Organspende: Zahlen und Fakten

Du spielst mit dem Gedanken, Organspender*in zu werden? Hier erfährst du, wie viele Menschen auf ein Spenderorgan warten, welche am häufigsten transplantiert werden und wie lang die Wartezeit in der Regel beträgt.

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Du spielst mit dem Gedanken, Organspender*in zu werden? Hier erfährst du, wie viele Menschen auf ein Spenderorgan warten, welche am häufigsten transplantiert werden und wie lang die Wartezeit in der Regel beträgt.

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Wie viele Menschen stehen auf der Warteliste für welches Spender­organ?

In Deutschland werden weitaus mehr Organe benötigt als gespendet: Laut Bundesregierung standen im Dezember 2023 über 8.500 Menschen auf der Warteliste für ein Spenderorgan. Die meisten von ihnen warteten auf eine Niere.

Im Jahr 2022 gab es bundesweit 860 Organspenderinnen und Organspender, die 3.372 Organe spendeten. Auf 1 Mio. Einwohner*innen kommen also 10,3 Organspender*innen, so die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

Über 6.500 Menschen warteten 2022 auf eine Niere, über 800 auf eine Leber, etwa 700 auf ein Herz, 100 auf eine Bauchspeicheldrüse und mehr als 280 auf eine Lunge.

Die Regeln, wer auf die Warteliste für ein Spenderorgan gesetzt wird, sind streng. Entscheidend sind die Erfolgsaussichten sowie die Notwendigkeit: Kann die Patientin bzw. der Patient ohne Transplantation überleben? Wird sich die Lebensqualität verbessern, und wird das Spenderorgan langfristig funktionieren? Ausschlaggebend sind auch der gesundheitliche Allgemeinzustand sowie die soziale Situation der Patientin bzw. des Patienten. Zusätzlich gibt es für jedes Organ noch individuelle Bedingungen, die erfüllt werden müssen:

  • Niere, Bauchspeicheldrüse, Herz und Lunge: endgültiges Organversagen
  • Leber: fortschreitende, lebensgefährdende Erkrankung ohne akzeptable Behandlungsalternativen

In folgenden Fällen wird eine Transplantation ausgeschlossen:

  • Die Erkrankung ist nicht heilbar und / oder bösartig.
  • Eine weitere Erkrankung stellt ein lebensbedrohliches Risiko bei der Transplantation dar oder gefährdet den längerfristigen Erfolg der Transplantation.
  • Bei bestimmten Infektionskrankheiten

Organspende in Europa

In Deutschlang gibt es europaweit vergleichsweise wenig Organspenden. In Spanien gab es im Jahr 2022 über 45 Organspenderinnen und Organspender pro 1 Mio. Einwohner*innen, in Österreich 25, in Kroatien knapp 25, in Irland über 15 und in Deutschland etwa 10.

Kreisdiagramm zur Häufigkeit der Organtransplantationen in Deutschland.

Welche Organe werden am häufigsten transplantiert?

Im Jahr 2022 wurden in Deutschland 3.372 Organe transplantiert. Jedes 6. Organ stammte dabei aus einer Lebendorganspende. Das heißt, das Organ wurde von einem lebenden Menschen, meist einem Angehörigen, übertragen. Das ist besonders häufig bei Nieren, seltener auch bei Teilstücken der Leber der Fall.

Insgesamt wurden 2022 knapp 2.000 Nieren transplantiert, davon etwa 500 im Zuge einer Lebendspende, knapp 750 Lebern, knapp 360 Herzen, etwa 250 Lungen und knapp 45 Bauchspeicheldrüsen.

Wie lange muss man auf ein Spender­organ warten?

Je nach Blutgruppe variiert die Wartezeit für ein Spenderorgan. Auf eine Niere durch eine postmortale Organspende, also keine Lebendorganspende, warten Betroffene in der Regel 8-9 Jahre. Auch auf eine Leber warten Erkrankte mehrere Monate bis zu mehreren Jahren. Die Wartezeit für ein Spenderherz beträgt durchschnittlich ½-bis 2 Jahre, die für eine Lunge 12-18 Monate.

Wie erfolgreich sind Organ­transplan­tationen?

Das am häufigsten gespendete und transplantierte Organ ist die Niere. Die Erfolgsquote ist hier besonders hoch: Von 100 transplantierten Nieren funktionieren 1 Jahr später noch 85, nach 5 Jahren arbeiten noch 75 der Spenderorgane.

Das 1. Herz wurde 1967 transplantiert: Der Empfänger überlebte 18 Tage mit seinem neuen Herz. Heute schlagen von 100 transplantierten Herzen ein Jahr nach der Operation noch etwa 75. Nach 5 Jahren sind es noch 65.

Pronova BKK

Wie alt sind die Organ­spender*innen?

Über 40 % der Organspenderinnen und Organspender waren im Jahr 2023 zwischen 16 und 55 Jahre alt. Gut 20 % waren 56 bis 64 Jahre alt, knapp über 30 % waren älter als 65 Jahre. Der Anteil der unter-15-jährigen Spender*innen lag bei unter 5 %.

Wann wurde sich für die Organ­spende entschieden?

Wenn nach dem Tod (eines Angehörigen) die Möglichkeit zu einer Organspende bestand, wurde im Jahr 2023 in etwa 52 % der Fälle einer Organspende zugestimmt – und in etwa 48 % der Fälle dagegen entschieden.

Die 52 % Zustimmung zur Organspende setzten sich wie folgt zusammen: 45 % vermuteter Wille, 22 % mündlicher Wille, 22 % schriftlicher Wille und 11 % Entscheidung der Angehörigen.

Die Entscheidungen gegen die Organspende setzten sich folgendermaßen zusammen: 36 % vermuteter Wille, 34 % Entscheidung der Angehörigen, 15 % mündlicher Wille, 8 % schriftlicher Wille und 7 % Sonstiges.

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Organspendeausweis und Organspende-Register

Etwa 40 % der Deutschen besitzen einen Organspendeausweis. Im Organspende-Register haben bisher 159.351 Menschen eine Erklärung abgegeben.

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