Krank im Urlaub: Leisure Sickness

Endlich erholen, endlich abschalten – und pünktlich zum Urlaub krank werden. Ärgerlich! Dieses Phänomen nennt sich Leisure Sickness, zu deutsch Freizeitkrankheit. Wir zeigen dir, warum du im Urlaub krank wirst und wie du am besten vorbeugst.

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Endlich erholen, endlich abschalten – und pünktlich zum Urlaub krank werden. Ärgerlich! Dieses Phänomen nennt sich Leisure Sickness, zu deutsch Freizeitkrankheit. Wir zeigen dir, warum du im Urlaub krank wirst und wie du am besten vorbeugst.

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Warum du im Urlaub krank wirst

Vor dem Urlaub noch richtig viele Aufgaben durchpowern, damit du entspannt in den Urlaub startest? Alle Mails checken, damit die Inbox auf 0 ist? Last-minute super wichtige Besorgungen machen? Keine gute Idee! Denn wenn du dir zu viel Stress machst, kann es bei Urlaubsanfang zur Leisure Sickness kommen. Aber warum wirst du ausgerechnet dann krank? Eine eindeutige Antwort gibt es auf diese Frage nicht – doch steht Stress für Wissenschaftler*innen als wahrscheinlichster Grund im Fokus. Ein Zusammenspiel aus Stressphasen und organischen Reaktionen soll dazu führen, im Urlaub krank zu werden.

Das passiert im Körper bei Leisure Sickness

Aus biologischer Sicht kommt es bei chronischem Stress zu einer Überaktivierung des vegetativen Nervensystems – dem Teil des Systems, den du nicht selbst steuern kannst. Cortison und Adrenalin werden bei dieser Überaktivierung vermehrt ausgeschüttet und schwächen das Immunsystem. Folgt auf langanhaltenden Stress dann eine Erholungsphase, setzen Symptome wie Erschöpfung oder Kopfschmerzen ein. Logisch also, dass du dich vom stressigen Alltag im Urlaub erholen möchtest und die Leisure Sickness einsetzt – doch nicht jede*r erkrankt daran.

Im vegetativen Nervensystem ist der Sympathikus für schnelle Aktionen zuständig wie:

  • Herzschlag
  • Atmung
  • Muskeldurchblutung

Ob positiv oder negativ: Stress aktiviert ihn und treibt den Körper zu Höchstleistungen an. Währenddessen sinken der Appetit und die Verdauungsfunktion. Wird der Sympathikus jedoch zu lange aktiviert, schwächt er das Immunsystem. Dies ist der Grund, warum es bei langanhaltendem Stress leichter zu Erkrankungen kommt.

Als Gegenspieler im vegetativen Nervensystem sorgt der Parasympathikus in Ruhephasen für Entspannung und fördert beispielsweise:

  • Appetit
  • Verdauungsfunktion
  • Durchblutung der inneren Organe

Herzschlag und Atmung beruhigen sich und werden langsamer. Ist der Sympathikus zu lange aktiviert und der Parasympathikus übernimmt zu spät, kommt es zu Symptomen wie Erschöpfung oder Kopfschmerzen.

Der richtige Umgang mit Stress zählt

Einer der größten Unterschiede zwischen Betroffenen und nicht Betroffenen ist der Umgang mit Stress – vor allem mit Arbeitsstress. Schaffst du es nicht, gesund damit umzugehen und dir ausreichend Erholungsphasen einzurichten, landest du schnell auf einem hohen Stresslevel. Und je länger dieses Level hält, desto eher meldet sich der Körper mit negativen Symptomen, sobald er sich erholen kann:

  • Kopfschmerzen oder Migräne
  • Müdigkeit / Energielosigkeit im Alltag
  • Rückenschmerzen / Schmerzen im Körper

Eine anhaltende Anspannung wirkt sich schon auf kleine Erholungsphasen wie das Wochenende aus und erhöht das Risiko für eine Leisure Sickness im Urlaub. Verstärkt wird dies durch ein Essverhalten, dass im Urlaub meist deftiger, süßer und einfach mehr ist. Das kann den Körper herausfordern und viel Energie kosten. Dabei ist gesünder essen auch im Urlaub meist ganz leicht, da dann die Auswahl oder die Zeit da ist, um sich gesund zu ernähren.

Information

Strategien gegen Stress

Hey, überlegst du grade, wie du besser Stress abbauen kannst? In diesem Artikel findest du hilfreiche Strategien gegen Stress.

