Schlaf­phasen: Vom Einschlafen bis REM-Schlaf

Beim Schlafen durchlaufen wir unterschiedliche Phasen – und das sogar mehrmals pro Nacht. Ihre Abfolge verändert sich im Laufe des Lebens, sie sind aber immer wichtig für einen erholsamen Schlaf.

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Beim Schlafen durchlaufen wir unterschiedliche Phasen – und das sogar mehrmals pro Nacht. Ihre Abfolge verändert sich im Laufe des Lebens, sie sind aber immer wichtig für einen erholsamen Schlaf.

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Welche Schlafphasen gibt es?

Gesunder Schlaf folgt einem ganz bestimmten Ablauf. Ohne es bewusst zu bemerken, durchläufst du nachts verschiedene Schlafphasen von unterschiedlicher Länge:

In der 1. Schlafphase wechselt das Bewusstsein zwischen Wachheit und Schlafen. Dann bist du noch leicht aufzuwecken.

In der 2. Schlafphase agieren die Gehirnfunktionen langsamer. Ab und zu treten noch Aktivitätsschübe auf. Erinnerungen werden jetzt im Gedächtnis abgespeichert.

In der 3. Schlafphase wechselt dein gesamter Körper in den Regenerationsmodus. Herzschlag und Atmung verlangsamen sich, Gewebe werden repariert und Zellen erneuert. Knochen und Muskeln wachsen, das Abwehrsystem wird gestärkt.

In der 4. Schlafphase findet das Träumen statt. Und, wow, was dabei passiert, ist echt erstaunlich: Dein Gehirn arbeitet auf Hochtouren, während deine Muskulatur komplett entspannt. Einzige Ausnahme sind die Atemmuskulatur und die Augen. Tatsächlich bewegen sich deine Augäpfel hinter den geschlossenen Lidern blitzschnell hin und her. Daher wird dieser Traumschlaf auch REM-Schlaf genannt. Die Abkürzung REM steht für „Rapid Eye-Movement“, also „schnelle Augenbewegungen“.

Der typische Ablauf dieser Phasen führt dich immer tiefer in den Schlaf. Gegen Ende eines Schlafzyklus wird der Schlaf aber auch wieder leichter. Zusammen bilden die 4 Schlafphasen einen Schlafzyklus von 90-110 min Dauer. Pro Nacht sind das 4-6 Schlafzyklen.

Übrigens: Beim Durchlaufen der Schlafphasen ist es ganz normal, dass du nachts ganz oder fast aufwachst. Das kann sogar bis zu 20x vorkommen. Meistens erinnerst du dich am nächsten Tag nicht einmal, weil du rasch wieder weiterschläfst.

Warum ist der ungestörte Ablauf der Schafphasen wichtig?

Die sogenannte Schlafarchitektur ist superwichtig, damit dein Schlaf erholsam ist. Was damit gemeint ist? Einerseits müssen die Schlafphasen im richtigen Rhythmus aufeinander folgen. Andererseits muss jede Schlafphase ausreichend lang sein. Nur dann können sich Körper und Geist nachts komplett erholen, und du bist fit für den neuen Tag.

So verändern sich die Schlafphasen im Laufe des Lebens

Während der Entwicklung vom Baby zum Erwachsenen verändert sich die Zeit, die du in den einzelnen Schlafphasen verbringst:

  • Neugeborene haben keinen festen Schlafrhythmus, die typischen Schlafphasen sind noch nicht vorhanden.
  • Bei Säuglingen dauert ein Schlafzyklus mit 50 min nur etwa halb so lange wie der eines erwachsenen Menschen.
  • Klein- und Schulkinder haben eine verlängerte Tiefschlafzeit, was Expert*innen durch das vermehrte Wachstum in diesem Alter erklären.
  • Bei Teenagern ist die Leichtschlafphase besonders ausgedehnt – Forschende sehen den Grund dafür in den hormonellen Veränderungen während der Pubertät.
  • Ältere Menschen haben eine verkürzte Tiefschlaf- und REM-Phase. Senior*innen wachen nachts auch häufiger auf, schlafen normalerweise aber auch genauso schnell wieder ein wie andere Erwachsene.

Davon hängt die Schlafdauer ab

Wie viele Stunden Schlaf du brauchst, hängt vor allem von deinem Alter ab: Aus bis zu 18 h Schlaf eines neugeborenen Kindes werden 7-9 h bei einem Erwachsenen und oft nur noch 6 h bei Personen über 80 Jahren. Die allgemeine Schlafdauer nimmt also mit zunehmendem Alter ab.

Gleichzeitig kann das individuelle Schlafbedürfnis von Person zu Person sehr unterschiedlich sein. Die ideale Schlafdauer, die für jede*n gilt, gibt es also nicht.

Wenn du als Erwachsene*r aber dauerhaft weniger als 5 h oder mehr als 9 h pro Nacht schläfst, kann das langfristig deiner Gesundheit schaden: In beiden Fällen steigt dein Risiko für Übergewicht und Diabetes, Bluthochdruck und andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder psychische Erkrankungen wie Depressionen.

Aber auch im Alltag kannst du Symptome feststellen, wenn deine Schlafdauer über einen längeren Zeitraum verändert ist. Mögliche Anzeichen sind z. B.:

  • Du bist unkonzentrierter und vergesslicher.
  • Du machst mehr Fehler bei der Arbeit.
  • Du bist anfälliger für Unfälle und Verletzungen.
  • Deine Leistungsfähigkeit beim Sport lässt nach.
  • Du bist launischer und leichter reizbar.
  • Deine Stimmung ist getrübt.

Ob zu wenig oder zu viel Schlaf – Ursache kann auch eine Schlafstörung oder eine andere Erkrankung sein. Sprich mit deiner Ärztin oder deinem Arzt, wenn du unsicher bist.

Eule oder Lerche: Was steckt hinter den Schlaftypen?

Es gibt sie wirklich: unterschiedliche Schlaftypen. Schon im Kindesalter bilden wir bestimmte Vorlieben bei der Schlafenszeit: Lerchen stehen morgens gern früh auf, gehen abends aber auch zeitig ins Bett. Eulen wiederum kommen am Morgen nur schwer aus den Federn, machen dafür aber gern die Nacht zum Tag.

Ob du zu den Frühaufsteher*innen oder Nachtschwärmer*innen gehörst, hängt von vielen Faktoren ab. Du kannst deinen Schlaftyp aber für dich nutzen:

  • Als Lerche bist du am Vormittag besonders leistungsfähig. Plan wichtige Aufgaben oder Meetings am Morgen ein, wenn du am konzentriertesten bist.
  • Als Eule ist der Nachmittag deine Zeit für Höchstleistungen. Nutze die späten Stunden des Tages für kreative oder analytische Arbeiten, wenn du dich am produktivsten fühlst.

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