Stress schädigt das Herz

Stress in Form von psychischen Belastungen, Alltagshektik oder negativen Gedanken kann dein Herz auf Dauer belasten. Wir erklären dir, welche Ursachen das hat, und zeigen dir die richtigen Strategien gegen Stress.

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Stress in Form von psychischen Belastungen, Alltagshektik oder negativen Gedanken kann dein Herz auf Dauer belasten. Wir erklären dir, welche Ursachen das hat, und zeigen dir die richtigen Strategien gegen Stress.

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Herzprobleme durch Stress

Herzrasen, unregelmäßiger Herzschlag oder ein beengtes Gefühl im Brustkorb fühlen sich bedrohlich an, deuten aber nicht immer auf eine ernsthafte Erkrankung des Herzens hin. Manchmal steckt einfach jede Menge Stress dahinter, der Betroffene belastet. Viele schöne, aber auch zahlreiche traurige, ärgerliche oder frustrierende Ereignisse nehmen wir uns eben sprichwörtlich zu Herzen. Und genau da verursachen sie die beschriebenen Symptome.

Wenn Stresshormone ausgeschüttet werden, kommt es auch zu Veränderungen im Körper, die wir nicht so deutlich spüren: Das Immunsystem wird aktiviert, die Blutgerinnung verstärkt sich, der Stoffwechsel stellt Energie bereit – alles Reaktionen, die der frühen Menschheit das Überleben sichern sollten. Bei vorübergehendem Stress ist dies auch heute noch sinnvoll und hilft uns, konkrete Anforderungen zu bewältigen. Ist der Stress allerdings dauerhaft, also unter chronischem Stress, kann dieses „Überlebensprogramm“ zu ernsthaften Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen. Die Folge: Gefäße nehmen Schaden, Bluthochdruck entsteht, das Risiko für einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall erhöht sich.

Das Beste, was du tun kannst, ist rechtzeitig vorzubeugen. Stressfaktoren müssen wahrgenommen und möglichst abgeschaltet werden, damit der Blutdruck wieder sinkt. Da das leider nicht immer so leicht geht, helfen eine herzgesunde Lebensweise und ein gewisses Maß an Gelassenheit, die Situation zu entschärfen.

Auswirkungen von Stress

Stress hat auch positive Effekte: Wir wachsen geradezu über uns hinaus, gehen konzentriert ans Werk und bewältigen für uns ungewohnte Aufgaben im Handumdrehen. Auf Dauer und bei zu viel Stress tritt aber genau das Gegenteil ein: Wir geraten psychisch unter Druck, haben Angst vor schwierigen Problemen, werden mutlos und frustriert. Diese Form von Stress hat gleich doppelt negative Auswirkungen, besonders wenn sie dauerhaft ist:

Zum einen neigen wir Menschen unter anhaltendem Stress meist zu einer ungesunden Lebensweise. Man tröstet sich häufiger mit Süßigkeiten, zieht das Sofa einem Spaziergang an der frischen Luft vor, und sollte man rauchen, greift man schneller zur „Stresszigarette“. Das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigt.

Zum anderen produziert unser Körper unter Stress jede Menge Stresshormone wie Adrenalin und Kortisol, die unser Nerven- und Immunsystem beeinflussen. Das Herz schlägt unregelmäßig oder schneller, entzündliche Prozesse im Körper haben leichtes Spiel, die Blutgefäße verengen sich. Es kommt zu Bluthochdruck, einer dauerhaften Überlastung des Herzens und möglicherweise zu Herzerkrankungen wie z. B. Herzrhythmusstörungen. Wer sein Herz-Kreislauf-System so fordert, hat auch ein höheres Risiko für einen plötzlichen Herztod.

Stress­symptome wahr­nehmen, Ursachen erkennen

Was uns in Stress versetzt, kann von Person zu Person ganz unterschiedlich sein – wie sich Stress zeigt, ist bei uns allen hingegen ziemlich ähnlich.

Das sind die typischen Anzeichen, die auf zu viel Stress hindeuten:

  • Kopfschmerzen oder Schwindel
  • Herzrasen oder Herzstolpern
  • Verdauungsprobleme
  • Muskelverspannungen oder Schmerzen
  • Vermehrtes Schwitzen oder Kälteempfinden
  • Zähneknirschen
  • Hautveränderungen oder Allergien
  • Anfälligkeit für Infekte
  • Innere Unruhe und das Gefühl, ständig unter Zeitdruck zu stehen
  • Gedankenkreisen und ständiges Sich-Sorgen-Machen
  • Verstimmungen von Traurigkeit bis hin zu Reizbarkeit
  • Vermehrter Alkohol- oder Nikotinkonsum
  • Konzentrationsprobleme und Vergesslichkeit
  • Schwierigkeiten, Entscheidungen zu treffen
  • Müdigkeit bis hin zur Erschöpfung
  • Schlafstörungen
  • Libidoverlust

Daran kannst du also recht einfach merken, dass du zu viel Stress hast. Wichtig ist, dass du dir darüber bewusst wirst, woher der Stress kommt. Häufige Ursachen sind Ärger am Arbeitsplatz, familiäre Probleme, Trennungen oder Todesfälle.

Im Extremfall kommt es bei einem Trauerfall oder einer besonderen psychischen Stresssituation sogar zum sogenannten „Broken-Heart-Syndrom“. Eine schmerzhafte Herzerkrankung, bei der sich der Herzmuskel verkrampft, ähnlich wie bei einem Herzinfarkt, aber nicht so gefährlich. Patient*innen leiden dennoch an Atemnot und verspüren ein Engegefühl in der Brust. Bei diesen Menschen fällt auch im Herzultraschall eine deutliche Bewegungsstörung des Herzmuskels auf. Mediziner*innen nennen das Broken-Heart-Syndrom übrigens auch „Stress-Kardiomyopathie”. 

Strategien gegen Stress

So sehr man auch möchte: Psychischer Stress lässt sich leider nicht immer umgehen und ist sehr individuell. Mit Strategien zur Stressbewältigung lässt er sich aber oft erfolgreich reduzieren. Wir haben einige für dich parat:

  • Entspannungstechniken wie z. B. Autogenes Training oder progressive Muskelentspannung verschaffen Ruhe – aber nur dann, wenn sie regelmäßig geübt werden.
  • Moderater Sport spült das Adrenalin und damit den erhöhten Stress geradezu aus dem Körper. Schon 10 Minuten tägliches Laufen können sehr helfen.
  • Musik machen oder hören kann sehr entspannend sein – vielleicht tanzt du dich auch gleich glücklich?
  • Guter Schlaf ist super wichtig für die Gesundheit – man kann sich im wahrsten Sinne des Wortes fit schlafen.
  • Hast du das Gefühl, dass du immer an alles denken musst? Dann bist du vielleicht in der Mental-Load-Falle. Wir zeigen dir, wie du da rauskommst.
  • Oft hilft es auch, den Terminkalender oder die eigenen vier Wände zu entrümpeln und so Belastungen zu reduzieren. 
  • Eine gesunde und vitalstoffreiche Ernährung mit einem weitestgehenden Verzicht auf die Genussgifte Nikotin und Alkohol stärkt das Immunsystem, macht Körper und Psyche insgesamt weniger anfällig für Erkrankungen und hilft, den Blutdruck und das Herz-Kreislauf-System gesund zu halten. Übrigens: Auch zu viel Koffein gehört hier zu den vermeidbaren Risikofaktoren.

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