Haarausfall: Ursachen, Therapie und Selbsthilfe

Haarausfall betrifft viele Menschen. In den meisten Fällen ist das kein Grund zur Besorgnis. Wenn du aber übermäßig viele Haare verlierst, es juckt oder sich kahle Stellen bilden, hol dir bitte ärztlichen Rat.

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Haarausfall betrifft viele Menschen. In den meisten Fällen ist das kein Grund zur Besorgnis. Wenn du aber übermäßig viele Haare verlierst, es juckt oder sich kahle Stellen bilden, hol dir bitte ärztlichen Rat.

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Haarausfall: Normal, aber mitunter belastend

Es ist völlig normal, wenn dir etwa 100 Haare pro Tag ausgehen – Haare in der Dusche, auf dem Kopfkissen oder in der Haarbürste sind also erst einmal kein Grund zur Sorge. Die Lebensdauer der einzelnen Haare ist nämlich zeitlich begrenzt. Du musst nichts dagegen machen. Viele freiverkäufliche Haarwuchsmittel wie Shampoos, Tinkturen oder Nahrungsergänzungsmittel versprechen zwar Abhilfe. Ihre Wirksamkeit ist jedoch oft nicht erwiesen. Unerwünschte Nebenwirkungen oder allergische Reaktionen sind aber möglich. Verzichte auf unüberlegte Selbstversuche mit zweifelhaften Substanzen. Wenn du unsicher bist, ob du unter krankhaftem Haarausfall leidest, hilft dir eine ärztliche Diagnose weiter.

Übermäßiger Haar­ausfall: Ärztlich abklären lassen

Erst bei auffälligen Symptomen solltest du den Haarausfall ärztlich abklären lassen. Auffällige Symptome sind:

  • Du verlierst büschelweise Haare.
  • Deine Kopfhaut ist stark gerötet, juckt oder brennt.
  • Es zeigen sich kreisrunde kahle Stellen an Kopf, Augenbrauen oder Bart ohne für dich erkennbare Ursache.
  • Der Haarausfall wird für dich zu einer seelischen Belastung.

Es gibt verschiedene Formen von Haarausfall. Die Ursachen sind nicht immer eindeutig auszumachen. In einigen Fällen ist der Haarausfall nur vorübergehend. Bei Männern ist Haarausfall zwar eher akzeptiert als bei Frauen. Doch können auch Männer seelisch unter ihrem Haarverlust leiden.

Männlicher oder anlage­bedingter Haar­ausfall

Die weitaus häufigste Form von Haarausfall mit 95 % aller Fälle ist der anlagebedingte oder männliche Haarausfall (Androgenetische Alopezie). Hormonelle Einflüsse sowie genetische Faktoren sind hier ursächlich. Etwa jeder 2. Mann über 50 ist betroffen, in höherem Alter ab 70 sind es sogar bis zu 80 %. Diese Form des Haarausfalls kann bei Männern auch schon in sehr jungen Jahren oder direkt nach der Pubertät beginnen.

Auch Frauen können von einem anlagebedingten Haarausfall betroffen sein, ab 70 Jahren sind es etwa 40 %. Bei Männern fallen die Haare in der Regel zunächst an den Schläfen oder an der Stirn in Richtung Hinterkopf aus. Im Laufe der Zeit kann es zu einer vollständigen Glatze kommen. Anders bei der weiblichen Form: Der Haarausfall beginnt meist um den Scheitel herum. Die Haare werden insgesamt lichter, fallen aber nicht komplett aus.

