Beispiel 1: Das T-Shirt
Wusstest du, dass für die Herstellung eines einzigen Baumwoll T-Shirts bis zu 2.700 l Wasser verbraucht werden? Wasser wird nicht nur für den Anbau der Baumwolle gebraucht, sondern auch:
- Für das Reinigen der Fasern von Pestizidrückständen
- Das Produzieren der Stoffe
- Das Herstellen der Farben
- Das Färben
- Das Neutralisieren des bei der Produktion belasteten Wassers.
Der Anbau von Öko-Baumwolle führt zwar zu geringeren Schadstoffen für die Umwelt, der Wasserverbrauch bleibt aber weiterhin hoch. Also doch besser T-Shirts aus synthetischen Fasern tragen? Deren Herstellung verbraucht zwar weniger Wasser, doch ist die Produktion aus Erdöl deutlich energieaufwändiger. Und auch sie kommt nicht ohne die Hilfe chemischer Substanzen (Farbstoffe, Ausrüstungschemikalien) aus.
Und nicht zuletzt tragen Kleidungsstücke aus Kunstfasern zum Mikroplastikproblem bei: Jeder Waschgang befördert einige Gramm kleinster Kunststoffteile, die größtenteils unsere Kläranlagen passieren, in die Gewässer. Nach Angaben des WWF Deutschland (2019) stammen bis zu 35 % des weltweit in den Meeren nachgewiesenen Mikroplastiks aus synthetischer Kleidung. Sie nimmt damit den größten Anteil beim Thema Meeresverschmutzung und Mikroplastik ein. Zum Vergleich: Aus Kosmetik stammen nur 2 %.
Tipp: Weniger kaufen, länger tragen: Achte auf gut verarbeitete, langlebige Kleidung. Reinige Wäsche zudem bewusster, indem du die Maschine z. B. optimal belädst und bei niedrigeren Temperaturen wäschst.
Beispiel 2: Die Avocado
Cremig frisch, einfach lecker und gefüllt mit zahlreichen Vitalstoffen. Doch es gibt eine Kehrseite: Für die Erzeugung von einem einzigen Kilo Avocados werden 1.000 l Wasser benötigt. In Erzeugerländern wie Spanien, Mexiko oder Chile ist Wasser aber knapp. Dennoch nehmen Avocado-Plantagen dort immer mehr Raum ein. Da werden für den lukrativen Anbau in sehr trockenen Regionen schon mal Flüsse angezapft oder umgeleitet. In der chilenischen Provinz Petorca werden jährlich mehr als 200.000 t Avocados für den Export erzeugt.
Mit ihnen wird so viel Wasser exportiert, dass Anwohner*innen und Kleinbauerfamilien – die Avocados in ökologisch sinnvollen Mischkulturen allenfalls für den Eigenbedarf oder den lokalen Handel anbauen – viel Geld für ihre private Wasserversorgung mit Tanklastern ausgeben müssen. Ein Umdenken könnte das Problem vor Ort abmildern, denn eine gesunde Ernährung ist hier bei uns auch ohne Avocados möglich.
Tipp: Avocados lieber seltener genießen und beim Einkaufen darauf achten, aus welchen Ländern sie kommen. Hier gilt: Je näher, desto besser! Oder greif auf andere gesunde Lebensmittel mit guter Ökobilanz zurück: z. B. regional und saisonal erzeugte Gemüsesorten.
Beispiel 3: Der Apfel
Äpfel sind gesund. Doch welcher Apfel hat die bessere Ökobilanz? Früher war die Sache einfach: Die im Herbst geernteten Äpfel kamen von regionalen Erzeuger*innen direkt in den dunklen Keller, wo sie zum Frühjahr hin zwar schrumpeliger wurden, aber man sie immer noch essen konnte. Heute ist der Anspruch an Frische und Knackigkeit im Biss höher und so liegen im Frühling frisch und perfekt aussehende Äpfel aus Deutschland und Neuseeland im Supermarkt nebeneinander.