Was ist Gicht?
Gicht ist eine Stoffwechselerkrankung, bei der das Harnsäure-Gleichgewicht im Körper gestört ist. Es wird entweder zu viel Harnsäure gebildet oder zu wenig Harnsäure ausgeschieden. Das Ergebnis ist dasselbe: Es sammelt sich zu viel Harnsäure im Blut an. Das merkt man erstmal nicht. Auf Dauer lagern sich jedoch kleine, spitze Harnsäurekristalle ab und können eine schmerzhafte Gelenkentzündung auslösen – den akuten Gichtanfall. Bei etwa 1/3 der Patient*innen tritt der erste Gichtanfall am Grundgelenk des großen Zehs auf.
Gelenkschmerzen kommen übrigens auch bei anderen Erkrankungen vor, zum Beispiel bei Arthrose (einem Gelenkverschleiß) oder bei rheumatoider Arthritis (einer chronisch entzündlichen Gelenkerkrankung).
Um diese Krankheiten voneinander zu unterscheiden, ist es wichtig, frühzeitig eine Arztpraxis aufzusuchen. Nur mit einer korrekten Diagnose kann die passende Behandlung gefunden, können deine Beschwerden gelindert und Folgeschäden vermieden werden.
Gichtanfall: Wenn Zeh, Fuß oder Knie plötzlich schmerzen
Ein Gichtanfall ist häufig das erste Anzeichen dafür, dass sich zu viel Harnsäure im Blut befindet. Dabei schwillt wie aus heiterem Himmel das betroffene Gelenk an, rötet sich, wird warm und sehr schmerzempfindlich – oft tut schon die kleinste Berührung weh. Nach einigen Tagen klingen die Schwellung und die Schmerzen von selbst wieder ab.
Doch ohne Behandlung bleibt es in der Regel nicht bei einem Anfall: In unregelmäßigen und immer kürzer werdenden Abständen zeigt sich die Gicht auch an anderen Gelenken (z. B. Mittelfuß- und Sprunggelenke, Knie, Ellbogen, Hand- und Fingergelenke). Zwischen den einzelnen Gichtanfällen können Monate bis sogar Jahre vergehen, in den die Betroffenen praktisch beschwerdefrei sind.