Schwangerschaft und vegane Ernährung

Ist vegane Ernährung gesund, wenn du schwanger bist? Wir klären auf und sagen dir, welche Nährstoffe jetzt besonders wichtig für dich und dein Baby sind. Und ob du Nahrungsergänzungsmittel in der Schwangerschaft zu dir nehmen solltest, wenn du vegan lebst.

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Ist vegane Ernährung gesund, wenn du schwanger bist? Wir klären auf und sagen dir, welche Nährstoffe jetzt besonders wichtig für dich und dein Baby sind. Und ob du Nahrungsergänzungsmittel in der Schwangerschaft zu dir nehmen solltest, wenn du vegan lebst.

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Gesund ja oder nein: Schwangerschaft und vegane Ernährung

Eine Schwangerschaft ist eine besondere Zeit, die mit Vorfreude, aber auch mit Fragen oder Herausforderungen verbunden ist. Ein großes Thema ist deine Ernährung während der Schwangerschaft: Was brauchst du als Schwangere, und was braucht dein Baby? Insbesondere dann, wenn einige Lebensmittel z. B. aufgrund einer veganen Ernährung nicht auf dem Speiseplan stehen.

Schwangerschaft und vegane Ernährung: Funktioniert das?

Ganz so einfach ist die Frage leider nicht zu beantworten. In ihrer Neubewertung zu veganer Ernährung sagt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE): „Für die vulnerablen Gruppen Kinder, Jugendliche, Schwangere, Stillende und Senior*innen kann die DGE aufgrund der weiterhin eingeschränkten Datenlage weder eine eindeutige Empfehlung für noch gegen eine vegane Ernährung aussprechen.“ Wer sich in der Schwangerschaft vegan ernähren möchte, brauche daher auf jeden Fall fundierte Ernährungskompetenzen.

Eine gute Planung und Vorbereitung ist hier das A und O, wenn du in deiner Schwangerschaft nicht auf vegane Ernährung verzichten möchtest. Denn vegan und Nährstoffversorgung braucht fundiertes Know-how – du solltest wissen, welche Nährstoffergänzungen du insbesondere in der Schwangerschaft zusätzlich nehmen musst, damit dein Körper ausreichend versorgt ist. Beispielsweise Proteine für Veganerinnen oder eisenhaltige Lebensmittel bei vegetarischen oder veganen Gerichten.

Damit du sicher aufgestellt bist und vegane Ernährung in der Schwangerschaft möglichst easy für dich ist, erklären wir dir, welche Nährstoffe für dich und dein Kind jetzt besonders wichtig sind und in welchen Lebensmitteln du sie findest.

Schwanger vegan ernähren: Wichtige Nährstoffe

Klar, in jeder Schwangerschaft solltest du auf deine Ernährung achten. Denn Schwangere haben grundsätzlich einen höheren Bedarf an Energie und Nährstoffen, damit sich das Baby gesund entwickeln kann.

Bei veganer Ernährung ist das aber nochmal relevanter. Da du als Veganerin auf bestimmte Lebensmittel verzichtest, ist das Thema Nährstoffversorgung für dich jetzt erst recht super wichtig. Aber, hey, grundsätzlich gilt in der Schwangerschaft, was auch generell für die vegane Ernährung gilt: Du solltest auf eine ausreichende Versorgung mit Kalzium, Eisen, Jod und besonders Vitamin B12 achten. Informier dich sorgfältig darüber, welche pflanzlichen Nahrungsmittel dich mit wichtigen Nährstoffen versorgen.

Hier ein Überblick über essenzielle Nährstoffe gerade in der Schwangerschaft:

Besonders hoch ist der Bedarf an Folsäure für das Zellwachstum und die Zellteilung. Auch die Entwicklung des Nervensystems hängt maßgeblich vom Folsäure-Status ab. Da dies bereits in den 1. Schwangerschaftswochen gebildet wird, sollten Frauen am besten schon vor Beginn einer Schwangerschaft zusätzlich Folsäure einnehmen. Mediziner*innen empfehlen die Einnahme ab Kinderwunsch. Das gilt übrigens für alle Frauen, auch wenn sie sich nicht vegan ernähren.

Lebensmittel, die Folsäure enthalten: Der Name ist Programm, denn Folsäure leitet sich ab vom lateinischen „folium“ für Blatt. Sie findet sich auch in vielen anderen Lebensmitteln und lässt sich easy in veganen Gerichten einbauen:

  • Grünes Blattgemüse, z. B. Rucola, Feldsalat oder Spinat und Grünkohl
  • Weizenkeime
  • Nüsse und Samen
  • Vollkornprodukte
  • Hülsenfrüchte

Eisen ist für die Blutbildung und die Sauerstoffversorgung von Mutter und Kind wichtig. Wer sich vegan ernährt – ähnlich bei vegetarischer Ernährung – hat oft einen höheren Bedarf, da einige Eisen liefernde Lebensmittel wegfallen und pflanzliches Eisen schlechter aufgenommen wird.

