Blasenentzündung vorbeugen: Wirksame Tipps und Hausmittel

Harndrang sowie Brennen oder Schmerzen beim Wasserlassen – eine Blasenentzündung ist super unangenehm. Dabei kommen sie, v. a. bei Frauen, relativ häufig vor. Wir haben Tipps für dich, wie du Blasenentzündungen vorbeugen kannst.

Zum Inhalt springen

Harndrang sowie Brennen oder Schmerzen beim Wasserlassen – eine Blasenentzündung ist super unangenehm. Dabei kommen sie, v. a. bei Frauen, relativ häufig vor. Wir haben Tipps für dich, wie du Blasenentzündungen vorbeugen kannst.

Zum Inhalt springen

Blasenentzündung: Was ist das eigentlich

Du musst immer wieder zur Toilette, das Wasserlassen brennt und schmerzt und manchmal siehst du sogar Blut im Urin – wer an einer Blasenentzündung leidet, leidet wirklich. Denn so häufig sie auch vorkommt, ein Harnwegsinfekt bzw. eine Zystitis, wie sie medizinisch genannt wird, ist super unangenehm. V. a. Frauen können davon ein Lied singen. Denn über die Hälfte aller Frauen sind 1x oder sogar mehrmals im Leben davon betroffen. Ihre Harnröhre ist mit rund 4 cm deutlich kürzer als die von Männern (ca. 20 cm). Außerdem liegen Harnröhre und Darmausgang näher zusammen. Und so passiert es schnell, dass Darmbakterien in die Harnröhre und damit in die Blase gelangen. Aber auch Pilze, Viren oder Parasiten können einen Harnwegsinfekt auslösen.

Symptome einer Blasen­ent­zündung

Eine Blasenentzündung merkst du an verschiedenen Symptomen. Anfangs meist leicht, je weiter die Entzündung fortschreitet, desto stärker werden deine Beschwerden. Das können z. B. sein:

  • Harndrang und das Gefühl, ständig auf die Toilette zu müssen. Oft kommen dann nur ein paar Tropfen Urin, weil die Blase gar nicht voll ist.
  • Brennen und/oder Schmerzen beim Wasserlassen
  • Probleme, den Urin zu halten.
  • Der Urin wirkt eher trüb und riecht streng. Mit zunehmender Entzündung kann er auch blutig werden.
  • Auch Unterbauchschmerzen und Krämpfe treten auf.

Ursachen einer Blasen­entzündung

Manche Menschen sind besonders anfällig für Blasenentzündungen. So leiden junge Frauen, Schwangere und Frauen in den Wechseljahren eher an einer Zystitis. Ursache sind Hormonumstellungen – die Schleimhäute sind dann dünner, die Scheidenflora verändert sich. Dadurch haben Bakterien leichtes Spiel sich anzusiedeln.

Über alle Altersgruppen und Geschlechter hinweg gibt es aber auch weitere Risikofaktoren, die das Auftreten eines Harnweginfekts begünstigen:

  • Du trinkst zu wenig – mögliche Bakterien können nicht mehr so gut ausgespült werden.
  • Dein Immunsystem ist geschwächt, z. B. durch Stress. Dadurch bist du auch für Blasenentzündungen anfälliger. Ebenso können Diabetes und Immunerkrankungen Blasentzündungen begünstigen.
  • Du hast dich unterkühlt.
  • Falsche Intimpflege – Darmbakterien gelangen dann schneller in die Harnröhre. Deswegen nach dem Stuhlgang immer von vorne nach hinten säubern.
  • Auch Geschlechtsverkehr kann eine Blasenentzündung begünstigen, z. B. wenn Darmbakterien durch Schmierinfektionen in die Harnröhre gelangen und/oder die Schleimhaut durch mechanische Reizung empfindlicher ist. Tipp für Frauen: Geh nach dem Geschlechtsverkehr auf die Toilette, um Bakterien auszuspülen.
  • Du bist schwanger oder in der Menopause: Durch den veränderten Hormonhaushalt, dehnt sich die Harnröhre aus. Bakterien können jetzt einfacher eindringen. In der Menopause trocknen durch das Absinken des Östrogenhaushalts die Schleimhäute außerdem schneller aus, der ph-Wert der Scheide steigt – damit sinkt die Immunabwehr. Hinzu kommt, dass sich bei vielen Frauen in den Wechseljahren die Blase absenkt und dadurch anfälliger für Entzündungen wird.

