Brustkrebs: Früherkennung kann Leben retten

Mit ca. 70.000 Neuerkrankungen im Jahr ist Brustkrebs die häufigste Krebsart bei Frauen. Die regelmäßige Teilnahme an der Vorsorge hilft, die Erkrankung früh zu erkennen und verbessert die Heilungschancen.

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Mit ca. 70.000 Neuerkrankungen im Jahr ist Brustkrebs die häufigste Krebsart bei Frauen. Die regelmäßige Teilnahme an der Vorsorge hilft, die Erkrankung früh zu erkennen und verbessert die Heilungschancen.

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Darum ist Brust­krebs­vorsorge wichtig

Etwa 1 von 8 Frauen ist im Laufe ihres Lebens von Brustkrebs (Mammakarzinom) betroffen. Doch die meisten Brustkrebserkrankungen sind heilbar. Je früher eine Krebserkrankung erkannt und behandelt wird, desto besser sind die Heilungschancen.

In vielen Fällen entdecken Frauen Auffälligkeiten in der Brust selbst, entweder zufällig beim Duschen oder Eincremen oder bei der Selbstuntersuchung. Darüber hinaus bleibt die regelmäßige Teilnahme an der Brustkrebsvorsorge wichtig: Sie hilft, eine Krebserkrankung im Frühstadium zu entdecken und damit die Chancen auf Heilung zu verbessern. Für diese Früherkennungsuntersuchungen übernehmen wir die Kosten für dich:

  • Ärztliche Tastuntersuchung jährlich für Frauen ab 30 Jahren
  • Anleitung zur Selbstuntersuchung
  • Mammographie-Screening alle 2 Jahre für Frauen zwischen 50 und 75

Regelmäßige Brustkrebs-Früherkennung ab 30

Den Termin für die jährliche Krebsvorsorge vereinbarst du in deiner gynäkologischen Praxis selbst. In einem Gespräch vor der körperlichen Untersuchung kannst du Fragen stellen, eventuelle Auffälligkeiten ansprechen und dein persönliches Brustkrebsrisiko einschätzen lassen.

Anschließend untersucht deine Ärztin oder dein Arzt deine Brüste sowie die Lymphknoten in den Achselhöhlen. Beachtet werden vor allem Form und Größe der Brüste, mögliche Verhärtungen oder Eindellungen der Brust oder Brustwarzen, das Austreten von Flüssigkeit aus den Brustwarzen sowie Hautauffälligkeiten.

Der beste Zeitpunkt für die Tastuntersuchung in der gynäkologischen Praxis oder zu Hause ist für Frauen vor den Wechseljahren etwa 1 Woche nach Einsetzen der Regel. Zu diesem Zeitpunkt ist das Brustgewebe weicher. Nach den Wechseljahren ist die Brust insgesamt weicher und lässt sich gut abtasten.

Selbstunter­suchung der Brüste

Bei der Brustkrebs Früherkennung kann dir deine Ärztin oder dein Arzt zeigen, wie du dich selbst untersuchen kannst und was dabei wichtig ist.

Die Selbstuntersuchung ist am Anfang vielleicht etwas ungewohnt. Doch wenn du deine Brüste regelmäßig – am besten 1x im Monat – sorgfältig betrachtest und abtastest, bekommst du ein gutes Gespür für deinen Körper und etwaige Veränderungen.

Schaffe dir für deine Selbstuntersuchung eine entspannte Atmosphäre. Betrachte die Konturen deiner Brüste mit Hilfe eines Spiegels. Taste deine Brüste systematisch ab. Übe dabei mit den Fingern leichten Druck aus. Ertaste auch den Rand des Brustmuskels in Richtung Achselhöhle sowie die Achselhöhle selbst bei gesenktem Arm. Nicht jede von dir selbst ertastete kleine Auffälligkeit der Brust muss gleich Brustkrebs bedeuten. Es gibt auch viele gutartige Veränderungen im Brustgewebe.

Brust abtasten: Brustkrebs Früherkennung

So tastest du deine Brust ab:

Ein guter Zeitpunkt zum Abtasten der Brust ist 1 Woche nach Beginn der letzten Periode. Das Brustgewebe ist dann besonders weich und Veränderungen lassen sich gut ertasten.

Brust abtasten: Brustkrebs Früherkennung

Platziere einen Arm hinter deinen Kopf, damit deine Brust gestreckt ist. Mit den mittleren 3 Fingern der anderen Hand fährst du nun in Linienbewegungen über deine Brust.

Brust abtasten: Brustkrebs Früherkennung

Auch das Austreten von Flüßigkeiten oder Absonderungen solltest du im Blick behalten: Drücke dazu deine Brustwarzen zusammen.

Brust abtasten: Brustkrebs Früherkennung

Taste zum Schluss deine Brust auch einmal im Liegen ab. Auch die Lymphknoten in der Achselhöhle lassen sich in der Position gut kontrollieren.