Diffuser Haarausfall

Wenn die Haare über den ganzen Kopf verteilt ausfallen, spricht man von einem diffusen Haarausfall. Bei dieser Form bilden sich keine kahlen Stellen. Frauen sind häufiger betroffen als Männer. Die Ursachen können ganz unterschiedlich sein. Dazu gehören:

  • Erkrankungen wie fieberhafte Infekte, Gürtelrose, Diabetes, Stoffwechselstörungen, Schilddrüsenerkrankungen
  • Nährstoffmangel als Folge einer Mangelernährung, Essstörung oder einseitiger Diäten, insbesondere ein Mangel an Eisen, Zink, Folsäure oder Vitamin B12
  • Nebenwirkungen von Medikamenten, besonders Krebsmedikamente (Chemotherapie), aber auch Cholesterinsenker, Blutdrucksenker, Blutverdünner oder Antidepressiva
  • Entzündungen der Kopfhaut
  • Akute traumatische Ereignisse wie schwere Erkrankungen, schwere Operationen oder andere psychische Belastungen
  • Antibabypille, Wechseljahre oder eine Entbindung
  • Überbeanspruchung der Haare durch Stylingprodukte, Färbemittel, Bleichen, Dauerwelle oder heißes Föhnen
  • Dauerhafter Stress

Kreisrunder Haar­ausfall

Tritt der Haarausfall plötzlich auf und bilden sich dabei einzelne, meist runde kahle Stellen, spricht man von einem kreisrunden Haarausfall (Alopecia areata). Auch an Augenbrauen, Wimpern, Bart oder Körperhaar kann örtlicher Haarausfall vorkommen. Etwa 2 % der Bevölkerung ist betroffen, Männer und Frauen gleichermaßen. Häufig beginnt die manchmal schubweise verlaufende Erkrankung bereits im jungen Alter.

Für Kinder und Jugendliche kann das zu einer starken seelischen Belastung werden. Die genauen Ursachen dieser Form des Haarverlusts sind noch unklar. Neben genetischen Ursachen spielt möglicherweise eine fehlgeleitete körpereigene Abwehr eine Rolle.

Diagnose und Therapie bei Haar­ausfall

Ein Arztgespräch klärt zunächst, wie lange die Problematik schon besteht, welche Bereiche betroffen sind oder ob eine familiäre Veranlagung vorliegt. Eine gründliche Untersuchung der Kopfhaut gibt dir Aufschluss über möglicherweise vorhandene Entzündungen. Wichtig ist es außerdem, Erkrankungen auszuschließen, die Haarausfall als Begleitsymptom haben können.

Haarausfall kann von selbst wieder verschwinden, wenn etwa ein Infekt die Ursache ist. Nach Abklingen der Infektion wachsen auch die Haare wieder ganz normal. Falls bestimmte Medikamente den Haarausfall mit sich bringen, werden sie nach Möglichkeit ausgetauscht.

Bei anlagebedingtem Haarausfall können Präparate mit den Wirkstoffen Minoxidil oder Finasterid verordnet werden. Der Wirkstoff Finasterid kann allerdings Nebenwirkungen wie eine verringerte Libido oder Potenzstörungen haben oder in seltenen Fällen Depressionen auslösen. In Deutschland ist der Wirkstoff für Frauen nicht zugelassen, weil er zu Fehlbildungen von Ungeborenen führen kann. Die Wirkung der Medikamente hält immer nur solange, wie sie eingenommen werden. Außerdem können sie zwar weiteren Haarausfall meist verhindern, einmal verlorengegangenes Haar aber nicht ersetzen.

Das kannst du selbst gegen Haar­ausfall tun

Haarausfall lässt sich nicht immer verhindern. Dennoch kannst du viel für die Gesundheit deiner Haare tun:

  • Achte auf eine ausgewogene und vitalstoffreiche Ernährung, meide einseitige Diäten.
  • Stress lässt sich nicht immer vermeiden. Entspannungstechniken wie Yoga, Tai Chi, autogenes Training oder Progressive Muskelrelaxation können dir helfen, besser damit umzugehen.
  • Pflege deine Haare, aber strapaziere sie nicht übermäßig durch aufwändiges Styling oder häufige Hitzebehandlungen mit Föhn oder Glätteisen.
  • Falls du lichtes Haar hast, schütze deinen Kopf besonders sorgfältig vor Sonneneinstrahlung und Kälte.
  • Sprich dein Problem beim nächsten Friseurbesuch an: Eine passende Frisur lässt deinen Haarausfall weniger sichtbar werden.

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