Schlaf­apnoe: Atem­aussetzer im Schlaf

Wenn im Schlaf die Atmung kurzfristig aussetzt, kann das einen erholsamen Schlaf und die Gesundheit beeinträchtigen. Mit ärztlicher Unterstützung lässt sich Schlafapnoe aber gut behandeln.

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Wenn im Schlaf die Atmung kurzfristig aussetzt, kann das einen erholsamen Schlaf und die Gesundheit beeinträchtigen. Mit ärztlicher Unterstützung lässt sich Schlafapnoe aber gut behandeln.

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Definition: Was ist eine Schlafapnoe?

Der Begriff Apnoe beschreibt ganz allgemein einen Zustand, in dem die Atmung stillsteht. Auch während des normalen Nachtschlafs kann es zu Atemaussetzern kommen. Wenn diese Atempausen länger als 10 s andauern, öfter als 5x pro Stunde auftreten und mit extremer Müdigkeit am Tag einhergehen, sprechen Mediziner*innen von einer Schlafapnoe.

Typischerweise fällt eine Schlafapnoe durch lautes oder sehr unregelmäßiges Schnarchen auf. Die Bettpartnerin oder der Bettpartner spielen bei der Diagnosestellung daher oft eine wichtige Rolle.

Du solltest es also ernst nehmen, wenn sich dein Umfeld über dein Schnarchen beschwert. Vielleicht steckt eine Schlafapnoe dahinter, die ärztlich behandelt werden muss.

Schnarchen: Ist das noch normal?

Nachts zu schnarchen ist erst mal nichts Ungewöhnliches: Etwa 40 % der Bevölkerung sind Schnarcher*innen.

Zwar kann deinem Umfeld leises oder moderates Schnarchen ziemlich auf die Nerven gehen. Dieses normale Schnarchen hat aber keinen Krankheitswert. Schnarchst du hingegen wie ein Sägewerk und wirst sogar selbst von deinem nächtlichen Knattern wach, solltest du das ärztlich abklären lassen. Denn krankhaftes Schnarchen kann im Zusammenhang mit ernsthaften Erkrankungen wie Schlafapnoe, Adipositas oder Bluthochdruck stehen.

Ursachen: So entsteht eine Schlafapnoe

Hinter einer Schlafapnoe steckt in den meisten Fällen eine Einengung der oberen Atemwege, eine sogenannte Obstruktion. Dann ist von einem obstruktiven Schlafapnoe-Syndrom (OSAS) die Rede.

Die Ursachen sind vielfältig: Sowohl anatomische Besonderheiten als auch übermäßig vorhandenes Fettgewebe im Halsbereich können dauerhaft zu solchen Atemwegsverengungen führen. Aber auch der normale Alterungsprozess oder Alkoholkonsum können dazu beitragen, dass die Spannkraft der Muskulatur im Hals- und Rachenraum nachlässt und das erschlaffte Gewebe beim Schlafen die oberen Luftwege teilweise verschließt.

Neben der obstruktiven Schlafapnoe gibt es auch noch die sogenannte zentrale Schlafapnoe. Hierbei ist die Regulation der Atmung im Gehirn gestört, wodurch die Atmung für mehrere Sekunden spürbar abnimmt oder stoppt. Die zentrale Schlafapnoe ist viel seltener als die obstruktive.

Risikofaktoren: Wer besonders von Schlafapnoe betroffen ist

Wissenschaftliche Studien zeigen: Etwa 2-4 % der Menschen im mittleren Lebensalter zwischen 30 und 60 Jahren sind von einer obstruktiven Schlafapnoe betroffen. Dabei lassen sich bestimmte Risikofaktoren ausmachen:

  • Positive Familienanamnese: Kinder von Eltern mit Schlafapnoe entwickeln doppelt so oft eine Schlafapnoe wie Kinder von schlafgesunden Eltern.
  • Erhöhter BMI: Mehr als die Hälfte aller Personen mit Schlafapnoe haben einen erhöhten Body-Mass-Index (BMI), leben also mit Übergewicht oder Adipositas.
  • Männliches Geschlecht: Bei erwachsenen Männern tritt eine Schlafapnoe bis zu 3x häufiger auf als bei Frauen.
  • Höheres Alter: Bis zu 2/3 der Erwachsenen über 65 Jahren könnten eine obstruktive Schlafapnoe haben.
  • Schwangerschaft: Besonders im 3. Trimester besteht für schwangere Frauen ein erhöhtes Risiko für eine Schlafapnoe.

Nicht zu unterschätzen ist auch der Einfluss von Alkohol und Nikotin: Beide Genussmittel fördern starkes Schnarchen und sind dadurch indirekt auch wichtige Faktoren bei der Entstehung einer obstruktiven Schlafapnoe.

Symptome: Wie sich eine Schlafapnoe bemerkbar macht

Fühlst du dich tagsüber total müde und wie gerädert, kannst du dich nur schwer konzentrieren oder schläfst manchmal sogar ein? Das könnten Anzeichen für eine Schlafapnoe sein.

Eine Schlafapnoe zeigt sich bei vielen Betroffenen nämlich meist nur durch die Auswirkungen eines gestörten Schlafs:

  • Tagesmüdigkeit und Schlaftrunkenheit
  • Morgendliche Kopfschmerzen
  • Aufmerksamkeits- und Konzentrationsprobleme
  • Erschöpfung und Leistungsabfall
  • Depressive Verstimmungen
  • Potenzprobleme

All diese Symptome sind jedoch nicht spezifisch für eine Schlafapnoe. Es kann auch sein, dass du selbst gar keine Beschwerden hast oder dir die Veränderungen nicht bewusst sind. Rückmeldungen aus deinem engen Umfeld sind dann manchmal die ersten Hinweise, dass etwas nicht stimmt und du dich ärztlich untersuchen lassen solltest.

Welche Folgen kann eine Schlafapnoe haben?

Die nächtlichen Atemaussetzer bei einer Schlafapnoe sind für deinen gesamten Organismus eine echte Belastung und können sich negativ auf deine Gesundheit auswirken:

  • Lebenserwartung: Insgesamt besteht bei Personen mit Schlafapnoe eine erhöhte Sterblichkeit gegenüber Gesunden.
  • Herz-Kreislauf-System: Menschen mit Schlafapnoe haben häufiger Bluthochdruck als Personen mit einem ungestörten Schlaf. Auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, z. B. Herzinfarkt und Schlaganfall, steigt.
  • Stoffwechsel: Im Zusammenhang mit einer Schlafapnoe finden sich häufig Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes Typ 2 oder Übergewicht. Hier ist nicht eindeutig belegt, was Ursache und was Folge ist.
  • Verkehrstauglichkeit: Statistiken zeigen, dass Schlafapnoe die Verkehrstüchtigkeit einschränkt und mit einem erhöhten Unfallrisiko im Straßenverkehr verbunden ist.
  • Narkose: Eine Schlafapnoe wirkt sich nicht nur auf den natürlichen Schlaf aus, sondern auch auf den Verlauf einer Narkose im Rahmen eines operativen Eingriffs. Für Anästhesist*innen ist es daher wichtig, im Vorfeld einer Operation von einer Schlafapnoe zu wissen, um Medikamente und Beatmung darauf abzustimmen.

Schlafapnoe kann außerdem die mentale Gesundheit beeinträchtigen und die Lebensqualität reduzieren. Bei Betroffenen treten vermehrt depressive Verstimmungen auf, auch soziale Kontakte können leiden.

Wenn du bei dir eine Schlafapnoe vermutest, solltest du das abklären lassen. Durch eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können ernsthafte Gesundheitsfolgen verhindert oder abgefangen werden.

