Geschlechts­krankheiten: Es juckt, riecht und ist unangenehm?

Niemand möchte sie haben und doch sind sexuell übertragbare Krankheiten weit verbreitet. Wir geben dir einen Überblick und erklären, wie du dich gegen Geschlechtskrankheiten schützen kannst.

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Niemand möchte sie haben und doch sind sexuell übertragbare Krankheiten weit verbreitet. Wir geben dir einen Überblick und erklären, wie du dich gegen Geschlechtskrankheiten schützen kannst.

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Das sind Geschlechts­krankheiten

Geschlechtskrankheiten betreffen Frauen und Männer gleichermaßen. Bei urogenitalen Infektionen müssen in der Regel beide Partner*innen behandelt werden. Bei dir juckt, brennt oder riecht es? Dann ab mit dir in die Arztpraxis oder in unsere Teleclinic.

Als Geschlechtskrankheiten bezeichnet man alle sexuell übertragbaren Krankheiten. Die Erreger sind sehr unterschiedlich, z. B. Bakterien, Viren oder Pilze. Und auch die Symptome können bei Frauen und Männern übrigens unterschiedlich sein. Außerdem können sie nicht nur die Sexualorgane betreffen, sondern den ganzen Körper. Rechtzeitig erkannt, lassen sich Geschlechtskrankheiten gut behandeln.

So kannst du dich schützen

Noch besser als eine frühzeitige Therapie ist natürlich, sich gar nicht erst anzustecken. Das ist aber leichter gesagt als getan. Den besten Schutz bietet Abstinenz oder ein monogames Leben beider Partner*innen. Zwar kann man sich z. B. auch außerhalb sexueller Handlungen anstecken, dieses ist jedoch bei den meisten Krankheiten eher selten der Fall.

Gegen das HPV (Humane Papillomavirus) gibt es eine Impfung, die am besten bereits vor dem ersten sexuellen Kontakt bei Kindern und Jugendlichen erfolgen sollte. Auch gegen Hepatitis B kann man sich impfen lassen.

Einen guten Schutz vor Geschlechtskrankheiten bieten passende und richtig angewendete Kondome. Und Hygiene ist wichtig: Sex-Toys sollten stets gründlich gereinigt werden, Handtücher und Unterwäsche sollte man nicht gemeinsam benutzen.

Übersicht der häufigsten Geschlechts­krankheiten

Die nachfolgende Liste dient nur zur groben Orientierung – bei unklaren Beschwerden oder beim Verdacht einer Infektion bitte immer zeitnah eine ärztliche Praxis aufsuchen.

Gehört zu den häufigsten sexuell übertragenen Bakterienerkrankungen. Symptome sind Schmerzen beim Wasserlassen sowie bei Frauen ein eitriger, stark riechender Ausfluss. Mitunter ist eine Infektion auch mit grippeartigen Symptomen verbunden. Die Behandlung erfolgt mit einem Antibiotikum. Unbehandelt kann eine Chlamydien-Infektion zu Unfruchtbarkeit führen. Bei bestehender Schwangerschaft kann es zu einer Frühgeburt kommen. Während der Geburt ist eine Übertragung auf das Neugeborene möglich – eventuelle Folgen sind eine Bindehaut- oder eine Lungenentzündung beim Neugeborenen.

Die Verbreitung dieser Geschlechtskrankheit hat zugenommen. Bei Männern ist ein eitriger Ausfluss aus der Harnröhre ein deutliches Symptom. Bei Frauen verläuft die Infektion oft unbemerkt. Die Behandlung erfolgt durch Antibiotika-Gabe, allerdings sind einige Erregerstämme bereits resistent. Bei einer Geburt können die Bakterien auf das Neugeborene übertragen werden und zu einer Erblindung führen. Deshalb erhalten Neugeborene in der Regel prophylaktisch antibiotische Augentropfen oder Salben.

