Schlafstörungen

Zwischen 7 und 9 Stunden sollten wir schlafen, so die allgemeine Empfehlung. Leider eine Wunschvorstellung für alle, die an Schlafstörungen leiden. Ab wann spricht man eigentlich von Schlafstörungen und was hilft dagegen?

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Zwischen 7 und 9 Stunden sollten wir schlafen, so die allgemeine Empfehlung. Leider eine Wunschvorstellung für alle, die an Schlafstörungen leiden. Ab wann spricht man eigentlich von Schlafstörungen und was hilft dagegen?

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Schlafstörung: Wann spricht man davon?

Ausgeschlafen und erholt morgens aufwachen – so sollte es im Idealfall sein. Doch leider ist das nicht immer so: Etwa 43 % der Deutschen geben bei einer Befragung von Statista an, unter Schlafstörungen zu leiden. Dazu gehören z. B. Einschlafprobleme, Schlaflosigkeit oder immer wieder aufzuwachen.

Zum Glück ist nicht jede Schlafstörung ist ein wirkliches Problem. Dennoch solltest du deinen Schlaf mal unter die Lupe nehmen. Wenn du zeitweise abends nicht so schnell in den Schlaf findest oder gelegentlich nachts aufwachst, ist das kein Grund zur Sorge. Von wirklichen Schlafstörungen spricht man erst dann, wenn Ein- oder Durchschlafstörungen mindestens 3x pro Woche über einen Zeitraum von wenigstens 3-4 Wochen auftreten. Dann solltest du versuchen, der Ursache auf den Grund zu kommen.

Illustration mit einer Frau sitzend am Bettende

Negative Auswirkungen für deine Gesundheit

  • Dein Immunsystem hat weniger Zeit zu arbeiten, denn nachts ist es besonders aktiv.
  • Deine Haut leidet, denn nachts bilden sich die neuen Zellen.
  • Auch Übergewicht kann eine Folge sein: Das Risiko für eine Zuckerstoffwechselstörung steigt; viele Menschen, die wenig schlafen, haben außerdem Heißhungerattacken.
  • Das Gehirn erholt sich im Schlaf.
  • Wenig Schlaf macht uns schmerzempfindlicher.
  • Schlechter Schlaf führt dazu, dass der Blutdruck nachts nicht absinkt.

Die häufigsten Ursachen für gestörten Schlaf

Die Gründe, warum wir nachts nicht zur Ruhe kommen, sind ganz unterschiedlich. Die häufigsten Ursachen haben wir dir zusammengefasst:

Ungelöste Probleme, Stress in der Familie und am Arbeitsplatz lassen viele Menschen nicht zur Ruhe kommen. Ein- und Durchschlafprobleme sind die Folge. In manchen Fällen können Entspannungstechniken Abhilfe schaffen. In anderen Fällen empfiehlt es sich, dir Unterstützung bei einer Therapeutin oder einem Therapeuten zu holen.

Auch Depressionen und andere psychische Erkrankungen können Schlafprobleme verursachen. Die Crux dabei: Sie befeuern sich wechselseitig. Denn wer schlecht schlafen kann, hat ein erhöhtes Risiko zu erkranken. Und umgekehrt. Wer an einer Depression oder einer anderen psychischen Krankheit leidet, hat oft auch Schlafprobleme. Ein Teufelskreis entsteht.

Nächtlicher Harndrang nimmt mit dem Alter zu und ist zwar lästig, aber meist harmlos. Musst du allerdings jede Nacht mehr als 2x zur Toilette, solltest du ärztlichen Rat einholen, um behandlungsbedürftige Erkrankungen auszuschließen. Dazu zählen z. B.: Diabetes mellitus, eine gestörte Nierenfunktion, Probleme mit der Prostata, Harnwegsinfekte oder eine zu hohe Urinproduktion infolge einer Herzschwäche.

Schnarchen stört oftmals eher den Schlaf der Partnerin oder des Partners. Die oder der Schnarchende selbst bemerkt gar nichts von den eigenen lauten Atemgeräuschen. Meist ist Schnarchen ganz harmlos. In anderen Fällen wird es begünstigt durch Alkoholkonsum, Rückenlage oder Übergewicht. Auch Probleme im Mund- und Rachenraum oder in der Nase können ursächlich sein.

