Wie es zum Cave-Syndrom kommt
Die Corona-Pandemie hat unseren Alltag eine Zeit lang ganz schön durcheinandergewirbelt. Besonders die Vermeidung sozialer Kontakte stellte viele Menschen vor eine große Belastungsprobe. Denn Social Distancing dämmte nicht nur die Ausbreitung der Pandemie ein, sondern verstärkte für viele auch ihre Einsamkeit – noch über die Pandemie hinaus. Knapp 3 % der Deutschen blieb auch nach der Pandemie im seelischen Lockdown und brauchten eine Weile, um sich im sozialen Miteinander wieder zurecht zu finden. Das fand der Psychologe Rüdiger Maas in einer anonymen Befragung heraus.
Die Ursachen dafür können ganz unterschiedlich sein. Fakt ist aber auch: Soziale Isolation bedeutet immer großen Stress für uns Menschen. Durch die Belastung werden wir anfälliger für Krankheiten wie Ängste, Depressionen oder Wahrnehmungsstörungen. Bestehende psychische Erkrankungen werden durch Einsamkeit noch verstärkt. Bei manchen Menschen entwickelte sich aus dem sozialen Rückzug so das sogenannte Cave-Syndrom: Die Rückkehr ins normale Leben fiel ihnen schwer, soziale Situationen wurden vermieden. Am sichersten fühlten sie sich in der heimischen Höhle. Besonders bei jungen Menschen war ein Rückzug in die digitale Welt zu beobachten.
Das Syndrom gab es übrigens schon vor der Pandemie, jedoch stand es noch nie so sehr im Fokus wie zu Corona-Zeiten und danach.