Während der Schwangerschaft wird dein Eisenwert übrigens regelmäßig überprüft. Wenn ein Eisenmangel vorliegt, empfiehlt dir deine Ärztin oder dein Arzt wahrscheinlich Nahrungsergänzungsmittel.

Lebensmittel, die Eisen enthalten:

  • Fleisch

Bei veganer Ernährung:

  • Hülsenfrüchte
  • Vollkornprodukte
  • Blattgemüse
  • Rote Säfte aus Trauben, Brombeeren, Kirschen oder Schwarzen Johannisbeeren. Übrigens: Wenn du langsam mit einem Trinkhalm trinkst, kann dein Körper das Eisen noch besser aufnehmen.

Dein Bedarf an Eiweiß bzw. Protein ist in der Schwangerschaft höher, denn das Baby braucht es für Wachstum und Entwicklung. Um bei veganer Ernährung einen Mangel zu verhindern, solltest du auf ausreichende Zufuhr aus pflanzlichen Quellen achten.

Lebensmittel, die Proteine enthalten:

  • Fleisch
  • Eier
  • Milchprodukte

Bei veganer Ernährung:

  • Hülsenfrüchte
  • Nüsse
  • Sprossen

Kalzium ist für die Knochen- und Zahnentwicklung des Babys wichtig. Bei veganen Gerichten achte auf gute pflanzliche Quellen.

Lebensmittel, die Kalzium enthalten:

  • Milchprodukte

Bei veganer Ernährung:

  • Nüsse
  • Sesam
  • Grünes Gemüse
  • Kalziumhaltiges Mineralwasser

Um Kalzium aufzunehmen, brauchst du Vitamin D. Und das bildet dein Körper nur, wenn du dich regelmäßig im Freien aufhältst – vor allem im Winter. Du kannst deinen Vitamin D-Status bei deiner Ärztin oder deinem Arzt checken lassen und ggf. Nahrungsergänzungsmittel einnehmen. Wichtig: Vitamin D darfst du nicht überdosieren.

Vitamin B12 ist ein wichtiger Baustoff für die Blutbildung und das Nervensystem. Bei veganer Ernährung – und oft auch bei vegetarischer – musst du Nahrungsergänzungsmittel mit B12 zu dir nehmen, da es in Pflanzen nicht vorkommt. Sprich am besten mit deiner Ärztin oder deinem Arzt, wenn du dich in der Schwangerschaft vegan ernährst.

Lebensmittel, die Vitamin B12 enthalten:

  • Fleisch
  • Fisch
  • Eier
  • Milch

Omega-3-Fettsäuren braucht das Baby für seine Gehirnentwicklung.

Lebensmittel, die Omega-3-Fettsäuren enthalten:

  • Fetter Fisch, z. B. Lachs, Hering, Sardinen oder Makrele

Bei veganer Ernährung:

  • Hanf- oder Leinöl
  • Leinsamen
  • Walnüsse
  • Algenöl-Präparate

DHA ist eine spezielle Omega-3-Fettsäure, die das Baby für die Gehirn- und Augenentwicklung benötigt. Enthalten ist sie in fettem Fisch und bei veganer Ernährung in Algenöl-Präparaten.

Jod ist wichtig für die Schilddrüsenfunktion und die Gehirnentwicklung. Greif – bei veganen Gerichten sowieso – am besten auf jodiertes Speisesalz zurück.

Lebensmittel, die Jod enthalten:

  • Seefisch

Bei veganer Ernährung:

  • Jodiertes Salz
  • Meeresalgen

Zink ist essentiell für die Zellteilung, das Wachstum und die Entwicklung des Babys. Außerdem unterstützt es deinen Stoffwechsel und dein Immunsystem.

Lebensmittel, die Zink enthalten:

  • Rindfleisch
  • Meeresfrüchte
  • Milchprodukte

Bei veganer Ernährung:

  • Nüsse
  • Vollkornprodukte
  • Hülsenfrüchte
  • Sonnenblumenkerne
  • Kartoffeln
  • Spinat
  • Bananen

Achtung: Auch wenn Zink in vielen veganen Lebensmitteln enthalten ist, es gibt Risiken bei veganer Ernährung, denn pflanzliche Quellen enthalten oft Phytat, z. B. in Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten. Das wiederum hemmt die Aufnahme von Zink. In der Schwangerschaft plus veganer Ernährung daher auf zinkreiche Lebensmittel achten und diese durch Einweichen besser verfügbar machen. Sprich mit deiner Ärztin oder deinem Arzt, ob du evtl. Nahrungsergänzungsmittel zu dir nehmen sollst, wenn du vegan in der Schwangerschaft essen möchtest.

Und ganz grundsätzlich, ob bei veganer Ernährung oder auch vegetarischer: Nutz die breite Palette an Obst- und Gemüsesorten, Hülsenfrüchten und Getreidesorten und koche möglichst oft frisch. So vermeidest du zudem tierische Zusatzstoffe.

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