Blutbild und Blutwerte

Eine Blutuntersuchung gibt uns wichtige Hinweise auf unsere Gesundheit. Weißt du, welche Blutwerte ermittelt werden können? Und was der Unterschied zwischen einem kleinen und großen Blutbild ist?

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Eine Blutuntersuchung gibt uns wichtige Hinweise auf unsere Gesundheit. Weißt du, welche Blutwerte ermittelt werden können? Und was der Unterschied zwischen einem kleinen und großen Blutbild ist?

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Was deine Blut­werte aussagen

Wir kennen es wahrscheinlich alle: Manchmal fühlen wir uns nicht gut, sind ausgelaugt, ständig müde oder anfälliger für Infekte. Um herauszufinden, ob etwas nicht stimmt, kann eine Blutuntersuchung sinnvoll sein. Die Ergebnisse können nämlich leicht Aufschluss über den Gesundheitszustand unseres Körpers geben. Dazu gehören z. B. die Funktionalität der Organsysteme, die körpereigenen Abwehrmechanismen, aber auch Unterversorgungen mit bestimmten Nährstoffen.

Nicht durch die Werte verunsichern lassen

Ganz wichtig: Nicht jede kleine Abweichung bedeutet direkt eine gesundheitliche Störung. Deine Laborbefunde können lediglich ein Hinweis auf eine sich entwickelnde oder bereits bestehende Erkrankung sein. Außerdem können deine Blutwerte auch schwanken. Ärztinnen und Ärzte haben dies immer im Blick, bewerten deinen körperlichen Gesamtzustand und führen ein ausführliches Gespräch mit dir. Nur die Laborwerte allein sagen also erstmal nicht allzu viel aus. Auf das Gesamtpaket kommt es an!

Diese Faktoren können Blutwerte beeinflussen:

  • Leichte Infekte
  • Stress
  • Medikamenteneinnahme
  • Starke Regelblutung
  • Alkoholkonsum
  • Starke körperliche Belastung vor der Blutentnahme

Unterschied zwischen kleinem Blutbild und großem Blutbild

Ein Blutbild ist eine ärztliche Blutuntersuchung und dient zur Analyse der Zusammensetzung des Blutes. Das Blut besteht zu rund 55 % aus Flüssigkeit, dem Blutplasma, und zu etwa 45 % aus Blutzellen, das sind die roten und weißen Blutkörperchen, und den Blutplättchen. Je nachdem, was genau betrachtet werden soll, unterscheidet man bei der der Blutuntersuchung zwischen kleinem und großem Blutbild:

Kleines Blutbild

Beim kleinen Blutbild wird in erster Linie die Anzahl der roten und weißen Blutkörperchen, die der Blutplättchen sowie das Verhältnis von festen und flüssigen Bestandteilen im Blut bestimmt. Weiße Blutkörperchen haben vor allem eine Aufgabe: den Körper vor Infekten schützen. Zu viele rote Blutkörperchen, Blutplättchen und feste Bestandteile verdicken das Blut. Ist das Blut sehr dickflüssig, können sich Blutgerinnsel (Thrombosen) bilden, die wiederum einen Herzinfarkt oder Schlaganfall auslösen können.

Auch der Blutzuckerwert spielt eine große Rolle. Ist dieser nüchtern gemessen zu hoch, so könnte z. B. eine Diabeteserkrankung vorliegen. Die Blutfettwerte hingegen liefern Hinweise auf ein Risiko für Gefäßerkrankungen oder Fettstoffwechselstörungen. Auch die Harnsäurewerte werden gemessen – diese können auf eine eingeschränkte Nierenfunktion hindeuten.

Großes Blutbild

Das große Blutbild bietet eine differenziertere Aufschlüsselung der weißen Blutkörperchen und kann so genauere Hinweise auf bestehende Infekte, rheumatische Erkrankungen oder Allergien geben.

Die Kosten für das Blutbild

Die Pronova BKK übernimmt die Kosten für das große und kleine Blutbild, wenn sie aufgrund von bestimmten Symptomen oder Erkrankungen notwendig sind. Wer ohne Anlass ein Blutbild erstellen lassen möchte, trägt die Kosten selbst.

Nüchtern erscheinen?

Bei einem kleinen oder großen Blutbild werden nur die Blutzellen untersucht. Diese werden kaum davon beeinflusst, ob du vorher etwas gegessen hast. Du kannst also vorher essen und trinken. Wenn bei dir Verdacht auf eine Eisenmangelanämie besteht, solltest du jedoch nüchtern in der Arztpraxis erscheinen.