Diese Krankheit wird durch ein Virus hervorgerufen und führt zu einer Entzündung der Leber. Die Übertragung erfolgt meist durch Geschlechtsverkehr. Sie kann aber auch durch Blut, Muttermilch oder Speichel stattfinden. Die Symptomatik ist unspezifisch und kann sich durch eine Gelbsucht bemerkbar machen. Wird die Erkrankung chronisch, kann sie die Leber schwer schädigen. In den meisten Fällen heilt die Erkrankung von selbst aus. Vorbeugung durch Impfung ist möglich.

Fast jeder Mensch trägt Herpes-Viren in sich. Sie werden von Zeit zu Zeit aktiv. Das Virus wird beim Geschlechtsverkehr übertragen, doch die Infektion kann auch über die Hände, auf oralem Weg und sogar durch verunreinigte Gegenstände erfolgen. Symptome sind Rötungen und Schwellungen, später dann kleine schmerzhafte Bläschen. Grippeartige Symptome begleiten die Erkrankung oft. Nach 2-3 Wochen ist die akute Phase vorbei, die Erreger kehren in den Ruhezustand zurück. Komplikationen sind selten. Eine Behandlung ist nur symptomatisch möglich.

Die durch das HI-Virus ausgelöste Erkrankung AIDS ist eine Immunschwächeerkrankung. Sie wird in der Regel durch ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen. In Ländern mit einer guten Gesundheitsversorgung kann sie mittlerweile gut behandelt werden.

Das Humane Papillomavirus wird meist durch Geschlechtsverkehr übertragen. Doch eine Weitergabe der Viren durch kontaminierte Gegenstände – Handtücher, Sex-Toys – oder bei der Geburt – ist ebenfalls möglich. Die meisten HPV-Infektionen heilen unbemerkt und folgenfrei aus. Es kann auch zu Folgeerkrankungen kommen, etwa zur Ausbildung von (in der Regel gutartigen) Feigwarzen. In seltenen Fällen ist auch eine Entwicklung bösartiger Tumore möglich. Vorbeugung kann durch eine Impfung für Jugendliche bzw. im jungen Erwachsenenalter erfolgen.

Syphilis (auch Lues genannt) ist eine sexuell übertragbare Krankheit, die durch ein Bakterium ausgelöst wird. Männer sind deutlich häufiger betroffen als Frauen. Geschwüre an den Geschlechtsorganen und angeschwollene Lymphknoten vor allem der Leisten gehören zur Frühsymptomatik. Behandelt wird die Erkrankung mit Antibiotika. Unbehandelt kann die Krankheit zu schweren Organschäden führen und tödlich verlaufen.

Die Infektion mit Trichomonaden zählt zu den weltweit häufigsten sexuell übertragbaren Erkrankungen. Sie betrifft vor allem Frauen und verläuft meist symptomlos, kann jedoch Infektionen im Bereich von Scheide, Harnröhre und Gebärmutter mit starkem Juckreiz und Schmerzen beim Wasserlassen auslösen. Schmerzen beim Geschlechtsverkehr und unspezifische Bauchschmerzen treten ebenfalls auf. Die Behandlung erfolgt antibiotisch. Bei einer Geburt kann die Infektion auf das Neugeborene übertragen werden.

Für Pilzinfektionen der Scheide sind Hefepilze verantwortlich. Diese Infektionen sind sehr häufig und unangenehm, aber nicht gefährlich (Ausnahme Schwangerschaft – erhöhtes Risiko für eine Frühgeburt). Typische Symptome: Juckreiz und Brennen der Scheide, krümeliger Ausfluss. Schmerz beim Wasserlassen kann hinzukommen, wenn auch die Harnröhre befallen ist. Behandelt werden Pilzinfektionen mit Antimykotika. Die Behandlung kann langwierig sein. Der bzw. die Partner*in sollte sich unbedingt mitbehandeln lassen.

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