Nebenwirkungen pflanzlicher Heilmittel
Die gute Nachricht: Die Wirksamkeit pflanzlicher Heilmittel lässt sich mit modernen wissenschaftlichen Methoden super nachweisen. Viele Pflanzenpräparate sind außerdem sehr gut verträglich.
Die schlechte Nachricht: Einige Heilpflanzen sind hochgiftig und für die Selbstbehandlung absolut tabu, z. B.:
- Eisenhut (gegen Fieber und Erkältungen)
- Roter Fingerhut (bei Herzschwäche)
Beide Heilpflanzen kann man unbedenklich kaufen, im Beet anpflanzen oder sie an Waldrändern finden und sammeln. Bedenklich ist jedoch die Verwendung als Heilpflanze, da schon kleinste Überdosierungen ab 0,2 g zu Symptomen wie Erbrechen führen können. Nimmt man 1-2 g von einer dieser Heilpflanzen zu sich, kann die Dosis schon tödlich sein.
Eine bessere Alternative sind ärztlich verordnete Fertigpräparate, die den gewünschten Wirkstoff in sicherer und geringer Form enthalten. Übrigens: Eisenhut und roter Fingerhut werden heute meist in der Homöopathie eingesetzt.
Häufig wird jedoch übersehen, dass auch ungiftige Heilpflanzen verschiedene Begleiterscheinungen haben können:
- Kamille wird bei Erkältungskrankheiten oder Magenbeschwerden verwendet. Wer jedoch auf Pflanzen aus der Familie der Korbblütler allergisch reagiert, muss auf Kamille-Anwendungen verzichten. Auch Augenspülungen mit Kamillentee sind nicht ratsam, da die feinen Härchen der Kamille die Augen zusätzlich reizen.
- Aufpassen sollte man auch beim Johanniskraut, das eine aufhellende Wirkung bei depressiven Verstimmungen hat. Neben einem Hautausschlag kann Johanniskraut nämlich Kopfschmerzen oder Magenbeschwerden verursachen. Zudem schränkt Johanniskraut die Wirkung zahlreicher Medikamente stark ein, indem es deren Wirkstoffe abbaut. Dazu gehören z. B. Antibiotika, hormonelle Verhütungsmittel und Herzmedikamente. Die Anwendung von Johanniskraut sollte ärztlich abgesprochen sein.