So entsteht eine Sucht
Ein Glas Sekt zur Feier des Tages, ein Schlückchen Vino für die feierabendliche Entspannung oder ein neues Outfit für die nächste Feierlichkeit. Wenn besondere Anlässe erst einmal zur Routine werden, ebben die anfänglich damit verbundenen Glücksgefühle schnell ab, bis sie schließlich ganz ausbleiben. Das Gehirn verlangt jetzt nach anderen Reizen oder einer Erhöhung der Dosis für die Ausschüttung der ersehnten Glückshormone. Wer nun schnell ein weiteres Glas konsumiert oder noch ein Teil shoppt und das zur Gewohnheit macht, gerät leicht in eine Abhängigkeit.
Verschiedene Drogen beeinflussen unterschiedliche Hirnareale und verändern nachhaltig die Balance von Botenstoffen im Gehirn. Auch das Belohnungssystem gerät in eine Schieflage. An die Stelle der erhofften Glücksgefühle treten irgendwann die negativen Folgen des Drogenkonsums. Anpassungsprozesse im Gehirn führen dazu, dass sich der Drogenkonsum automatisiert und außer Kontrolle gerät.
Substanzen wie Opioide, Kokain oder Alkohol wirken direkt im Gehirn. Sie erhöhen die Dopaminausschüttung um ein Vielfaches: Alkohol um etwa 50-100 %, Kokain sogar um bis zu 1.000 %. Damit tricksen solche Substanzen das Belohnungssystem aus und wirken wie eine Abkürzung zum Glück.