Sommerzeit und trotzdem eine Blasen­ent­zündung

Aber hey, Infektzeit Winter? Das gilt bei Blasenentzündungen nicht zwingend. Denn sie treten nicht nur auf, wenn es draußen kalt ist. Im Gegenteil: Gerade im Sommer kommt es häufig zu Infektionen der Blase. Was sind die Ursachen dafür?

Ursachen für eine Blasenentzündung im Sommer

Viel zu warm zum Frieren – eigentlich ja. Aber auch heiße Tage bergen ein Risiko für Blasentzündungen, weil wir gerade dann nicht damit rechnen, uns zu unterkühlen. Hier ein paar Tipps:

  • Raus aus nasser Badekleidung oder verschwitzter Unterwäsche: Pack dir möglichst Wechselwäsche ein, damit du nicht im Feuchten sitzt.
  • Fühlt sich zwar erfrischend an, aber Klimaanlagen oder Zugluft können dich schnell unterkühlen.
  • Leichte und luftige Bekleidung: Vorsicht, das kann auch schnell mal zu kalt werden, z. B. wenn die Sonne weg ist und du noch lange draußen sitzt.

Es lohnt sich, etwas aufzupassen, denn eine Unterkühlung schwächt deine Immunabwehr. Und in der Folge können sich Bakterien genauso wie Pilze oder Viren leichter ausbreiten – mit dem Risiko einer Blasenentzündung bei schönstem Sommerwetter.

So kannst du einer Blasen­entzündung vorbeugen

Egal zu welchem Zeitpunkt – eine Blasenentzündung braucht kein Mensch. Zum Glück kannst du relativ easy vorbeugen, wenn du ein paar Dinge beachtest:

Achte auf eine ausgewogene Ernährung mit viel Gemüse, Obst und Vollkornprodukten. Bewege dich regelmäßig, reduziere Stressfaktoren in deiner Umgebung, sorge für Entspannung und ausreichend Schlaf. Und meide Genussgifte wie Alkohol und Nikotin.

Sekundäre Pflanzenstoffe in Cranberrys sowie in Heidelbeeren (Blaubeeren) und Preiselbeeren erschweren es den Bakterien, sich im Körper festzusetzen. Wenn du regelmäßig möglichst ungesüßte Säfte aus diesen Beeren trinkst, kannst du Blasenentzündungen vorbeugen bzw. ihr erneutes Auftreten oft vermeiden.

Die Badesachen nicht am Körper trocknen lassen, sondern zügig ausziehen. Nach dem Sport verschwitzte Wäsche wechseln. Wer empfindlich ist, sollte Zugluft meiden und in klimatisierten Räumen nicht zu leicht angezogen sein. Das gilt natürlich auch im Auto.

Nicht nur gut gegen mögliche Blasenentzündungen, sondern generell für dein Wohlbefinden wichtig: genug trinken. Tipps, wieviel Flüssigkeit du zu dir nehmen solltest, haben wir dir in unserem Artikel „Welches Wasser und wie viel trinken?“ zusammengestellt.

Insbesondere Frauen sollten sich nach dem Stuhlgang immer von vorne nach hinten abputzen. Nach dem Geschlechtsverkehr empfiehlt es sich, die Blase zu entleeren, um mögliche Bakterien auszuspülen. Und sowieso klar, achtet auf Safer Sex und verwendet Kondome. Das schützt zwar nicht immer vor Blasenentzündungen, aber viel wichtiger: vor den meisten Geschlechtskrankheiten.

Blasenentzündung: Diese Hausmittel helfen dir

Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen kann es dich immer mal erwischen. Keine Panik! Es gibt Hausmittel, die dir helfen können, v. a. wenn du schnell reagierst. So lässt sich u. U. eine Behandlung mit Antibiotika verhindern.

  • Trink mindestens 2 l Wasser oder ungesüßte Tees am Tag, um die Harnwege gut zu spülen und die Krankheitserreger auszuschwemmen.
  • Versuch es mit speziellen Blasen- und Nierentees aus der Apotheke. Gerade im Anfangsstadium sind sie oft hilfreich, um eine Behandlung mit Antibiotika zu vermeiden. Arzneitees sind jedoch nicht für eine Daueranwendung geeignet. Wer die eigene Teemischung bevorzugt: Die Naturheilkunde empfiehlt z. B. Birkenblätter, Goldrutenkraut, Brennnessel, Bärentraubenblätter, Wacholder und Schachtelhalm.
  • Eine Wärmflasche wirkt nicht nur super entspannend, sondern auch entkrampfend. Warme Fußbäder entspannen ebenfalls und wirken einer Verkrampfung der Muskulatur entgegen.
  • Entzündungshemmende Säfte: Cranberrysaft, Heidelbeer-, bzw. Blaubeer- und Preiselbeersaft enthalten entzündungshemmende Wirkstoffe. Diese Säfte sind auch zur Vorbeugung geeignet. Andere Fruchtsäfte solltest du, wenn überhaupt, nur stark verdünnt trinken, da Zucker das Bakterienwachstum fördert.
  • Was du bei einer Entzündung meiden solltest: Kaffee, Limonaden und vor allem Alkohol. Diese Getränke reizen die Harnwege und machen sie noch anfälliger für Krankheitserreger.