Im Zusammenhang mit Atemaussetzern kann Schnarchen aber auch ein Hinweis auf eine obstruktive Schlafapnoe sein. Dabei blockiert die erschlaffte Rachenmuskulatur die oberen Atemwege fast vollständig. Die Atmung wird unterbrochen, das Blut bleibt mit Sauerstoff unterversorgt. Zwar gelingt es der oder dem Schlafenden, die Atemwege durch Druck von unten wieder zu öffnen. Dennoch belasten solche Atemstillstände das Herz übermäßig und begünstigen Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Frage deine Ärztin oder deinen Arzt nach Behandlungsmöglichkeiten!

Wer nachts die Zähne zusammenbeißt und dabei knirschende und mahlende Geräusche erzeugt, leidet oft unter übermäßiger Anspannung und Stress. Aber auch eine Fehlstellung des Kiefers oder schlechtsitzende Füllungen können ursächlich sein. Sprich mit deiner Zahnärztin oder deinem Zahnarzt, wahrscheinlich wird sie bzw. er dir eine Aufbissschiene anpassen, die du nachts tragen solltest. Andernfalls kann dein Gebiss langfristig Schaden nehmen, auch Zahnverlust ist nicht ausgeschlossen.

Wer gut schlafen will, muss auch zur Ruhe kommen können. Daher wird empfohlen, im Schlafzimmer bzw. kurz vor dem ins Bett gehen, weder fernzusehen noch das Smartphone zu nutzen.

Voller Bauch studiert nicht gern. Das kennt jede*r. Aber auch gut schlafen lässt es sich meist nicht, wenn das Essen schwer im Magen liegt. Dann ist dein Körper nämlich ordentlich mit der Verdauung beschäftigt und kommt viel schlechter zur Ruhe.

Auch die richtige Temperatur im Schlafzimmer ist für einen gesunden Schlaf wichtig. Expert*innen empfehlen eine Raumtemperatur zwischen 16 und 19°C. Mehrmals am Tag stoßlüften sorgt außerdem dafür, dass in deinem Schlafzimmer genug Frischluft ist. Die Luftfeuchtigkeit sollte zwischen 50 und 60 % liegen.

Arbeitsalltag Schicht­arbeit

Besonders für Schichtarbeiterinnen und Schichtarbeiter ist es schwer, einen natürlichen Schlaf-Wach-Rhythmus zu finden. Denn auch während der freien Tage fehlt wegen möglicher Umstellungs­probleme der erholsame Schlaf. Schlafstörungen sind also gewissermaßen vorprogrammiert. Die Gefahr für Arbeitsunfälle ist übrigens nachts zwischen 02:00 und 05:00 Uhr am größten, in der Zeit also, in der der Schlaf natürlicherweise am tiefsten ist.

Das kannst du tun:

  • Kurze Arbeitspausen mit Bewegung und frischer Luft erhöhen auch nachts die Leistungsfähigkeit.
  • Halte regelmäßige Schlaf- und Wachzeiten am besten auch an arbeitsfreien Tagen ein.
  • Kurze Nickerchen vor Beginn der Nachtarbeit erhöhen deine Konzentrationsfähigkeit, besonders auch bei unregelmäßigen Schichten und Rufbereitschaft.
  • Dunkelheit, Ruhe und möglichst kühle Temperaturen im Schlafzimmer begünstigen tagsüber einen erholsamen Schlaf.
  • Eine Lichttherapie kann dir bei der Umstellung auf einen anderen Schlaf-Wach-Rhythmus helfen. Sprich hierzu mit deiner Ärztin oder deinem Arzt.

Weitere Tipps findest du in unserer Broschüre „Besser schlafen, aktiver leben“ (1,65 MB).

Special Services

Weniger Stress, mehr Leben

Als deine Krankenkasse beteiligen wir uns an den Kosten für Gesundheitskurse. Dazu zählen auch Kurse, die dir helfen, einen besseren Umgang mit Stress zu finden, wie z. B. progressive Muskelentspannung, Achtsamkeitstrainings oder Hatha-Yoga.