimhäute und ein Ausschlag: Das könnten Röteln sein. Wir sagen dir, wie du dein Kind und dich schützen kannst – und warum Röteln v. a. für Schwangere gefährlich sind.

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Was sind Röteln?

Röteln – auch Rubeola oder Rubella genannt – sind eine Virusinfektion, die durch das Rubella-Virus verursacht werden. Typisch für Röteln ist der Ausschlag, der vom Gesicht ausgeht und sich dann über den gesamten Körper zieht. Das Gute: Meist verläuft die Krankheit komplikationsfrei. Aufpassen müssen insbesondere Schwangere, die keinen Immunschutz haben. Denn das Ungeborene ist bei einer Ansteckung gefährdet.

Ansteckung bei Röteln

Röteln zählen zu den sogenannten Kinderkrankheiten. Aber auch wenn v. a. Babys und Kleinkinder an Röteln erkranken, können sich Jugendliche und Erwachsene natürlich ebenfalls anstecken.

Übertragen werden Röteln durch Tröpfchen in der Luft, d. h., wenn jemand hustet, niest oder spricht. Auch über gemeinsam benutzte Gegenstände kannst du dich infizieren.

Wie lange ansteckend

Die Inkubationszeit, also die Zeit zwischen dem Anstecken und dem Ausbruch, beträgt zwischen 2 und 3 Wochen. Das Tückische: Wer sich mit Röteln infiziert, kann schon während der Inkubationszeit andere anstecken. Sie oder er weiß dann oft selbst noch gar nichts von der Erkrankung.

Ansteckend bist du recht lange – also vor, während und nach der Inkubationszeit. Als Richtwert gilt:

Wer Röteln hat, ist ansteckend:

  • Ab ca. 1 Woche, bevor der Hautausschlag auftritt
  • Bis etwa 1 Woche nach Auftreten des Ausschlags

Wichtig zu wissen: Es kommt vor, dass Erkrankte gar keine Symptome, also auch nicht den typischen Hautausschlag, haben. Sie merken dann teilweise nicht, dass sie überhaupt krank sind. Aber auch dann können sie den Virus natürlich übertragen.

Symptome bei Röteln

Röteln können, müssen aber keine Symptome verursachen. Es gibt dennoch einige Charakteristika, an denen du Röteln erkennen kannst.

Typische Symptome sind:

Die 1. Symptome ähneln einer Erkältung: Husten, Schnupfen, manchmal auch eine Bindehauterkältung. Oft sind dies die einzigen Symptome, die auftreten. Und die werden dann leicht mit einer Erkältung verwechselt.

Im Hals- und Nackenbereich können die Lymphknoten anschwellen, bei Jugendlichen und Erwachsenen auch an anderen Körperstellen. Diese Reaktion tritt bei etwa 50 % der Patient*innen auf.

Röteln können einen spezifischen Ausschlag verursachen: Du erkennst ihn aufgrund seiner kleinen, manchmal auch nur schwach sichtbaren hellroten Flecken. Diese Flecken sind kleiner als bei einem Masernexanthem und verschmelzen auch nicht.

Der typische Röteln-Ausschlag verläuft von Kopf abwärts:

  • Beginnend hinter den Ohren mit Rötung im Gesicht
  • Ausschlag wandert vom Kopf körperabwärts
  • Im Gesicht lässt er dann langsam wieder nach, während er sich am Körper ausbreitet.
  • Nach ca. 1-3 Tagen verschwindet der Ausschlag

Einige Patient*innen haben eine erhöhte Körpertemperatur, ca. bis 38°C.

Nachweis von Röteln

Gerade weil die Symptome oft unspezifisch sind und somit auch auf andere Erkrankungen hinweisen können, ist die Diagnose manchmal gar nicht so leicht.

Deswegen: Wer den Verdacht hat, an Röteln erkrankt zu sein, sollte auf jeden Fall zu seiner Ärztin oder seinem Arzt gehen. Mittels Labor lässt sich das Virus nachweisen. Das ist insbesondere bei Kontakt mit Schwangeren super wichtig. Denn Röteln können für das Ungeborene sehr gefährlich werden. Auch bei Nicht-Schwangeren können Röteln zu Komplikationen führen. Allerdings ist das zum Glück selten. Für Röteln gilt übrigens eine Meldepflicht.

Wie lässt sich die Diagnose sichern?