Auch wenn bei dir das Blutserum, also das Blutplasma abzüglich der Gerinnungsfaktoren, bestimmt werden soll, darfst du vorher nichts essen. Denn eine vorherige Nahrungsaufnahme beeinflusst die Blutzucker- oder Cholesterinwerte zu stark. Am besten ist es, wenn du 8-12 h vorher nichts gegessen hast. Sprich also vorher mit der Praxis ab, ob bei dir das Blutserum bestimmt werden soll.

Allgemeine Blutwerte

Das sind die sogenannten roten Blutkörperchen. Sie sind für den Sauerstofftransport verantwortlich. Zur groben Einordnung: Der Normbereich liegt bei Frauen bei etwa 4,2-5,4 Mio./µl bei Männern zwischen 4,6 und 5,9 Mio./µl. Ist der Wert erhöht, kann dies ein Hinweis auf einen Flüssigkeitsmangel sein, zu niedrige Werte können u. a. Blutarmut oder Überwässerung anzeigen.

Ganz leicht gesagt: Der Wert zeigt an, wie flüssig dein Blut ist. Ein zu niedriger Wert kann hier ein Anzeichen für eine Überwässerung oder Blutarmut sein, ein zu hoher Wert weist meistens auf eine Austrocknung hin. Der Normwert liegt bei Frauen zwischen 37 und 48 %, bei Männern zwischen 40 und 52 %.

Hämoglobin ist unser roter Blutfarbstoff. Er gibt dem Blut aber nicht nur seine rote Farbe, sondern bindet auch den Sauerstoff und hilft bei dessen Transport. Der Normbereich liegt bei Frauen zwischen 12 g/dl und 16 g/dl, bei Männern zwischen 13,5 g/dl und 17 g/dl. Eisen ist die Voraussetzung für die Bildung des Hämoglobins. Deswegen weist ein zu niedriger Wert auf einen Eisenmangel hin. Ein erhöhter Wert kann auf einen Sauerstoffmangel hindeuten, bspw. durch eine Herz- oder Lungenerkrankung.

Hinter dieser Abkürzung verbirgt sich die sogenannte „mean corpuscular hemoglobin concentration”. Die deutsche Übersetzung: mittlere korpuskuläre Hämoglobinkonzentration, also die durchschnittliche Konzentration von Hämoglobin in einem einzelnen roten Blutkörperchen. Der Wert sollte zwischen 30 und 36 g/dl liegen. Zusammen mit den MCH und MCV kann lässt sich gut beurteilen, ob und welche Form der Blutarmut vorliegt: Ein niedriger MCHC-Wert kann bei einer Eisenmangelanämie oder einem Vitamin-B6-Mangel vorkommen, bei einer Kugelzellanämie ist der MCHC-Wert erhöht.

Die Abkürzung MCH steht für „mean corpuscular hemoglobin”, auf Deutsch: mittlerer korpuskulärer Hämoglobingehalt. Es bezeichnet die durchschnittliche Menge von Hämoglobin (Hb), die in einem einzelnen roten Blutkörperchen enthalten ist. Der Normbereich des Hämoglobingehalts der Erythrozyten liegt etwa zwischen 28 und 34 Pikogramm pro Zelle. Ist dieser Wert erhöht, kann das auf eine Blutarmut durch einen Mangel an Folsäure oder Vitamin B12 hindeuten. Ein niedriger Wert hingegen steht eher für einen Eisenmangel oder Vitamin-B6-Mangel.

MCV bedeutet „mean corpuscular volume”. Im Deutschen wird es als mittleres Erythrozyten-Einzelvolumen bezeichnet. Das mittlere Erythrozyten-Einzelvolumen liegt bei Männern und Frauen zwischen 80 und 100, gemessen in der Einheit Femtoliter pro Zelle. Höhere Werte können auf Blutarmut, Alkoholmissbrauch oder Vitaminmangel hindeuten, niedrigere auf einen Mangel an Eisen, Kupfer oder Vitamin B6.

Der mittlere Wert bei Männern und Frauen für die Vorläuferzellen der roten Blutkörperchen liegt zwischen 0,5 und 2 %. Erhöhte Werte können beispielsweise auf eine gesteigerte Blutbildung nach einem Blutverlust oder bei einer Blutarmut hindeuten, niedrige Werte auf eine verringerte Blutbildung.

Die weißen Blutkörperchen: Sie sind zuständig für deine Immunabwehr. Ein zu hoher Wert kann ein Hinweis auf eine bakterielle Infektion sein. Viruserkrankungen dagegen führen zu niedrigen Werten. Auch bei Krebs- oder Knochenmarkserkrankungen können die Leukozytenwerte zu gering sein. Der Normbereich liegt hier allgemein zwischen 3.800 und 10.500/µl.