Die Nr. 1 gegen Leisure Sickness: Weniger Stress

Klar, jede*r hat ein eigenes Empfinden von Stress und eigene Strategien, um damit umzugehen. Um für dich selbst herauszufinden, ob du zu viel Stress hast, achte auf deinen Körper in Erholungsphasen. Startest du dein Wochenende mit Müdigkeit? Hast du in deiner Freizeit Kopfschmerzen? Kennst du das Phänomen der Leisure Sickness vielleicht sogar selbst? Wichtig ist, dass du ehrlich zu dir bist und für regelmäßige Erholung und Entspannung sorgst. Denn Gesundheit beginnt im Kopf und du bist die Expertin bzw. der Experte für dich selbst.

Broschueren-Download

Stress lass nach

Spannend und entspannend: In unserer Broschüre „Mentale Gesundheit“ findest du Tipps von Achtsamkeitsübungen bis zur 6-Wochen-Challenge. Easy downloaden und stressfreier leben – let’s go!

6 Tipps: Gesund und stressfrei in den Urlaub starten

Speziell für den Urlaub haben wir für dich weitere hilfreiche Tipps, damit Stress und Leisure Sickness nicht als unerwünschte Gäste mitreisen:

Arbeite vor deinem Urlaub daran, dass du weniger Arbeit im Kopf haben wirst. Das bedeutet, dass du dich beispielsweise durch eine gewissenhafte Übergabe bzw. Verteilung deiner Aufgaben absicherst. Ein Abstimmungstermin vor deinem Urlaub eignet sich super dafür, um sich selbst und das Team vorzubereiten. So reduzierst du gleichzeitig auch den Stress im Kopf deiner Kolleg*innen; denn die wissen genau, was zu tun ist in deiner Abwesenheit.

Wenn du die Chance hast, dir 2 oder 3 Tage früher Urlaub zu nehmen, bevor du verreist: Mach es! Denn so kannst du wichtige Aufgaben oder Besorgungen erledigen, bevor es direkt losgeht und du dir schlaflose Nächste machst. Das reduziert deinen Stresspegel und öffnet die Tür für Erholungsphasen vor der eigentlichen Reise.

Bist du ein Mensch, der sehr strukturiert ist und einen klaren Tagesablauf hat? Dann hilft es dir, wenn du diesen auch im Urlaub hast. Schau dir mögliche Aktivitäten an und plane mit der Familie oder deiner Partnerin bzw. deinem Partner, was ihr gemeinsam machen könnt. Wichtig ist, dass du daran Spaß hast und es für dich Erholung bedeutet.

Zu spät gebucht und die Preise sind super hoch? Der Zug fällt aus oder du verspätest dich? Das Wetter ist mies? Wenn etwas nicht so läuft, wie geplant: Akzeptieren und wirklich das Beste daraus machen. Dir noch weiteren Stress zu machen, hilft nicht und bringt dich nur aus der Fassung.

Um Besorgungen, Aufgaben und „organisatorischen Kram“ in letzter Minute zu vermeiden, lohnt sich eine Urlaubsliste. Hol dir beispielsweise eine Kreidetafel oder ein Whiteboard und häng es zuhause auf. Dort schreibst du und ggf. deine Familie alles, was ihr noch zu tun habt auf. Und ganz wichtig: Erledige die Aufgaben bereits in den Wochen vor dem Urlaub – nicht erst in den letzten Tagen. Denn Stress gehört nicht zur Urlaubsliste.

Du freust dich schon das ganze Jahr auf diesen Urlaub – und erwartest die perfekte Zeit? Bitte nicht! Denn irgendwas kann immer passieren. Stell dich am besten darauf ein, dass etwas schiefgehen kann und lass es locker angehen. Die Zeit sollte zur Erholung da sein und nicht für Perfektion. Es findet sich immer eine Lösung und vor allem gemeinsam wuppt man jede Herausforderung. Vielleicht treibt dich Regenwetter ja ins schönste Museum?

Information

Studien „Urlaub 2024“

Ist Urlaub wirklich die schönste Zeit des Jahres? Wir wollten es wissen und haben dafür mehrere repräsentative Befragungen durchgeführt. Die Ergebnisse findest du auf unserer Studienseite.

Special Services

Weniger Stress, mehr Leben

Als deine Krankenkasse beteiligen wir uns an den Kosten für Gesundheitskurse. Dazu zählen auch Kurse, die dir helfen, einen besseren Umgang mit Stress zu finden, wie z. B. progressive Muskelentspannung, Achtsamkeitstrainings oder Hatha-Yoga.