Sterilisation des Mannes: Vor- und Nachteile einer Vasektomie

Die Sterilisation des Mannes (Vasektomie), also die Durchtrennung der Samenleiter, ist eine risikoarme und sehr sichere Verhütungsmethode. Die Vasektomie lässt sich nur bedingt wieder rückgängig machen.

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Die Sterilisation des Mannes (Vasektomie), also die Durchtrennung der Samenleiter, ist eine risikoarme und sehr sichere Verhütungsmethode. Die Vasektomie lässt sich nur bedingt wieder rückgängig machen.

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Sterilisation des Mannes: Vor- und Nachteile

Etwa 3 % der Männer zwischen 18 und 49 Jahren sind gemäß einer Befragung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) sterilisiert. Weltweit gesehen liegen die Zahlen deutlich höher. In Kanada beispielsweise sind etwa 22 % der Männer sterilisiert. In Deutschland lassen sich überwiegend Männer über 40 Jahren sterilisieren. Weniger als 5 % der Männer ohne Kinder wünschen sich eine Sterilisation.

Der wichtigste Vorteil dieser Methode: Die Durchtrennung der Samenleiter führt zu einer dauerhaften Zeugungsunfähigkeit. Nach einer Sterilisation (medizinisch Vasektomie) muss man sich nicht mehr mit dem Thema Verhütung beschäftigen.

Der wichtigste Nachteil dieser Methode: Bei einem späteren Kinderwunsch lässt sich die Sterilisation nur bedingt rückgängig machen. Eine solche Refertilisierung führt nicht immer zu einer Schwangerschaft.

Vasektomie: Deine Entscheidung

Eine Vasektomie hat das Ziel einer dauerhaften Zeugungsunfähigkeit. Nimm dir daher Zeit für deine Entscheidung Wenn du in einer Beziehung lebst, überlegt gemeinsam, welche Auswirkungen eine Sterilisation für eure Partnerschaft haben könnte. Bei abgeschlossener Familienplanung oder wenn kein Kinderwunsch vorhanden ist kann die Sterilisation als sichere Verhütungsmethode infrage kommen. Eine ausführliche Beratung in einer urologischen Praxis oder einer Beratungsstelle kann dir helfen, in deiner Entscheidung sicher zu werden.

Sterilisation: OP und Kosten

In einem ärztlichen Vorabgespräch geht es um mögliche Komplikationen im Zusammenhang mit der Vasektomie. Der Eingriff selbst – er ist in der Regel unter örtlicher Betäubung möglich – dauert nur etwa 30 Min. Die Durchtrennung der Samenleiter kann ambulant in einer urologischen Praxis oder einem urologischen Zentrum durchgeführt werden.

Um an die Samenleiter zu gelangen, wird je ein kleiner Hautschnitt an die Hoden gesetzt. Oder die Hodensackhaut wird ohne Schnitt nur leicht angeritzt und geöffnet (sogenannte Non-Skalpell Vasektomie). Die Samenleiter werden durchtrennt und etwas gekürzt. Die Enden werden durch Veröden oder mit einem Clip oder Faden verschlossen. Anschließend verlegt man die Enden in verschiedene Gewebeschichten des Hodensacks. So können die Enden nicht wieder zusammenwachsen. Die Wunde kann vernäht oder einfach mit einem Pflaster geschützt werden. Nach einer Vasektomie ist es wichtig, sich einige Tage zu schonen.

Die Kosten für eine Vasektomie – sie werden von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen – liegen laut BZgA derzeit bei 400-750 € . Die genauen Kosten müssen immer in der ausführenden Klinik oder Praxis erfragt werden. Manchmal fallen zusätzliche Kosten für die notwendigen Nachuntersuchungen an.

Was kann sich nach der Sterilisation verändern?

Wie sicher ist die Vasektomie? Ist das Sexualleben in irgendeiner Form beeinträchtigt? Lässt sich eine Vasektomie rückgängig machen?

  • Mit einem Pearl-Index von 0,1 (bei 1.000 Paaren kommt es statistisch gesehen zu einer Schwangerschaft) ist eine Vasektomie eine sehr zuverlässige Verhütungsmethode. Bis zur sicheren Zeugungsunfähigkeit kann es allerdings mehrere Monate dauern, da sich noch Spermien in den oberen Abschnitten der Samenleiter befinden. Mit einem Spermiogramm wird die Samenflüssigkeit auf zeugungsfähige Samen im Rahmen der Nachkontrolle untersucht. Bis die Zeugungsfähigkeit mit Sicherheit ausgeschlossen werden kann, sind zusätzliche Verhütungsmittel nötig.
  • In seltenen Fällen (Schätzungen zufolge weniger als 1 von 2.000) kann es zu einer Rekanalisierung kommen, also einer Wiederverbindung der Samenleiter.
  • Beschwerden wie leichte Schmerzen, ein Druckgefühl in den Hoden oder Blutergüsse treten nur bei den wenigsten Männern in den ersten Tagen nach dem Eingriff auf.
  • In den Hoden werden wie vor der Sterilisation Geschlechtshormone und Samen produziert. Die Spermien werden vom Körper abgebaut. Die Menge des Ejakulats ist kaum verändert. Keine negativen Auswirkungen hat die Vasektomie auf Libido, Erektionsfähigkeit und Orgasmusempfinden.
  • Derzeit gibt es keine wissenschaftlichen Belege für ein erhöhtes Risiko für Prostatakrebs durch eine Vasektomie.
  • Eine Sterilisation bietet keinen Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten.
  • Eine Refertilisierung, also das Rückgängigmachen einer Vasektomie durch eine erneute Verbindung der Samenleiter, ist in vielen Fällen möglich. Erfolgt die Refertilisierung innerhalb von 3-5 Jahren nach der Vasektomie, sind etwa 85-95 % der Männer wieder fruchtbar. Die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Zeugung nach einer Refertilisierung liegt bei etwa 75 %. Je länger die Vasektomie zurückliegt und je höher das Alter des Mannes, desto geringer sind die Erfolgsaussichten. Die Kosten der Refertilisierung übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen ebenso wenig wie die Kosten für eine Vasektomie.

Eine Sterilisation der Frau (Tubenligatur) zählt ebenfalls zu den sehr sicheren Verhütungsmethoden. Erfahre mehr darüber in unserem Artikel.

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