Menstruationsbeschwerden: Ursachen und Linderung

Fast 75 % aller Frauen haben Beschwerden während ihrer Regelblutung. Fast jede 10. Frau fühlt sich im Alltag beeinträchtigt. Was kannst du tun, wenn du nicht gleich zu Schmerzmitteln greifen willst?

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Fast 75 % aller Frauen haben Beschwerden während ihrer Regelblutung. Fast jede 10. Frau fühlt sich im Alltag beeinträchtigt. Was kannst du tun, wenn du nicht gleich zu Schmerzmitteln greifen willst?

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Menstruationsbeschwerden sind stark verbreitet

Regelschmerzen kennen die meisten Frauen. Gelegentliche Beschwerden während der Periode haben etwa 3 von 4 Frauen. Durch starke Menstruationsbeschwerden im Alltag beeinträchtigt fühlen sich bis zu 10 % der Frauen. Überdurchschnittlich häufig betroffen sind junge Frauen unter 20 Jahren. Zu den häufigsten Symptomen gehören Bauchschmerzen, Bauchkrämpfe, aber auch Schmerzen im Rücken sowie Übelkeit.

Regelbeschwerden können sehr unangenehm sein. Du musst dich jedoch nicht damit abfinden. Manchmal lindern schon einfache Hausmittel die Beschwerden. Bei sehr starken Regelschmerzen können Schmerzmittel Abhilfe schaffen. Lass dich von deiner Ärztin oder deinem Arzt beraten.

So entstehen Regelschmerzen

In jedem Zyklus wird deine Gebärmutterschleimhaut als Vorbereitung für eine Schwangerschaft aufgebaut. Wirst du nicht schwanger, kommt es zur Regelblutung: Die Muskulatur deiner Gebärmutter zieht sich immer wieder zusammen und entspannt sich zwischendurch. Auf diese Weise wird die obere Schicht der Schleimhaut abgestoßen. Das Gewebe fließt durch die Scheide ab.

Bestimmte Schmerzbotenstoffe, sogenannte Prostaglandine, spielen bei diesem Prozess eine Rolle – ob eine Überproduktion oder eine Überempfindlichkeit die Beschwerden verursacht, ist noch unklar. Auch können eine familiäre Vorbelastung oder Stress für Menstruationsschmerzen ursächlich sein. Frauen mit starker Blutung haben häufiger ausgeprägte Regelbeschwerden als Frauen mit schwacher Blutung. Manchmal lassen die Beschwerden mit den Jahren nach, weil der Körper sich mit der Zeit an die Schmerzbotenstoffe gewöhnt.

Vielfältige Symptome bei Regel­beschwerden

Neben mittleren bis starken Bauchschmerzen kommt es zu Periodenkrämpfen. Schmerzen können im Rücken oder in den Beinen auftreten. Manche Frauen fühlen sich allgemein unwohl, leiden an Stimmungsschwankungen, Kopfschmerzen, Übelkeit mit Erbrechen und Durchfällen.

Bei vielen Frauen kündigt sich die Periode schon vor den eigentlichen Tagen mit unterschiedlichen Symptomen an. Man spricht dann von PMS (Prämenstruelles Syndrom). Eine besondere Form ist PMDS, eine Prämenstruelle dysphorische Störung.

Prämenstruelles Syndrom (PMS): Beschwerden vor der Regelblutung

PMS-Symptome machen sich in der zweiten Zyklushälfte bemerkbar. Von PMS betroffene Frauen reagieren vermutlich besonders empfindlich auf hormonelle Schwankungen. Manche Frauen sind kaum betroffen, andere fühlen sich im Alltag deutlich beeinträchtigt. Zu den Symptomen zählen:

  • Unwohlsein
  • Gefühl des Aufgeschwemmtseins
  • Abgeschlagenheit
  • Spannungsgefühle in den Brüsten oder im Unterleib
  • Kopf-, Gelenk- sowie Muskelschmerzen
  • Verdauungsprobleme
  • Stimmungsschwankungen

Wenn die Seele leidet: Prämenstruelle dysphorische Störung (PMDS)

Diese Form von Zyklusbeschwerden macht sich vor allem durch psychische Veränderungen bemerkbar. Betroffene Frauen können impulsiv, aggressiv, missgestimmt, depressiv, ängstlich oder extrem gereizt sein. Manchmal wird die Bewältigung des Alltags zu einem echten Problem. PMDS zählt übrigens nicht zu den psychischen Erkrankungen. Die Symptome verschwinden mit Einsetzen der Regel oder kurze Zeit später.

So lassen sich Menstruations­beschwerden lindern

Regelbeschwerden machen dir zu schaffen? Wir haben ein paar Tipps für dich. Finde heraus, was dir guttut:

  • Wärmflasche, Kirschkernkissen, Wärmepflaster oder eine warme Dusche wirken entspannend
  • Leichte Bewegungs- oder Entspannungsübungen (Yoga, Tai Chi) sowie eine sanfte Bauchmassage im Uhrzeigersinn helfen ebenfalls, Krämpfe zu lösen.
  • Krampflösende Kräuterteemischungen (z. B. Schafgarbe, Kamille, Melisse) wirken unterstützend
  • Leichte Kost entlastet deinen Darm
  • Reduziere Stress, gönne dir Ruhe und nimm deine eigenen Bedürfnisse ernst – deine Gesundheit ist wichtiger als alles andere.
  • Schmerzmittel mit den Wirkstoffen Ibuprofen, Diclofenac oder Naproxen hemmen die Bildung von Prostaglandinen und lindern so die Schmerzen, führen bei empfindlichen Personen jedoch mitunter zu Magenbeschwerden.
  • Präparate mit Mönchspfeffer können Regelbeschwerden und PMS lindern – kläre die Anwendung zu deiner Sicherheit in der Arztpraxis ab.
  • Hormonelle Verhütungsmittel bessern die Beschwerden ebenfalls oft – bitte sprich mit deiner Ärztin oder deinem Arzt darüber.

Goldnetz-Methode gegen starke Regel­blutungen

Hast du schonmal was von der Goldnetz-Methode gehört? Sie ist eine schonende Behandlung für Frauen, die unter starken Regelblutungen leiden. Dabei wird ein kleines Netz in die Gebärmutter eingeführt und erhitzt. Die Schleimhaut der Gebärmutter wird dadurch in wenigen Sekunden verödet, sodass sie sich während des Zyklus nicht mehr aufbauen kann. Dies führt dazu, dass die Blutung deutlich reduziert oder sogar ganz gestoppt wird. Bisher wurde bei starken Monatsblutungen die Gebärmutter oft entfernt. Die Goldnetz-Methode ist daher eine schonende Alternative, die sogar ambulant erfolgen kann.

Geeignet ist die Methode für Frauen vor den Wechseljahren mit abgeschlossenem Kinderwunsch und sehr starken Regelblutungen. Durch Micado bietet die Pronova BKK die Möglichkeit die Goldnetz-Methode ambulant durchführen zu lassen.

Wann ärztlichen Rat einholen?

Bei sehr starken oder sich auffällig verändernden, zunehmenden Schmerzen solltest du ärztlichen Rat suchen, um andere Ursachen sicher auszuschließen. Deine Ärztin oder deinen Arzt solltest du auch aufsuchen, wenn du unter heftigen PMS-Symptomen leidest oder starke psychische Veränderungen vor den Tagen bei dir bemerkst. Auch die Einnahme von Schmerzmitteln oder pflanzlichen Präparaten stimme mit deiner Ärztin oder deinem Arzt ab.

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