Symptome: Unbemerkt in die Abhängigkeit
Der Prozess vom normalen Gebrauch eines Medikaments bis hin zur Sucht ist oft schleichend. Häufig beginnt alles mit der missbräuchlichen Anwendung:
- Das Medikament wird bei einer Erkrankung oder Symptomen eingenommen, für die es nicht gedacht ist.
- Die von der Ärztin oder dem Arzt verordnete Dosis wird überschritten und / oder das Medikament wird länger eingenommen als verschrieben.
- Das Medikament wird in einer anderen Anwendungsform genutzt als vorgegeben.
Hält der Missbrauch über einen längeren Zeitraum an, kann sich das sowohl auf den Körper als auch die Psyche auswirken. In diesem Fall ist von einem schädlichen Gebrauch die Rede. Gewöhnt sich der Körper an den Konsum, kann es schließlich zu einer Medikamentenabhängigkeit kommen.
Eine Sucht erkennst du bei dir selbst oder einer Person in deinem Umfeld an verschiedenen Symptomen. Ärztinnen und Ärzte überprüfen bei einer Diagnose 6 Kriterien. 3 davon müssen innerhalb der letzten 12 Monate aufgetreten sein:
- Es besteht ein starker Wunsch oder sogar Zwang, das Medikament einzunehmen.
- Die Menge und der Zeitraum, in dem das Medikament eingenommen wird, sind außer Kontrolle geraten.
- Wird die Einnahme verringert oder gestoppt, treten körperliche Entzugserscheinungen auf.
- Der Körper hat sich an das Medikament gewöhnt. Um die gewünschte Wirkung zu erreichen, muss die Dosis immer weiter erhöht werden.
- Hobbys und andere Freizeitaktivitäten mit Freund*innen und Familie werden vernachlässigt. Es wird viel Zeit investiert, um das Medikament zu beschaffen oder sich von den Folgen der Einnahme zu erholen.
- Der Konsum führt zu körperlichen und seelischen Problemen. Trotzdem wird die Einnahme nicht gestoppt.