Tattoos und Gesundheit: Das solltest du wissen

Sind Tattoos ungesund? Immer wieder stehen Tattoo-Farben und das Stechen wegen damit verbundener gesundheitlicher Risiken in der Diskussion. Wir haben dir das Wichtigste zum Thema Tattoo-Gesundheit zusammengefasst.

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Sind Tattoos ungesund? Immer wieder stehen Tattoo-Farben und das Stechen wegen damit verbundener gesundheitlicher Risiken in der Diskussion. Wir haben dir das Wichtigste zum Thema Tattoo-Gesundheit zusammengefasst.

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Tattoos und Gesundheit

Warum ein Tattoo?

Gründe für Tattoos gibt es viele: Du möchtest deinen Körper gestalten, eine Erinnerung an eine Person oder ein schönes Ereignis sichtbar machen, Vorlieben zum Ausdruck bringen oder deine Zugehörigkeit zu einer Gruppe zeigen.

Egal, aus welchem Grund und egal, welches Motiv du wählst, 2 Aspekte bleiben immer gleich: Für die Tattoos werden Farben verwendet, und die Farben müssen mit einer Nadel unter die Haut gebracht werden. Beides ist mit Gesundheitsrisiken verbunden, die du kennen solltest, bevor du dich für ein Tattoo entscheidest.

Was du vor einem Tattoo beachten solltest

Lass dir Zeit: Entscheide dich am besten nicht spontan für ein Tattoo, sondern gib dir selbst etwas Bedenkzeit, wäge Vor- und Nachteile sowie das Motiv in Ruhe ab.

Du kannst mögliche Tattoo-Risiken schon im Vorfeld mindern: Schau dir das Tattoostudio an. Hygiene muss hier oberste Priorität sein. Dazu gehört, dass der Verkaufsraum und der Raum, in dem tätowiert wird, voneinander getrennt sind. Und ganz klar: Die benötigen Unterlagen müssen steril verpackt sein. Achte außerdem darauf, dass das Studio nur zugelassene Farben verwendet. Mehr zum Thema „Tattoo-Farbe“ liest du weiter unten.

Ein gutes Zeichen ist auch, wenn die Tätowiererin oder der Tätowierer von sich aus über eventuelle Risiken aufklärt und dir Hinweise zur Pflege des Tattoos gibt.

Tattoo-Risiken

Sind Tattoos ungesund? Letztlich ist das eine persönliche Entscheidung. Klar ist, Tattoos können Risiken bergen. Allerdings reagiert jede*r natürlich anders auf. Damit du evtl. Hautreaktionen oder Komplikationen abschätzen kannst, haben wir dir mögliche Tattoo-Gefahren aufgelistet:

Viele der früher verwendeten Farben sind seit Januar 2022 verboten, da sie als gesundheitsschädigend gelten – und zwar EU weit. Dazu zählen Stoffe, die als krebserregend oder erbgutschädigend eingestuft wurden. Für über 4.000 Substanzen greifen jetzt Verbote oder Grenzwerte. Pigment Blue 15:3 und Pigment Green 7 sind außerdem seit Januar 2023 in Tattoo-Farben und Permanent Make-up verboten. Auch wenn das Bundesinstitut für Risikobewertung diese Stoffe als eher gering schädlich einschätzt, ein Plus für dich: Die Verordnungen bieten dir mehr Sicherheit. Denn erlaubt sind nur noch Tattoo-Farben, die ohne schädliche Zusätze hergestellt werden können. Mehr dazu erfährst du in unserem Artikel Tattoo-Farben-Verbot.

Auch das Stechen selbst kann ein Gesundheitsrisiko sein: Beim Stechen des Tattoos mit der Nadel entstehen zahlreiche kleine Wunden, von denen jede einzelne ein Risiko für Infektionen mit Pilzen, Viren oder Bakterien darstellt.

Es ist möglich, dass du allergisch auf ein Tattoo reagierst. Das ist im Vorfeld allerdings schwer einzuschätzen, da neben Farbstoffen auch viele andere Stoffe wie Emulgatoren, Binde- und Lösungsmittel sowie Emulgatoren enthalten sind.

