Grippe: Ansteckung, Symptome und Schutz

Die Grippe ist eine hochansteckende Virusinfektion, die durch Influenzaviren verursacht wird. Wir erklären dir typische Grippesymptome, Übertragungswege, wie du eine Grippe behandeln kannst – und v. a. was im Vorfeld schützt.

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Die Grippe ist eine hochansteckende Virusinfektion, die durch Influenzaviren verursacht wird. Wir erklären dir typische Grippesymptome, Übertragungswege, wie du eine Grippe behandeln kannst – und v. a. was im Vorfeld schützt.

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Grippe bzw. Influenza: Was ist das

Morgens noch fit – und abends super schlapp und mit Fieber und Schüttelfrost im Bett. Das ist typisch für eine Erkrankung wie die Grippe, im Fachjargon auch Influenza genannt.

Auch wenn Grippeviren winzig klein sind, noch kleiner als Bakterien, einmal im Körper angekommen, vermehren sie sich blitzschnell. Das menschliche Abwehrsystem bildet dann Antikörper, um die Viren zu bekämpfen; das dauert aber einige Zeit.

Wichtig zu wissen: Aufgebaute Antikörper schützen nur vor den Viren, für den der Körper sie produziert hat. Das ist übrigens auch der Grund, warum die Zusammensetzung des Influenza-Impfstoffs jährlich angepasst werden und du die Grippeimpfung immer wieder auffrischen musst.

Aber um welche Viren geht es bei der Grippe? Wir haben es v. a. mit 2 Virusstämmen zu tun: Influenza A und Influenza B.

Virusstämme der Grippe: Influenza A und Influenza B

Influenza A

  • Häufigster Auslöser der Grippe
  • Influenza A-Viren verändern sich ständig und können potenziell zu Pandemien führen, also zu einer weltweiten Epidemie, in der eine Infektionskrankheit über einen definierten Zeitraum stark gehäuft aufritt
  • Verursacht i. d. R. schwerere Verläufe als Influenza B

Influenza B

  • Häufiger bei Kindern und Jugendlichen
  • Verursachen i. d. R. keine Pandemien, da sie sich nicht so stark verändern

Grippe-Ansteckung und Inkubationszeit

Grippe-Ansteckung

Influenza wird durch Tröpfchen übertragen (sog. Tröpfcheninfektion) – und das passiert im Alltag super schnell. Z. B. wenn du niest oder hustest, selbst beim Sprechen. Auch Schmierinfektionen sind möglich, also wenn du dir die Nase putzt und dabei Viren auf deine Hände gelangen und du dann die Viren auf Gegenstände überträgst. Deswegen sind z. B. auch Türklinken oder Haltegriffe in Bus oder Bahn potenzielle Ansteckungsmöglichkeiten. In vielen Arztpraxen wird aus diesem Grund übrigens oft auf Händeschütteln zur Begrüßung verzichtet.

Inkubationszeit und Ansteckungsdauer

Die Inkubationszeit bei einer Grippe ist relativ kurz. Du spürst die Symptome meist bereits schon 1-2 Tage nachdem du dich angesteckt hast.

Ansteckend bist du i. d. R. bereits einen Tag vor Auftreten der Symptome. Die höchste Ansteckungsrate ist an den ersten 4-5 Tagen deiner Erkrankung. Durchschnittlich bist du bis 1 Woche nach Symptombeginn ansteckend, bei schweren Verläufen kann es auch mal länger dauern.

Information

Grippe & Co: Aktuelle Zahlen

Grippewelle – die aktuelle Lage: Zahlen, Daten und die derzeitige Entwicklung im Hinblick auf Influenza und andere Atemwegserkrankungen findest du auf dem Infektionsradar des Bundesministeriums für Gesundheit.

Grippe­symptome: Woran erkennst du die Grippe?

Eine Grippe verursacht eine Vielzahl an Symptomen, auch der Verlauf ist individuell verschieden. Typisch aber ist, dass sie nicht nur die Atemwege betrifft – sondern den ganzen Körper. Und dass du die Symptome meist recht schnell und heftig spürst:

  • Fieber, oft 38-40°C, teils sogar höher
  • Schüttelfrost
  • Muskel- und Gelenkschmerzen im gesamten Körper
  • Kopfschmerzen
  • Halsschmerzen
  • Trockener Husten ohne Schleim
  • Verstopfte Nase oder Schnupfen
  • Wenig/kein Appetit
  • Abgeschlagenheit und Müdigkeit

Im Anschluss an eine Grippe folgt oft auch eine Entzündung der Nasennebenhöhlen (Sinusitis). Bei Säuglingen und Kleinkindern kommt es in vielen Fällen zu einer Mittelohrentzündung.

Die Symptome müssen aber nicht bei allen Ansteckungen so deutlich verlaufen. Bei einigen Erkrankten fühlt sich die Grippe eher erkältungsähnlich an und schätzungsweise 1/3 bemerkt die Infektion gar nicht.

Auch die Dauer der Erkrankung ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Im Durchschnitt lassen die Symptome nach einer Woche nach. Erschöpfung oder Husten können aber auch darüber hinaus belasten.

Ist eine Grippe gefährlich?

Eine Grippe kann dich ganz schön schachmatt setzen. Schwerwiegende Komplikationen, wie z. B. eine Lungenentzündung, sind aber zum Glück eher selten.