Das Mammo­graphie-Screening

Frauen zwischen 50 und 75 profitieren nach derzeitigem Stand am meisten vom Mammographie-Screening. Alle 2 Jahre bekommen sie eine schriftliche Einladung für die Untersuchung im Rahmen der Krebsfrüherkennung. Die Röntgenuntersuchung der Brüste findet immer in spezialisierten Einrichtungen statt und dauert nur wenige Minuten.

Bis zum 30.06.2024 konnten nur Frauen zwischen 50 und 69 Jahren teilnehmen. Ab 01.07. ist dies bis zum Alter von 75 Jahren möglich. Der Anspruch endet also mit dem 76. Geburtstag.

Wenn du zwischen 70 und 75 Jahre alt bist, kannst du dich bei den sogenannten Zentralen Stellen für einen Untersuchungstermin in einer Screening-Einheit in deiner Nähe anmelden. Dort wird geprüft, ob du anspruchsberechtigt bist. Z. B. muss die letzte Früherkennungs-Mammographie bei dieser Terminanfrage mindestens 22 Monate her sein. Die Kontaktdaten der regional zuständigen Zentralen Stellen findest du auf der Website der Kooperationsgemeinschaft Mammographie-Screening (KoopG).

So funktioniert das Mammographie-Screening:
Speziell geschulte Röntgenassistenten machen von jeder Brust 2 Aufnahmen: eine von oben nach unten und eine von außen nach innen. Dafür wird die Brust kurz zwischen 2 Plexiglasplatten eingeklemmt. Das kann zwar etwas unangenehm sein, ermöglicht jedoch aussagefähige Aufnahmen bei gleichzeitig niedrig dosierter Strahlung. Unabhängig voneinander beurteilen 2 geschulte Fachärztinnen oder -ärzte die Aufnahmen. Spätestens 2 Wochen nach dem Screening bekommst du die Ergebnisse schriftlich mitgeteilt. Bei einem negativen Befund ist keine weitere Maßnahme nötig. Bei einem positiven Befund wird dies gleichzeitig der angegebenen Arztpraxis mitgeteilt.

Die meisten Frauen (etwa 970 von 1.000) erhalten einen unauffälligen, also negativen Bescheid. Und selbst ein auffälliger Befund ist nicht gleichbedeutend mit der Diagnose Brustkrebs. Bei 24 von 30 Frauen bestätigt sich der Verdacht nach weiteren Untersuchungen nicht. Dennoch kann ein auffälliger Befund bis zur endgültigen Abklärung sehr belastend für dich sein.

Vor- und Nachteile des Mammographie-Screenings

Nach derzeitigem Stand der Forschung überwiegt der positive Nutzen der Mammographie: Brustkrebs kann in einem sehr frühen Stadium erkannt werden, wenn die Veränderung noch gar nicht tastbar ist. Je frühzeitiger die Therapie einsetzt, desto größer sind die Heilungschancen.

Die Strahlenbelastung bei der Untersuchung ist nicht mehr so hoch wie früher. Dennoch können die regelmäßigen Röntgenuntersuchungen über einen Zeitraum von 20 Jahren bei 1 von 1.000 Frauen zur Entstehung von Brustkrebs beitragen.

Von einer Überdiagnose spricht man, wenn aufgrund des Mammographie-Befundes ein kleiner Tumor behandelt wird, der wegen seines sehr langsamen Wachstums die Lebensqualität und Lebenserwartung sonst nicht beeinflusst hätte. Die Behandlung mit Bestrahlungen oder einer Operation bedeutet dann eine eigentlich unnötige Belastung für die betroffene Frau. Zu Überdiagnosen kann es bei jeder Form der Früherkennung kommen.

Wenn du dir unsicher bist und Fragen hast, lass dich in deiner gynäkologischen Praxis vorab ausführlich beraten.

Gesund bleiben, gesund werden

Die Entwicklung einer Brustkrebserkrankung lässt sich nicht vorhersagen. Doch gibt es Risikofaktoren. Einige wie ein höheres Lebensalter oder eine genetische Veranlagung kannst du nicht beeinflussen.

Mit einer gesunden Lebensweise kannst du dein Krebsrisiko senken. Dazu gehört:

  • Normalgewicht halten
  • Ausreichend Bewegung
  • Nicht rauchen
  • Wenig oder keinen Alkohol trinken
  • Abwechslungsreiche Ernährung
  • Dein Immunsystem stärken

Nutze unsere Angebote der Früherkennung. Die Selbstuntersuchung macht dich mit deinem Körper vertraut. Die ärztlichen Vorsorgeuntersuchungen helfen, Krebs im Frühstadium zu erkennen. Das ist wichtig für die Chance auf Heilung. Und wenn du darüber hinaus unsere Präventionsangebote in den Bereichen Ernährung, Bewegung und Entspannung nutzt, schaffst du eine gute Grundlage dafür, gesund zu bleiben oder im Fall einer Erkrankung schneller wieder gesund zu werden.

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