Die Blutgerinnung ist die Aufgabe der Thrombozyten. Sie werden wegen ihrer flachen Form auch als Blutplättchen bezeichnet. Zusammen mit im Blut gelösten Gerinnungsfaktoren sorgen sie dafür, dass die Blutung nach einer Gefäßverletzung stoppt: Ein Blutgerinnsel dichtet die Wunde ab, bis sie ganz verheilt ist. Gesunde Frauen und Männer haben etwa 150.000 bis 400.000 Thrombozyten pro Mikroliter. Sind zu wenige Thrombozyten vorhanden, kann die normale Gerinnung gestört sein. Umgekehrt steigt bei hohen Werten das Risiko für gefährliche Blutgerinnsel (Thrombose).

Allgemeine Blutwerte im Überblick

Messgröße Normwert (Frauen) Normwert (Männer)
Erythrozyten 4,2-5,4 Mio./µl 4,6-5,9 Mio./µl
Hämatokrit 37-48 % 40-52 %
Hämoglobin 12-16 g/dl 13,5-17 g/dl
MCHC 30-36 g/dl 30-36 g/dl
MCH 28-34 pg pro Zelle 28-34 pg pro Zelle
MCV 80-100 fl pro Zelle 80-100 fl pro Zelle
Retikulozyten 0,5-2 % 0,5-2 %
Leukozyten 3.800-10.500/µl 3.800-10.500/µl
Thrombozyten 150.000-400.000/µl 150.000-400.000/µl

Fett und Zucker

Cholesterin erfüllt zahlreiche lebenswichtige Funktionen in unserem Körper. Dabei beeinflusst die Ernährung diesen Wert nur minimal, denn etwa 75 % des Cholesterins produziert unser Körper in der Leber selbst. Der Normalbereich für die Menge des Gesamtcholesterins liegt bei Männern und Frauen zwischen 120 und 200 mg/dl. Dabei ist aber nicht nur der Cholesterinwert allein ausschlaggebend. Auch das Verhältnis des sogenannten guten Cholesterins (HDL) und schlechten Cholesterins (LDL) ist wichtig. HDL-Cholesterin transportiert überschüssiges Fett zurück in die Leber, wo es abgebaut werden kann. LDL-Cholesterin macht genau das Gegenteil: Es transportiert das Fett von der Leber zu den Zellen, die es als Baustein verwenden. Beide Arten des Cholesterins sind also grundsätzlich notwendig. Wird mehr LDL-Cholesterin „angeliefert“, als die Zellen benötigen, kann es zu gefährlichen Fettablagerungen in den Blutgefäßen kommen, die mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen einhergehen.

Ein zu hoher Wert kann auf ein starkes Übergewicht, eine Diabeteserkrankung, eine Schilddrüsenunterfunktion, eine Niereninsuffizienz oder eine Lebererkrankung hinweisen. In seltenen Fällen zeigt dieser Wert auch eine erblich bedingte Störung des Fettstoffwechsels an.

Und ein zu niedriger Wert? Dieser kann ein Hinweis für eine Schilddrüsenüberfunktion oder schwere Leberschäden sein.

Auch Neutralfette genannt. Tendenziell brauchen wir Fette als Energiespeicher, doch die meisten Menschen nehmen über ihre tägliche Nahrung viel zu viel Fett zu sich. Ist der Triglyceride Wert im Blut erhöht, so kann dies auf einen gestörten Fettstoffwechsel hindeuten. Die Folge? Dein Blut kann nicht mehr richtig durch die Gefäße fließen, wodurch sich die Sauerstoffversorgung deiner Zellen verzögert. Außerdem führt eine zu hohe Fettzufuhr fast immer zu Übergewicht, ein weiterer Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Als normal werden Triglyzeridwerte bis 150 mg/dl (1,7 mmol/l) bezeichnet.

Ist der Glucose-Wert in deinem Blut erhöht, sprich über 110 mg/dl, kann dies auf Diabetes hindeuten. Niedrige Blutzuckerwerte unter 70 können nach einer körperlichen Anstrengung oder übermäßigem Alkoholkonsum auftreten. Bei Menschen mit Diabetes kann eine Unterzuckerung auch auf Fehler bei der Medikamenteneinnahme zurückzuführen sein.