Röteln lassen sich im Rachenabstrich oder einer Urinprobe mittels PCR-Test nachweisen.

Die durch die Infektion gebildeten Antikörper sind bei einer Blutuntersuchung nachweisbar.

Vorbeugung und Behandlung: Impfen schützt

Impfung schützt dich und dein Kind

Die Impfung ist der einzige zuverlässige Schutz vor Röteln. 1974 eingeführt, wird sie seit 1980 i. d. R. als Kombi-Impfstoff gegen Masern und Mumps verabreicht. Nach Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) sollten alle Kinder im Alter von 11 Monaten die 1. Dosis und im Alter von 15 Monaten die 2. Impfung erhalten.

Wichtig: Frauen, die schwanger werden wollen, sollten unbedingt ihren Impfschutz prüfen. Als immun gilt, wer 2x geimpft ist. Impfungen während einer Schwangerschaft sind nicht möglich – und das Risiko im Falle einer Infektion sehr hoch.

Damit du jederzeit informiert und geschützt bist, haben wir dir eine Übersicht zusammengestellt, welche Impfungen wann empfohlen sind und von uns übernommen werden.

Behandlung bei Röteln

Gegen Röteln selbst gibt es kein Medikament. Wer erkrankt ist, sollte sich schonen und möglichst viel trinken, am besten Wasser oder Kräutertees. Gegen Kopf- oder Gelenkschmerzen und eine erhöhte Temperatur helfen Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol. Auch Wadenwickel senken die Temperatur. Anders als manche Hautausschläge juckt der Röteln-Ausschlag nicht oder nur kaum. I. d. R. ist daher keine spezifische Behandlung erforderlich.

Achtung: Gib deinem Kind niemals Präparate mit Acetylsalicylsäure (ASS, Aspirin). Denn ASS steht in Zusammenhang mit dem lebensgefährlichen Reye-Syndrom. Betroffenen, v. a. Kindern zwischen 4 und 10 Jahren, droht dann ein Leberschaden und als Folge eine Hirnfunktionsstörung. Sprich sicherheitshalber immer mit deiner Kinderarztpraxis, wenn dein Kind Schmerzen oder Fieber hat.

Röteln und mögliche Komplikationen: Besondere Vorsicht in der Schwanger­schaft

Die Schwere des Verlaufs und mögliche Komplikationen von Röteln sind abhängig vom Alter der Erkrankten.

In der Regel komplikationslos. Bei etwa 50 % der Erkrankten treten gar keine Krankheitsmerkmale auf.

Je älter die Betroffenen sind, desto eher ist mit Komplikationen zu rechnen. So kann eine Bronchitis oder eine Mittelohrentzündung in Folge auftreten. In seltenen Fällen kommt es zu einer Hirnhautentzündung oder zu einer Entzündung von Herzmuskel oder Herzbeutel.

Bei Frauen kommen auch teilweise geschwollene und schmerzhafte Gelenke hinzu.

Für Schwangere bzw. ihr ungeborenes Kind können Röteln sehr gefährlich werden: Gefürchtet ist hier die sogenannte Rötelnembryopathie. Infiziert sich eine werdende Mutter mit Röteln, kann das Virus über die Plazenta auf das ungeborene Kind übertragen werden. Die Folgen können sehr schwerwiegend sein und zu Behinderungen, einer Früh- oder sogar Fehlgeburt führen.

Das Ausmaß möglicher Schädigungen hängt dabei auch vom Schwangerschaftszeitpunkt ab: Je früher sich die Schwangere infiziert, desto häufiger und gravierender sind die Folgen. Mediziner*innen bezeichnen die durch eine Röteln-Infektion verursachten Schädigungen als Kongenitales Rötelsyndrom (CRS).

Unterschied Ringelröteln und Röteln

Sie ähneln sich im Namen – sind aber ansonsten unterschiedliche Erkrankungen: Röteln und Ringelröteln. Beiden gemeinsam ist: Für Schwangere bzw. das Ungeborene kann eine Infektion gefährlich werden.

Ringelröteln werden durch den Parvovirus B19 hervorgerufen. Gegen sie gibt es – anders als gegen Röteln – auch keine Impfung.

Mehr Infos zu Ringelröteln findest du übrigens in unserem Artikel „Ringelröteln. Die wichtigsten Fragen und Antworten“.

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