Wie Sport zur Sportsucht werden kann
Gibt es das überhaupt: zu viel Sport? Ab wann ist jemand sportsüchtig? Wie wird das festgelegt? Menschen, die viel und diszipliniert trainieren, genießen allgemein hohe Anerkennung. Schließlich ist Sport gesund. So ist der Übergang von einer Sportbegeisterung zu einer Sportsucht in vielen Fällen nur schwer zu bestimmen.
Dennoch gibt es typische Symptome für eine Sportsucht. Analog zu anderen Süchten hat eine Sportsucht vielfältige negative Auswirkungen auf die körperliche und psychische Gesundheit. Wenn du regelmäßig sportlich aktiv bist, beobachte dich genau. Und suche dir professionelle Hilfe, falls du das Gefühl hast, in einer Sucht gefangen zu sein oder dorthin abzudriften.
Aus fachlicher Sicht ist Sportsucht als substanzunabhängige Sucht eine Verhaltenssucht. Betroffene steigern Umfang und Intensität ihres Trainings im Übermaß. Sporttreiben bekommt einen geradezu zwanghaften Charakter. Jede verpasste Sporteinheit verursacht Stress mit Symptomen wie Gereiztheit oder Schlafstörungen bis hin zu Depressionen.
Eine Sportsucht entwickelt sich manchmal im Zusammenhang mit einer Essstörung wie der Magersucht, kann aber auch unabhängig davon bestehen. Derzeit ist Sportsucht keine medizinisch anerkannte Krankheit bzw. psychische Störung. Daher gibt es auch kaum Studien und nur wenige Hilfsangebote für Betroffene. Der Weg aus einer echten Sucht ist nicht einfach. Ziel ist es, wieder ein gutes Gefühl für ein gesundes Maß an Sportaktivitäten zu entwickeln.