Fett- und Zucker­werte im Überblick

Messgröße Normalwert
Cholesterin 120-200 mg/dl
Triglyceride bis 150 mg/dl
Glucose bis 110 mg/dl

Elektrolyte

Die meisten werden Calcium mit Knochen und Zähnen verbinden, was auch absolut richtig ist. Denn zu 99 % befindet sich das Calcium auch dort. Doch auch die Calciumkonzentration im Blut ist wichtig! Warum? Es ist beteiligt an der Blutgerinnung und der Aktivierung von Nerven und Muskeln sowie von Enzymen und Hormonen. Der Normbereich liegt zwischen 2,2 und 2,65 mmol/l.

Ist der Wert zu niedrig, kann ein Vitamin-D-Mangel oder aber auch eine Darm- oder Nierenerkrankung vorliegen. Auch ein Hinweis auf eine Unterfunktion der Nebenschilddrüsen ist möglich.

Ein zu hoher Wert kann bei einer Vitamin-D-Überdosierung, Überfunktion der Schilddrüse, einer Lungenerkrankung (Sarkoidose) oder bei der Einnahme bestimmter entwässernder Medikamente entstehen.

Chlorid liegt im Körper hauptsächlich in der Verbindung mit Natrium als Kochsalz vor. Im Normalfall sollte der Wert zwischen 97 und 108 mmol/l liegen. Weicht dieser Wert ab, so liegt dies meistens an einem gestörten Säure-Basen-Haushalt.

Der Wert ist zu hoch? Oft liegt dies an Durchfallerkrankungen, bestimmten Nierenerkrankungen, einer Übersäuerung des Bluts oder einer gestörten Hormonproduktion. Ein Mangel hingegen entsteht durch häufiges Erbrechen oder die Einnahme harntreibender Mittel.

Kalium brauchen wir vor allem für die Signalübertragung zwischen Nerven und Muskeln, aber auch, um die elektrische Spannung in den Zellen aufrecht zu erhalten. Normalerweise sollte dieser Wert zwischen 3,6 und 5 mmol/l liegen. Dabei können Blutdrucksenker und entwässernde Medikamente zu erhöhten Werten führen. Auch eine Nierenschwäche oder eine Hormonstörung kann dafür ausschlaggebend sein.

Zu niedrige Werte lassen oftmals auf Nierenprobleme oder Diabetes schließen, aber auch die Einnahme von Abführmitteln, Durchfall, Erbrechen und Magersucht können zu niedrigen Werten führen.

Magnesium unterstützt viele Enzymreaktionen in deinem Körper. Außerdem ist der Mineralstoff wichtig für jegliche Zelltätigkeit und die Funktion von Muskeln und Nerven. Der Normbereich liegt etwa zwischen 0,7 und 1,1 mmol/l.

Hat unser Körper zu wenig Magnesium, kann es zu Konzentrationsstörungen, Nervosität, Müdigkeit und Herzrhythmusstörungen kommen. Bei zu niedrigen Werten kann eine Schilddrüsenüberfunktion, können aber auch chronisch entzündliche Darmerkrankungen oder Alkoholmissbrauch vorliegen.

Bei einer Nierenschwäche kann der Magnesiumwert erhöht sein.

Der Natriumwert sollte bei Frauen und Männern zwischen 135 und 145 mmol/l liegen. Natrium ist wichtig für den Wasserhaushalt, die elektrische Spannung in den Zellen, die Übertragung von Nervenimpulsen und die Muskelarbeit. Zu niedrige Werte werden bei starkem Wasserverlust, bei eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion oder bei Wasseransammlungen im Gewebe gemessen. Bei einer unzureichenden Flüssigkeitszufuhr, bei einem erhöhten Blutzuckerspiegel oder einem Wasserverlust ohne Elektrolytverlust steigt der Wert mitunter über den Normalbereich hinaus an.

Ein gemessener Wert zwischen 0,8 und 1,4 mmol/l liegt für Frauen und Männer im Normalbereich. Phosphat hat zusammen mit Calcium einen wesentlichen Anteil an der Knochenfestigkeit und ist außerdem ein wichtiger Molekülbaustein.

Eine Nierenschwäche oder eine Unterfunktion der Nebenschilddrüsen können zu erhöhten Werten führen. Zu niedrige Werte zeigen möglicherweise eine Überfunktion der Nebenschilddrüsen, einen Vitamin D-Mangel oder eine gestörte Aufnahme des Mineralstoffs im Darm an.

