Nierenschwäche und Bluthoch­druck

Wusstest du, dass eine Nierenschwäche und Bluthochdruck miteinander zusammenhängen und sich gegenseitig begünstigen können? Wir erklären dir, was dahintersteckt und wie du deine Gesundheit aktiv fördern kannst.

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Wusstest du, dass eine Nierenschwäche und Bluthochdruck miteinander zusammenhängen und sich gegenseitig begünstigen können? Wir erklären dir, was dahintersteckt und wie du deine Gesundheit aktiv fördern kannst.

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Was Bluthoch­druck mit den Nieren zu tun hat

Nierenschwäche und Bluthochdruck (Hypertonie) haben eines gemeinsam: Sie entwickeln im Frühstadium kaum Symptome und bleiben daher oft lange Zeit unbemerkt. Genau das macht beide Erkrankungen so gefährlich. Häufig ist es schwer festzustellen, woran man zuerst erkrankt ist. Ein zu hoher Blutdruck schädigt nämlich auf Dauer die Nieren – aber eine chronische Nierenschwäche kann auch Hypertonie mit sich bringen. Zur Vorbeugung hilft nur eins: eine gesunde Lebensweise, die sowohl den Blutdruck als auch die Nieren schont. 

Blutdruck­werte als Hinweis für Herz­gesundheit

Deine Blutdruckwerte geben Auskunft darüber, ob der Blutkreislauf gesund funktioniert. Wenn du deinen Blutdruck mit einem Blutdruckmessgerät misst, werden dir 2 Werte angezeigt:

  • Oberer oder erster Wert: Der systolische Wert zeigt an, mit welchem Druck das Blut aus deinem Herzen in die Gefäße gepumpt wird.
  • Unterer oder zweiter Wert: Der diastolische Wert gibt Aufschluss über deinen Blutdruck, nachdem das Blut aus dem Herzen ausgeworfen wurde und der Herzmuskel erschlafft ist.

Ein optimaler Blutdruck liegt bei Werten unter 120/80 mmHg. Je nach Alter und Grunderkrankungen können Ärzt*innen im Einzelfall aber auch einen abweichenden Blutdruck als Zielwert festlegen.

Werte bis 139/89 gelten allgemein als hochnormal. Ab 140/90 spricht man von Bluthochdruck oder Hypertonie, dann muss behandelt werden. Auch ein zu niedriger Blutdruck kann deiner Gesundheit schaden. Lass deinen Blutdruck beim nächsten Besuch in der Arztpraxis untersuchen.

Blutdruckbereich Systolisch (mmHg) Diastolisch (mmHg)
Optimal <120 <80
Normal 120-129 80-84
Hochnormal 130-139 85-89
Bluthochdruck ab 140 ab 90

Den Blutdruck richtig messen – So geht’s!

Kennst du deinen Blutdruck? Er kann wichtige Hinweise auf deine Gesundheit oder beginnende Erkrankungen geben. Am einfachsten misst du ihn mit einem Messgerät für zu Hause. Viele ältere Menschen besitzen solche Geräte, man kann sie aber auch in Apotheken leihen.

Du misst deinen Blutdruck zum ersten Mal? Dann solltest du an beiden Armen jeweils zweimal messen. Vergleiche die Ergebnisse: Der Arm mit dem höheren Wert wird der zukünftige „Mess-Arm“.

  • 30 Min vor der Messung des Blutdrucks solltest du auf Sport, Snacks und Mahlzeiten, Kaffee und Zigaretten verzichten, denn all das kann das Messergebnis beeinflussen.
  • Suche dir eine ruhige Umgebung, am besten zu Hause. Setz dich hin und entspann dich mind. 5 Min.
  • Stell die Füße flach auf den Boden. Mach den Oberarm, an dem du messen möchtest, frei. Leg die Manschette bzw. das Messgerät an den Oberarm an, sodass es sich etwa auf Höhe des Herzens befindet. Während der Messung des Blutdrucks bleibt der Arm am besten locker auf einem Tisch liegen.
  • Manche Blutdruckmessgeräte müssen ans Handgelenk angelegt werden. In diesem Fall winkele den Arm während der Messung an.
  • Wiederhole die Messung nach 1-2 Min. Notier die gemessenen Werte, wenn das Gerät diese nicht automatisch speichert.

Ideal sind Blutdruckwerte unter 135/80 mmHg (Millimeter Quecksilbersäule). Ab 140/90 mmHg gilt der Wert als erhöht, es kann ein Hinweis auf Bluthochdruck sein, wenn häufiger erhöhte Werte gemessen werden. Die Maßeinheit Millimeter Quecksilbersäule ist historisch bedingt, da in der Medizin früher der Druck (z. B. der Blutdruck) mit Hilfe einer Quecksilbersäule gemessen wurde.

Lebenswichtige Nieren

Klein, aber oho: Fast jeder Mensch hat 2 Nieren, die mit je nur 120 bis 200 g Gewicht große Aufgaben erfüllen. Sie filtern fast 180 l Flüssigkeit am Tag, von denen allerdings nur 1-2 l ausgeschieden werden. Außerdem regeln sie den Säure-Basen-Haushalt und den Elektrolythaushalt deines Körpers. Zudem sorgen sie dafür, dass Stoffwechselendprodukte und Giftstoffe, die etwa beim Abbau von Medikamenten anfallen, über den Urin ausgeschieden werden. Auch hormonelle Regelkreise werden durch die Nieren gesteuert.