Chronische Blasen­ent­zündungen

Besonders lästig: Wenn die Blasenentzündung zum Dauerthema wird. Von einer chronischen Blasenentzündung sprechen Mediziner*innen, wenn innerhalb von 6 Monaten 2 oder mehr Blasenentzündungen auftreten – oder innerhalb eines Jahres 3 oder mehr.

Was tun bei chronischer Blasen­entzündung

Auch bei einer chronischen Blasenentzündung musst du nicht gleich zu Antibiotika greifen. Ergänzend zu oben genannten Tipps, lohnt es sich gerade bei chronischen Entzündungen zusätzlich ein paar Faktoren im Blick zu haben. Zur Vorbeugung einer Blasenentzündung achte auf folgende Dinge:

  • Darm aufbauen: Durch Probiotika unterstützt du die Artenvielfalt der Darmbakterien. Das ist wichtig, da 80 % des Immunsystems im Darm sitzt. Generell spielt die Ernährung eine wesentliche Rolle. Verzicht auf Getreide gilt z. B. als förderlich bei Menschen, die an stillen Entzündungen leiden.
  • Versorgung mit Nährstoffen: Du kannst Mikronährstoffe, also Vitamine, Mineralstoffe oder auch Amino-Fettsäuren, checken lassen. Wenn du hier einen Mangel feststellst, kann das Blasenentzündungen begünstigen.

Chronische Blasen­entzündung vorbeugen

Alles, was hilft, eine „normale“ Blasenentzündung vorzubeugen, hilft natürlich auch, wenn du an einer chronischen Blasenentzündung leidest. Aber da dein Körper besonders empfindlich reagiert, gibt es weitere Tipps, die du easy beachten kannst und die eine Menge bewirken können:

  • Immer schön warm halten. Setz dich z. B. nicht auf den kalten Boden.
  • Wenn du dich im Intimbereich rasierst, besser ohne Rasierschaum
  • Aufpassen mit Chlorwasser. Es gibt z. B. spezielle Badetampons, die die Vaginalflora schützen.
  • Leg dir in Schwimmbädern oder der Sauna ein eigenes Handtuch auf die Sitzfläche.
  • Am besten luftdurchlässige Slipeinlagen oder Binden nutzen.
  • Generell solltest du möglichst nicht in nassen Sachen rumlaufen: Nach dem Schwimmen schnell den nassen Bikini oder Badeanzug ausziehen und auch Slipeinlangen oder Binden wechseln, sobald sie feucht sind.
  • Besser auf Stringtangas verzichten. Die können nämlich Bakterien von der Analregion in Richtung Scheide verteilen.

Wann zum Arzt oder zur Ärztin

Vorsicht: Blasenentzündungen können zu Komplikationen führen. Dazu gehören aufsteigende Harnwegsinfekte, Nierenbeckenentzündungen, Nebenhodenentzündungen oder auch Vernarbungen der Blase sowie Blutvergiftungen.

Bitte geh daher unbedingt zu deiner Ärztin oder deinem Arzt, wenn:

  • Die Probleme beim Wasserlassen nicht nach 1 oder 2 Tagen von selbst bzw. durch die Behandlung mit Hausmitteln verschwinden.
  • Zusätzliche Symptome wie krampfartige Schmerzen der Blase, Fieber oder Blut im Urin auftreten.

Deine Ärztin oder dein Arzt wird nach Bestimmung der Keime in der Regel eine antibiotische Behandlung veranlassen.

Und, hey, ganz besonders wichtig: Falls du gerade schwanger bist, solltest du bereits bei den ersten Symptomen wie Brennen beim Wasserlassen ärztlichen Rat einholen. Hier gilt die Regel: Lieber einmal mehr als weniger. Wir beraten dich gerne bei der Vorsorge in deiner Schwangerschaft.

Pronova BKK

Dein Pronova BKK-Bonus

Wow, das lohnt sich: Vorsorgen und Bonus sichern! Wir honorieren dein Engagement, um fit und gesund zu bleiben.