Windpocken: Erreger und Ansteckung
Windpocken, medizinisch auch Varizellen genannt, sind eine Viruserkrankung. Sie werden durch Varizella-Zoster-Viren hervorgerufen – und zählen zur Gruppe der Herpes-Viren. Windpocken sind meldepflichtig. Beim Verdacht auf die Erkrankung muss die Ärztin oder der Arzt das Gesundheitsamt informieren.
Übrigens: Mit dem Wind haben Windpocken nichts zu tun, sondern mit der hohen Ansteckungsrate der Erkrankung: Windpocken werden buchstäblich wie vom Wind übertragen; nahezu jeder Kontakt mit einem Infizierten führt zu einer Ansteckung.
So kannst du dich anstecken
Windpocken sind als Tröpfcheninfektion super leicht übertragbar. Winzige Speicheltröpfchen – sogar über einen größeren Abstand – reichen, um sich mit Windpocken anzustecken:
- Wenn Erkrankte husten, niesen oder beim Reden Speicheltröpfchen in die Luft absondern, kannst du dich infizieren.
- Auch über Schmierinfektionen, z. B. über Türklinken oder Spielzeug, kannst du dich anstecken.
- Die Flüssigkeit in den Windpocken-Bläschen ist infektiös.
Weil Windpocken hochansteckend sind, stecken sich die meisten Menschen – wenn sie nicht geimpft sind – schon als Kind an; oft mit Eintritt in Kindergarten oder Grundschule, weil sie hier viel Kontakt mit anderen Kindern haben. Ein Gipfel der Ansteckungen ist daher im Alter von 2-10 Jahren zu verzeichnen. Aber natürlich kann die Ansteckung auch später noch erfolgen.
Inkubationszeit von Windpocken
Die Inkubationszeit ist die Zeit zwischen Ansteckung und Ausbruch der Krankheit.
Bei Windpocken sind es meist etwa 14-16 Tage, manchmal ist der Zeitraum mit 8-28 Tagen aber auch kürzer bzw. länger.
Ansteckend sind Erkrankte bereits 1 oder 2 Tage, bevor der typische Windpocken-Ausschlag auftritt. D. h. sie wissen dann oft noch gar nicht, dass sie krank sind. Ansteckend ist man i. d. R. bis ca. 5-7 Tage nach Beginn des Ausschlags.
Impfen schützt
Planbar schützen kannst du dich aufgrund der hohen Ansteckungsrate nicht vor Windpocken. Immunität ist der einzige Schutz.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert-Koch-Institut in Berlin empfiehlt daher seit 2004 die Impfung gegen Windpocken. Sie schützt auch vor einer späteren Gürtelrose-Erkrankung.
Ab wann ist eine Impfung möglich?
- Kinder ab einem Alter von 11 Monaten: Erstimpfung empfohlen mit 11-24 Monaten, Zweitimpfung mit 15-23 Monaten
Außerdem rät die STIKO folgende Personengruppen zu einer Impfung, sofern sie noch keine Windpockenerkrankung durchgemacht haben:
- Jugendliche
- Frauen mit Kinderwunsch
- Menschen mit bestimmten Erkrankungen (z. B. Neurodermitis)
Wir übernehmen die Impfung für dich und dein Kind. Sie umfasst 2 Impfungen mit Abstand von mindestens 4-6 Wochen.
Mehr zu dieser und anderen Impfungen liest du in unserer Broschüre „Geh auf Nummer sicher“. Hier haben wir dir wichtige Schutzimpfungen und Infos zusammengestellt.