Elektrolyt­werte im Überblick

Messgröße Normwerte
Calcium 2,2-2,65 mmol/l
Chlorid 97-108 mmol/l
Kalium 3,6-5 mmol/l
Magnesium 0,7-1,1 mmol/l
Natrium 135-145 mmol/l
Phosphat 0,8-1,4 mmol/l

Vitamine

Vitamin B12 ist oft im Gespräch, wenn es um eine vegetarische oder vegane Ernährung geht. Doch auch bei einer omnivoren Ernährung sollte auf den B12-Wert geachtet werden, da der Körper dieses Vitamin nicht selbst herstellen kann. Es ist besonders wichtig für die Zellteilung, die Bildung der Erbsubstanz und die Blutbildung. Lass also bei deinem nächsten Blutbild auch direkt einmal den Vitamin-B12-Wert abchecken. Ein zu niedriger Wert kann dabei eine Blutarmut, chronische Magen-Darmerkrankungen oder eine Mangelernährung anzeigen. Welcher Wert im Normalbereich liegt, hängt von deinem Alter und Geschlecht ab. Der Referenzbereich liegt für Erwachsene bei 200-1.000ng/l Blutserum.

Folsäure ist vor allem wichtig für die Zellteilung und Wachstumsprozesse. Gerade deshalb ist ein guter Folsäure-Wert in der Schwangerschaft so wichtig. Der Bedarf ist während einer Schwangerschaft um etwa 50 % erhöht! Ein Mangel im 1. Drittel bringt die Gefahr mit sich, dass das Baby mit einem Neuralrohrdefekt, umgangssprachlich auch offener Rücken, geboren wird. Ist der Wert zu niedrig, kann dies auf eine gestörte Blutzellreifung, einen übermäßigen Abbau der Blutzellen oder Alkoholmissbrauch hindeuten. Im Normalfall sollte der Wert zwischen 3 und 15 ng/ml liegen.

Frauen, die schwanger werden möchten oder es bereits sind, empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE), ihre tägliche Zufuhr an Folat deutlich zu erhöhen: Pro Tag können 400 µg Folsäure in Form von Nahrungsergänzungsmitteln eine ausgewogene Ernährung ergänzen.

Geh mal wieder in die Sonne und tank ein bisschen Vitamin D! Ein zu niedriger Wert kann aber nicht nur einen Mangel an Sonnenlicht aufzeigen, sondern auch ein Hinweis auf Nieren- oder Leberschäden sein. Außerdem steigt bei einem Mangel das Risiko für Osteoporose. Also ab in die Sonne! Oder: Blutwert abchecken lassen und bei Bedarf substituieren! Der Normwert für Vitamin D liegt bei 50 nmol/l.

Vitamin­werte im Überblick

Messgröße Normwert
Vitamin B12 200-1.000ng/l
Folsäure 3-15 ng/ml
Vitamin D 50 nmol/l

Nierenwerte

Anhand deiner Blutwerte kann auch festgestellt werden, ob deine Nieren gesund funktionieren. Ein Hinweis auf eine Nierenschwäche kann ein zu hoher Kreatininwert im Blut sein. Bei Frauen wäre dies bei mehr als 88 µmol/l, bei Männern bei mehr als 106 µmol/l. Kreatinin ist ein Stoffwechselprodukt, das über die Nieren ausgeschieden wird.

Außerdem wird auch der Harnsäurewert bestimmt: Werte von mehr als 360 µmol/l bei Frauen und mehr als 430 µmol/l bei Männern deuten eventuell auf eine gestörte Nierenfunktion hin. Harnsäure wird beim Abbau von Purinen gebildet. Während Männer in den westlichen Industrieländern zu etwa 20 % erhöhte Werte aufweisen, steigt das Risiko bei Frauen erst nach den Wechseljahren. Harnsäurewerte sind außerdem ein Indikator für Gicht. Beim Abbau von Stickstoffverbindungen entsteht Harnstoff, der über die Nieren ausgeleitet wird. Die gemessenen Harnstoffwerte lassen daher Rückschlüsse auf die Nierenfunktion zu. Bei Männern und Frauen sollte der Wert zwischen 3,3 und 8,3 µmol/l liegen.

Zu niedrige Werte können auf Eiweißmangel oder eine Lebererkrankung hindeuten, zu hohe Werte werden gemessen bei übermäßigem Eiweißkonsum, hohem Fieber oder eingeschränkter Nierenfunktion. Die Elektrolytwerte von Kalium, Phosphat, Chlorid und Natrium sind ebenfalls ein Indikator für eine gesunde Nierentätigkeit. Für eine genaue Nierendiagnose werden die Blutwerte durch Urinwerte ergänzt. Dabei wird vor allem auf die Eiweißwerte geachtet.

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