Ansteckung, Krankheitsverlauf und Therapie
Ansteckung
Eine Tröpfcheninfektion markiert meist den Beginn einer Erkrankung. Eine Ansteckung kann aber auch über verunreinigte Oberflächen erfolgen oder über Hautkontakt. Wenn infizierte Erwachsene beispielsweise das Kind in den Arm nehmen oder mit ihm kuscheln.
Krankheitsverlauf
Im Frühstadium zeigen sich bei einer Infektion mit dem RS-Virus typische Erkältungssymptome wie eine laufende Nase, Husten und Fieber. Doch das Virus kann auch die unteren Atemwege angreifen und schwere Krankheitsverläufe auslösen: Etwa eine Lungenentzündung oder eine Bronchiolitis, bei der sich die kleinen Gefäße der Bronchien entzünden. Erhebliche Atemprobleme bis hin zu akuter Atemnot können die Folge sein – du erkennst sie z. B. durch Keuchen oder pfeifende Atemgeräusche.
Etwa ¾ aller Kinder unter 3 Jahren leiden im Zusammenhang mit einem RS-Virus zusätzlich an einer akuten Mittelohrentzündung. Auch Fieberkrämpfe sind möglich.
Therapie
Einige Kinder benötigen zusätzlichen Sauerstoff, der über eine Maske verabreicht wird. Manchmal ist auch ein stationärer Aufenthalt für wenige Tage nötig. Das Virus selbst kann bekämpft werden. Seit 2023 sind Impfstoffe durch die Europäische Zulassungsbehörde zugelassen. Die Impfung sollte am besten vor der RS-Virus-Saison im Spätsommer oder Herbst erfolgen. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt aktuell eine passive Immunisierung für:
- Neugeborene und Säuglinge – unabhängig davon, ob sie zu einer Risikogruppe gehören
Eine passive Immunisierung bietet einen sofortigen Schutz, der für ca. 3 Monate anhält. Dafür werden Antikörper des RS-Virus genutzt, die der Körper nicht erst selbst aktiv herstellen muss. Eine bisher 1-malige aktive Impfung empfiehlt die STIKO für:
- Menschen ab 60 Jahren, die in Pflegeeinrichtungen leben oder ein erhöhtes Risiko für schwere Verläufe haben (z. B. durch Grunderkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes mellitus mit Komplikationen)
- Menschen ab 75 Jahren
Eine aktive Impfung baut im Körper einen langfristigen, körpereigenen Schutz auf. Dafür braucht es einige Tage oder Wochen. Für Schwangere hat die STIKO noch keine Empfehlung ausgesprochen, da die Datenlange für eine Empfehlung noch nicht ausreicht. Ebenso wird von der STIKO geprüft, ob ein neu zugelassener mRNA-Impfstoff empfohlen wird.
Doch auch ohne Impfung sind die Symptome gut behandelbar:
- Schleimlösende Medikamente lindern Husten.
- Nasentropfen oder Inhalationen mit Kochsalzlösung halten die Schleimhäute feucht.
- Bei hohem Fieber helfen fiebersenkende Mittel.
- Viel trinken und ausreichend Ruhe fördern den Heilungsprozess bei deinem Kind.