Wenn die Nieren erkranken, kann das daher Auswirkungen auf viele Vorgänge in deinem Körper haben – und sogar lebensbedrohlich werden. Eine Nierenerkrankung muss also behandelt werden. Etwa 1 von 10 Menschen lebt mit einer Nierenerkrankung, und meistens sind hierzulande Diabetes, Bluthochdruck oder eine Entzündung die Ursache.

Blutwerte können auf Nierenprobleme hinweisen

Wenn die Nieren ihren Job nicht machen, sammeln sich Kreatinin und Harnstoff im Blut. Mediziner*innen können dies durch eine Analyse der Blutwerte überprüfen. Ein hoher Gehalt an Kreatinin und Harnstoff im Blut kann auf eine eingeschränkte Nierenfunktion hinweisen. Diese spezifischen Analysen sind bei der Erstellung eines kleinen Blutbilds nicht enthalten. Mediziner*innen müssten diese Laborwerte extra anfordern. Neben der Blutuntersuchung wird bei Verdacht auf Nierenprobleme häufig auch eine Urinuntersuchung vorgenommen. Die Werte bilden die Basis für eine individuelle Therapie.

Zusammen­hang von Hyper­tonie und Nieren­erkrank­ungen

Bluthochdruck kann sowohl Ursache als auch Folge einer Nierenerkrankung sein:

Bluthochdruck als Ursache: Ein dauerhaft erhöhter Blutdruck überfordert unser Herz und unsere Blutgefäße permanent. Oft folgen über kurz oder lang eine Herzschwäche und weitere Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Arteriosklerose, eine Verkalkung, und damit einhergehende Verengung der Gefäße. Besonders für die feinen Blutgefäße der Nieren kann ein zu hoher Blutdruck also fatale Folgen haben. Eine Nierenschwäche oder andere chronische Nierenerkrankungen können sich ausbilden. Die Behandlung von erhöhtem Blutdruck ist also sehr wichtig. Symptome von Hypertonie können z. B. Kopfschmerzen, Schlafstörungen oder Nervosität sowie Schwindel, Ohrensausen oder Müdigkeit sein. 

Bluthochdruck als Folge: Wird eine akute Schädigung der Nieren nicht frühzeitig oder nicht ausreichend behandelt, kann sich auf Dauer daraus eine chronische Nierenschwäche entwickeln. Das macht sich häufig durch Bluthochdruck bemerkbar: Weil die Filterfunktion der Nieren beeinträchtigt ist, wird weniger Flüssigkeit ausgeschieden. Dadurch muss das Herz mehr Blut durch das Gefäßsystem pumpen. Gleichzeitig werden auch blutdrucksteigernde Hormone von den erkrankten Nieren freigesetzt. Beides sorgt dafür, dass der Blutdruck ansteigt. Je nach Schädigungsgrad der Nieren ist zudem die Blutgerinnung beeinträchtigt, dann kann es zu einer Blutarmut kommen. Neurologische Störungen mit Müdigkeit können ebenso vorkommen wie eine Störung des Knochenstoffwechsels.

Tipps für deine Gesundheit

Unsere Empfehlung: Lass die Ursachen von länger andauernden Schmerzen in deiner Arztpraxis abklären. So gehst du auf Nummer sicher. 

Hier sind 5 Tipps, mit denen du deine Gesundheit aktiv verbessern und deinen Blutdruck gesund halten kannst:

  • Beweg dich viel, um Übergewicht zu vermeiden oder abzubauen.
  • Verzichte auf die Genussgifte Nikotin und Alkohol.
  • Beachte, dass Schmerzmittel die Nieren schädigen können. Auch gängige Wirkstoffe wie Paracetamol, Diclofenac und Ibuprofen solltest du nicht wiederholt auf eigene Faust in hohen Dosierungen einnehmen.
  • Trink ausreichend Wasser, um die Reinigungsfunktion der Nieren zu unterstützen.
  • Übergewicht schadet den Nieren, besonders Bauchfett beeinträchtigt die Nierendurchblutung. Durch eine gesunde Ernährung und viel Bewegung senkst du übrigens nicht nur dein Gewicht, sondern gleichzeitig dein Diabetesrisiko. Diabetes ist neben Bluthochdruck der größte Risikofaktor für eine chronische Nierenschwäche. 

Gesunder Blut­druck und Ernährung

Mit dem Ernährungskonzept DASH kannst du z. B. einen gesunden Blutdruck fördern und Hypertonie entgegenwirken. DASH steht für „Dietary Approaches to Stop Hypertension“, also „Ernährungsansätze zur Vermeidung von Bluthochdruck“. Die Diät wurde 1992 im Auftrag des Nationalen Gesundheitsinstituts der USA in medizinischen Forschungszentren entwickelt.

Viel Gemüse, Obst und Vollkorn sowie wenig tierisches Fett, Zucker und Salz ist die Basis dieses Ernährungskonzepts, das nachweislich Einfluss auf den Blutdruck haben kann. Letztlich fördert die DASH-Diät zur Senkung des Blutdrucks eine gesunde, ausgewogene Ernährung, deren Zusammensetzung weitgehend den allgemeinen Ernährungsempfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) entspricht. So kannst du selbst aktiv werden, Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen und möglicherweise sogar auf blutdrucksenkende Medikamente verzichten. 

Dein Stress-Coach: Strategien für mehr Gesundheit

Dass man sich mal reif für die Insel fühlt, kennt sicherlich jeder. Doch zu viel Stress kann auf Dauer deiner Gesundheit schaden. Wie du im Alltag eine gesunde Balance findest, zeigt dir dein Stress-Coach, der dich über 10 Wochen lang begleitet. Los geht’s: