Anaphylaktischer Schock: Notruf 112 wählen!
Allergische Reaktionen treten in unterschiedlichen Stärken auf – im schlimmsten Fall kann es zu Atem- oder Kreislaufstillstand kommen. Worauf du achten musst, welche Schweregrade es gibt, und ab wann ein anaphylaktischer – oder auch allergischer – Schock droht, sieht siehst du hier:
- Grad 1: Hautreaktion und/oder leichte allgemeine Reaktionen: z. B. Juckreiz, Hautrötung, Bildung von kleinen Blasen mit Flüssigkeit (Quaddeln), Kopfschmerzen. Hier besteht keine akute Lebensgefahr. Achte aber auf den Verlauf.
- Grad 2: Haut und Schleimhaut wie Atemwege, Magen oder Darm sind betroffen, z. B. Übelkeit, Bauchkrämpfe, Erbrechen. Betroffene können an leichter Atemnot leiden.
- Ab Grad 3 sprechen Mediziner*innen von einem anaphylaktischen – oder allergischen – Schock. Neben den bei Grad 2 auftretenden Symptomen verkrampft die Atemwegsmuskulatur (fachsprachlich; Bronchospasmen), Schockzeichen wie Blässe, kalte Haut bzw. kalter Schweiß treten auf. Der Puls wird schnell und flach, Lippen können sich blau färben. Betroffene erleiden einen Kreislaufkollaps oder können bewusstlos werden.
- Grad 4: Extremfall mit Atem- oder Kreislaufstillstand
Wichtig: Ein anaphylaktischer Schock ist eine lebensbedrohliche allergische Reaktion, die innerhalb von Sekunden auftritt. Daher ruf unbedingt schon bei den ersten Anzeichen den Notruf!
In der Regel kennen Allergikerinnen und Allergiker ihr persönliches Risiko und verfügen über ein Notfallset, wenn sie bereits eine anaphylaktische Reaktion durchgemacht haben. Dieses enthält verschiedene Arzneistoffe wie Adrenalin, Antihistaminika und Kortison. Aber: Ein anaphylaktischer Schock kann auch ohne Vorwarnung jederzeit auftreten.
1. Hilfe leisten
Atemnot, Schwindel, Blutdruckabfall und Bewusstseinsstörungen sind klare Alarmzeichen. Jetzt musst du sofort reagieren! Falls die oder der Betroffene ansprechbar ist, frag nach einem Notfallset. Ansonsten immer sofort den Notruf wählen!
Was du noch tun kannst: Bleib bei der betroffenen Person und beruhige sie. Achte auf die richtige Lagerung je nach Situation:
- Bei Bewusstlosigkeit: stabile Seitenlage, ggf. musst du Maßnahmen zur Reanimation einleiten.
- Bei Atemnot: die bzw. den Betroffene*n mit nach hinten abgestützten Armen hinsetzen – Luftholen wird so leichter
- Bei Schwindel: hinlegen und Beine hochlagern
Um für alle Fälle gewappnet zu sein, sollten alle Erwachsenen regelmäßig ihre 1.-Hilfe-Kenntnisse auffrischen!