Lipödem: Merkmale, Ursachen und Behandlung

Lipödem ist die unkontrollierte Fettvermehrung vor allem an Beinen, Hüfte und Po. Es betrifft fast ausschließlich Frauen. Symptome wie Schmerzen und eine erhöhte Druckempfindlichkeit lassen sich behandeln.

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Lipödem ist die unkontrollierte Fettvermehrung vor allem an Beinen, Hüfte und Po. Es betrifft fast ausschließlich Frauen. Symptome wie Schmerzen und eine erhöhte Druckempfindlichkeit lassen sich behandeln.

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Lipödem: Fettverteilungsstörung vor allem bei Frauen

Das Lipödem ist eine Frauenkrankheit. In sehr seltenen Fällen kann sie auch bei Männern vorkommen. Schätzungen zufolge sind ca. 3,8 Millionen Menschen betroffen. Meist beginnt die Krankheit zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr. Schlanke und normalgewichtige Frauen können genauso wie höhergewichtige betroffen sein.

Beim Lipödem kommt es zu einer krankhaften Vermehrung und Vergrößerung der Fettzellen im Unterhautgewebe. Die Fettverteilungsstörung entwickelt sich meist seitengleich und betrifft hauptsächlich die Beine sowie Hüfte oder Po. Seltener sind die Arme betroffen. Füße, Hände und Rumpf bleiben von der Erkrankung unbeeinträchtigt. Zwischen den Fettzellen sammelt sich zusätzlich Flüssigkeit an. Diese Ödeme genannten Schwellungen verursachen Spannungsgefühle und Schmerzen.

Ein Lipödem bleibt oft lange unerkannt. Du glaubst vielleicht, dass du einfach zu dick an bestimmten Stellen bist wie an Oberschenkeln oder Po. Du probierst Diäten, versuchst es mit mehr Sport – doch nichts hilft. Die ungleiche Fettverteilung ist nämlich keineswegs nur ein optisches Problem, sondern eine Erkrankung, die verschiedene Stadien durchlaufen kann. Bei Beschwerden wie Schmerzen oder Berührungsempfindlichkeit ist deine Hausarztpraxis deine erste Ansprechpartnerin. Sie wird dich bei entsprechendem Befund zur Weiterbehandlung an eine fachärztliche Praxis für Phlebologie und Lymphologie überweisen.

Lipödem: Schmerzen, Druckempfindlichkeit, blaue Flecken

Meist tritt die Fettvermehrung an den Beinen auf. Ein erster Hinweis kann daher eine Körpersilhouette mit einem schlanken Oberkörper und im Verhältnis dazu viel zu dick wirkenden Beinen sein. Weitere Symptome sind:

  • Müde, schwere und geschwollene Beine, der Umfang der Beine nimmt im Laufe des Tages zu
  • Spannungsgefühl und Schmerzen besonders nach langem Stehen sowie an warmen Tagen
  • Neigung zu blauen Flecken schon bei leichten Stößen
  • Vermehrtes Auftreten von Besenreisern
  • Erhöhte Berührungs- und Druckempfindlichkeit
  • Veränderungen der Hautstruktur mit Knoten oder Dellen
  • Im späteren Stadium eingeschränkte Beweglichkeit mit Wundscheuern an den Innenseiten der Oberschenkel, Fehlstellungen der Gelenke sowie Gelenkverschleiß

Lipödem: Verschiedene Stadien

Der Krankheitsverlauf wird in 3 Stadien eingeteilt:

  • Stadium 1: Das vermehrte Fettgewebe ist gleichmäßig verteilt, die Haut weich und glatt, Schmerzen entstehen meist erst nach langem Stehen
  • Stadium 2: Deutlich sichtbare Verdickungen mit Schmerzen, die Haut wird uneben mit Knoten oder Dellen
  • Stadium 3: Das Fettgewebe verhärtet sich, schmerzhafte Knotenbildung, Fettwülste schränken die Mobilität ein

Die Erkrankung entwickelt sich meist sehr langsam. Manchmal bleiben Betroffene bei frühzeitiger Therapie jahrelang beschwerdefrei.

Ursachen des Lipödems sind oft unklar

Die genauen Ursachen sind noch unbekannt. Vermutlich liegt eine familiäre Veranlagung vor, denn oft sind mehrere Frauen einer Familie betroffen.

Hormonelle Auslöser spielen ebenfalls eine Rolle. Erste Symptome zeigen sich meist nach einer hormonellen Umstellung wie Pubertät oder Schwangerschaft oder mit dem Beginn der Einnahme hormoneller Verhütungsmittel, seltener mit den Wechseljahren.

Lipödem: Die Behandlung

Auch eine frühzeitige Behandlung kann nicht die Ursachen heilen, jedoch die Beschwerden lindern und den Verlauf stoppen oder verlangsamen. Dazu gehört eine Kombination aus manueller Lymphdrainage, regelmäßiger Bewegung oder Krankengymnastik und dem Tragen von Kompressionsstrümpfen. Oft geht die Erkrankung mit einer Gewichtszunahme einher. Ein Zuviel an Gewicht kann die Beschwerden allerdings verschlimmern. Wichtig ist es daher, das Gewicht zu halten oder Übergewicht abzubauen.

Diese Maßnahmen können dir beim Lipödem helfen

Wirklich vorbeugen kannst du der Erkrankung nicht. Und einseitige Diäten haben keinen Einfluss auf die Fettansammlungen. Eine gesunde Lebensweise mit einer abwechslungsreichen Ernährung und viel Bewegung hilft jedoch, das Gewicht zu halten und den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen.

Probiere aus, welche Sportart dir Spaß macht und in deinen Alltag passt. Geeignet sind sanfte Sportarten wie Spazierengehen, Wandern, Walken/Nordic-Walking, Schwimmen und Wassergymnastik. Besonders gut tut Bewegung im Wasser: Sie regt den Lymphfluss an und entlastet die Gelenke. Das Wasser massiert die Beine auf sanfte Art und sorgt für Entspannung.

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