Wenn du schwanger bist, Antibiotika oder immunschwächende Medikamente nimmst, solltest du wegen des Infektionsrisikos (erstmal) auf ein Tattoo verzichten. Gleiches gilt für Menschen, die an einer Herzerkrankung, Diabetes oder Blutgerinnungsstörung leiden.

Vor- und Nachsorge von Tattoos

Eine sorgsame Pflege nach dem Tattoostechen hilft, Entzündungen vorzubeugen. Easy, weiß jede*r. Aber du kannst schon vor dem Termin einiges dafür tun, dass das Stechen gut vorbereitet ist.

  • Saubere Haut: Klar, die Tätowiererin bzw. der Tätowierer desinfiziert die Stelle, die sie oder er tätowiert. Komm am besten trotzdem frisch geduscht zum Termin, das hilft zusätzlich.
  • Fit und ausgeruht: Achte darauf, dass du dich fit fühlst, genug gegessen, getrunken und geschlafen hast, denn langes Sitzen oder Liegen während des Stechens kann dir auf den Kreislauf schlagen. Außerdem funktioniert auch die spätere Wundheilung besser, wenn dein Körper ausgeruht ist.
  • Vorher kein Alkohol: Alkohol verdünnt das Blut. Also am Tag vor dem Termin lieber kein Gläschen trinken. Denn die Farbpigmente halten sonst schlechter in der Haut.

  • Schonen: Gönn dir ein bisschen Ruhe. Das ist auch gut für die Wundheilung.
  • Tattoo-Stelle schützen: Tätowierer*innen decken das Tattoo nach dem Stechen mit einer Folie ab, um die frisch gestochene Stelle vor Bakterien und Keimen zu schützen. Lass die Folie mind. 3 h und max. einen Tag drauf. Wenn du die Folie abgemacht hast, wasch die Stelle mit Wasser und einer ph-neutralen Seife und tupf sie vorsichtig ab.
  • Pflegen: Normalerweise dauert es zwischen 14 Tagen und einem Monat, bis die Wunde abgeheilt ist. Solange solltest du die Stelle gut pflegen: regelmäßig duschen, damit sich keine Kruste bildet; aber nicht zu heiß. Ganz wichtig: Auf keinen Fall kratzen. Und verwende Tattoo-Creme, oder eine andere Wund- und Heilsalbe, damit die Haut nicht austrocknet.
  • Sport, Schwimmen, Sauna: Achtung beim Sport, denn Schwitzen reizt die Haut. Auf Schwimmbad oder Sauna solltest du mind. 14 Tage nach dem Stechen verzichten.
  • Sonne: Sonneneinstrahlung kann die Farben verblassen lassen. Also aufpassen!
  • Lockere Kleidung: Wenn Kleidung zu eng anliegt, reibt das die Haut. Daher lieber eine Weile auf lockere Klamotten umsteigen, um die Tattoo-Stelle zu schützen.

Weg mit dem Tattoo - das musst du wissen

Tattoos sind bleibend. Ein einmal gestochenes Tattoo lässt sich nicht ohne Weiteres wieder entfernen. Das Thema Tattoo und Gesundheit bleibt also auch dann aktuell, wenn du es wieder loswerden willst. Denn eine Entfernung geht nur mittels einer Laserbehandlung. Und dafür solltest du dich unbedingt an eine entsprechend ausgebildete Ärztin bzw. Arzt wenden. Das ist übrigens seit 2021 sogar vorgeschrieben.

Was passiert beim Lasern? Der Laser zerstört die Farbpigmente, die dann über die Blutbahnen und die Lymphe abtransportiert und über die Niere oder den Darm ausgeschieden werden. Diese Prozedur belastet daher auch deine Organe.

Das Lasern selbst kann schmerzhaft sein. Es ist möglich, dass Stechnarben sichtbar werden. Du brauchst Geduld und das nötige Kleingeld: Denn selbst die Entfernung eines kleinen Tattoos erfordert mehrere Sitzungen. Diese Kosten musst du aus eigener Tasche zahlen, denn eine Kostenübernahme durch die gesetzlichen Krankenkassen sieht der Gesetzgeber nicht vor.

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