Diagnose: So wird eine Schlafapnoe festgestellt

Eine Schlafapnoe zu erkennen, ist gar nicht so leicht. Äußerst wichtig sind dabei die Informationen deiner Bettpartnerin oder deines Bettpartners: Meistens bemerken sie zuerst, dass du laut schnarchst und deine Atmung im Schlaf nicht normal ist. Im ärztlichen Gespräch können sie auf relevante Fragen rund um deinen Schlaf oft besser Auskunft geben als du selbst.

Um eine Schlafapnoe festzustellen, erfolgt in der hausärztlichen Praxis auch eine körperliche Untersuchung. Dabei achtet deine Ärztin oder dein Arzt besonders auf deine Atmung und mögliche Veränderungen an deinen Atemwegen.

Weiterführende Tests und Untersuchungen werden von einer Fachärztin oder einem Facharzt für Schlafmedizin durchgeführt. Eine Untersuchung im Schlaflabor gilt als sogenannter Goldstandard: Dies ist die Methode der 1. Wahl, um schlafbezogene Atemstörungen wie die Schlafapnoe zu diagnostizieren.

Therapie: Wie kann man Schlafapnoe behandeln?

Egal was die Ursachen sind: Schlafapnoe ist eine Erkrankung, die behandelt werden muss. Aber hey, es gibt Mittel und Wege, wie du wieder durchschlafen und deine Gesundheit schützen kannst.

Wow, das klingt sehr kompliziert – ist aber die Therapie der Wahl bei obstruktiver Schlafapnoe. Gemeint ist, dass du nachts eine Maske trägst, die entweder nur deine Nase oder Mund und Nase umfasst. Über einen Schlauch ist diese Maske mit einem Gerät verbunden, das kontinuierlich und mit leichtem Überdruck Raumluft in deine Atemwege pumpt. Das wird „Continuous Positive Airway Pressure“ (deutsch: kontinuierlicher Atemwegsüberdruck) genannt, oder kurz: CPAP. Diese Überdruckbeatmung hält die oberen Luftwege offen, während du schläfst. Anfangs mag das ziemlich ungewohnt und vielleicht auch unangenehm sein, mit einer CPAP-Maske zu schlafen. Deshalb verbringst du die ersten Nächte normalerweise unter ärztlicher Aufsicht in einem Schlaflabor. Hier können dich Schlafmediziner*innen genau in den Umgang mit Atemmaske und Beatmungsgerät einweisen und für dich die optimale Einstellung finden. Mit ein bisschen Eingewöhnung ist die Handhabung dann super easy und die Vorteile für deine Gesundheit sind einen Versuch allemal wert.

Ist die Schlafapnoe durch eine Fehlstellung des Unterkiefers (mit)bedingt, kann eine sogenannte Protrusionsschiene helfen. Sie schiebt deinen Kiefer sanft nach vorne, und schwups, weiten sich die oberen Atemwege. Lass dich dazu in deiner Zahnarztpraxis beraten.

Bei bestimmten anatomischen Besonderheiten kann ein chirurgischer Eingriff an der Nase oder dem weichen Gaumen sinnvoll sein. Aber keine Sorge: Das ist nur in Einzelfällen notwendig.

Dass Schlafapnoe und übermäßiges Körpergewicht eng zusammenhängen, ist inzwischen gut belegt. Eine Gewichtabnahme gehört daher zu den wichtigsten Maßnahmen, um deinen Schlaf und die nächtliche Atmung zu verbessern.

Alkohol und Nikotin sind starke Trigger für lautes Schnarchen. Damit einher geht auch eine Veränderung der Atmung im Schlaf. Wenn du Alkohol und Zigaretten weglässt, kann das ein enormer Gewinn für besseren Schlaf und mehr Gesundheit sein.

Bei einigen Menschen wird die Schlafapnoe ausgelöst oder verschlechtert, wenn sie in Rückenlage schlafen. Im Umkehrschluss kann es also helfen, im Schlaf eine andere Position einzunehmen.

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