Menschen mit einem geschwächten Immunsystem haben allerdings ein höheres Risiko. Das betrifft v. a. Säuglinge, Kleinkinder, Menschen mit Lungen- oder Immunerkrankungen und Menschen über 60 Jahre. Älteren Personen, Vorerkrankten sowie Schwangeren ab dem 2. Schwangerschaftsdrittel empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) daher die jährliche Grippeimpfung.

Grippe behandeln: Das kannst du tun

Ausruhen und erholen! Das ist super wichtig, wenn dich die Grippe erwischt hat. Auch viel trinken hilft deinem Körper, z. B. Kräutertees. Eine heiße Brühe kann dir ebenfalls guttun.

Bei Schmerzen oder hohem Fieber kannst du auf Schmerzmittel mit Wirkstoffen wie Paracetamol, Acetylsalicylsäure (ASS) oder Ibuprofen zurückgreifen.

Aber Achtung bei Kindern und Fieber: Gib unter 16-jährigen niemals Schmerzmittel mit Acetylsalicylsäure. Für sie besteht das Risiko, infolge des Medikaments am sogenannten Reye-Syndrom zu erkranken; eine Leber-Hirn-Erkrankung, die leider oft tödlich endet.

Grundsätzlich gilt: Wenn du dich nicht fit fühlst, bleib lieber zuhause bzw. such im Zweifelsfall eine Ärztin oder einen Arzt auf.

Abgrenzung: Erkältung, Corona, Infektion mit RS-Viren

„Ich hab die Grippe!“: Gerade in den Wintermonaten, in denen viele Menschen husten und schniefen, hört man dieses Satz häufig. Zum Glück ist nicht jedes Mal die echte Grippe schuld. Häufig ist es lediglich eine Erkältung, aber auch Corona- oder RS-Viren haben ähnliche Symptome.

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen einer Influenza und einer Erkältung? Eine Erkältung, auch grippaler Infekt genannt, ist zwar lästig, aber meist harmlos – und erwischt uns schnell in der kalten Jahreszeit. Verursacht wird eine Erkältung durch eine Vielzahl an unterschiedlichen Viren, rund 200 kommen in Frage. Du hast meist Schnupfen, fühlst dich etwas schlapp, manchmal kommen auch leichtes Fieber, leichte Gliederschmerzen oder Husten und Halsschmerzen hinzu. Auch wenn es sich nicht um die echte Grippe handelt: Kurier dich in Ruhe aus.

Corona oder auch COVID-19 wird durch verschiedene Coronaviren verursacht. Manche Menschen merken ihre Corona-Infektion gar nicht, andere fühlen sich eher wie leicht erkältet, und manche liegen komplett flach. Eine sichere Diagnose gibt es nur durch einen PCR-Test.

Aber auch hier gilt: Wenn du dich krank fühlst, erhol dich zuhause und versuch, den Kontakt zu anderen einzuschränken.

Gegen Corona kannst du dich impfen lassen. Mehr Infos zu dieser und anderen Impfungen haben wir dir in unserem Überblick „Impfungen: Dein zuverlässiger Schutz“ zusammengefasst.

Das Respiratorische Synzitial-Virus, kurz RSV verursacht insbesondere in den Herbst-Winter-Monaten, und teilweise noch bis März oder April, Atemwegserkrankungen. Für Säuglinge und Kleinkinder sowie für Menschen ab 75 Jahren oder Immungeschwächte kann das Virus gefährlich werden; RSV ist beispielsweise in Europa der häufigste Grund, warum Kinder stationär ins Krankenhaus kommen. Für Risikogruppen empfiehlt die STIKO daher eine Impfung.

Schutz vor Grippe und Grippe­schutz­impfung

Auch wenn du eine Ansteckung kaum verhindern kannst: Hygiene ist ein wesentlicher Faktor, um sich vor Grippe zu schützen. Regelmäßiges Händewaschen beispielsweise kann helfen, einer Infektion vorzubeugen.

Und hey, wenn du selbst erkrankt bist: Halte, wenn möglich, Abstand, um das Risiko für dein Umfeld gering zu halten. Achte außerdem darauf, niemanden anzuhusten oder anzuniesen; am besten auch nicht in die Hand, sondern lieber in deinen Ellenbogen.

Grundsätzlich super wichtig ist, dass du – gerade in den Wintermonaten – auf dein Immunsystem achtest; denn so hältst du dein Abwehrsystem fit. Spaziergänge an der frischen Luft tun dir gut. Plan Bewegung in deinem Alltag ein und versuch, auf eine gesunde Ernährung mit frischem Obst und Gemüse zu achten.

Grippeschutzimpfung

Einen planbaren und effektiven Schutz bietet dir die jährliche Grippeschutzimpfung. Der Impfstoff wird jeweils auf die am häufigsten zirkulierenden Influenza-A- und Influenza-B-Stämme angepasst und bietet einen guten Schutz. Falls du trotz Impfung erkrankst, ist der Verlauf i. d. R. deutlich milder.

Die Ständige Impfkommission empfiehlt die Grippeimpfung für:

  • Über 60-Jährige
  • Chronisch Kranke
  • Menschen mit geschwächtem Immunsystem
  • Schwangere
  • Lehrkräfte und medizinisches Personal

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Komm der Grippe zuvor: Lass dich impfen

Gegen Influenzaviren gibt es einen guten Schutz: die Grippeimpfung.

Wir wollen, dass du gesund bleibst – darum übernehmen wir 100 % der Kosten für die Grippeschutzimpfung. Und zwar für dich und deine familienversicherten Angehörigen. Egal, ob du zu einer Risikogruppe gehörst oder nicht.