Wie gesund ist dein Online-Verhalten?

Mobilgeräte und digitale Anwendungen sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Doch zu viel Online-Zeit kann schädlich sein und sogar süchtig machen. Erfahr, ab wann es zu viel wird und mach direkt den Selbsttest.

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Mobilgeräte und digitale Anwendungen sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Doch zu viel Online-Zeit kann schädlich sein und sogar süchtig machen. Erfahr, ab wann es zu viel wird und mach direkt den Selbsttest.

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49 % können nicht verzichten

Der Alltag wird immer digitaler: Mehr als die Hälfte aller Deutschen sind täglich im Internet, um beispielsweise zu recherchieren, Termine zu organisieren oder Online-Medien zu nutzen. Und klar, auch dieser Artikel gehört dazu. Doch gibt es mit 3,4 Millionen Deutschen auch einen großen Anteil an „Offlinern“, die laut Statistischem Bundesamt digitale Medien gar nicht nutzen. Laut einer Umfrage der Pronova BKK (2021) können 49 % der Deutschen im Alltag und ihrer Freizeit nicht auf ihr Smartphone, Tablet oder ihren Computer und Laptop verzichten. Zum Vergleich: Auf ihren Partner bzw. ihre Partnerin können 49 % der Befragten nicht verzichten. Außerdem schätzen 43 % der Befragten, dass ihr Umfeld bei ihnen eine mittlere bis starke Suchtgefährdung für digitale Medien sieht.

Doch kann dies so gefährlich sein wie andere Suchtmittel? Zucker kann dick machen, Zigaretten können zu Krebs führen und Alkohol kann die Leber zerstören. Wir zeigen dir, dass auch eine Online-Sucht ebenso gefährlich sein kann und der Gesundheit schadet.

Symptome einer Online-Sucht

Im Grunde ist eine Online-Sucht die übermäßige und unkontrollierte Nutzung von digitalen Medien. Diese Symptome können darauf hindeuten:

  • Fragst du dich, ob deine Nutzung problematisch ist? Mit unseren 10 Fragen zum Online-Verhalten kannst du den Selbsttest machen. Die Freizeit dreht sich rund um Online-Aktivitäten und auch wenn man offline ist, drehen sich die Gedanken darum.
  • Man ist unruhig und gereizt, wenn man nicht online sein kann.
  • Aktivitäten mit Freund*innen nehmen ab und es entstehen möglicherweise Konflikte mit der Partnerin bzw. dem Partner.
  • Man sucht im Internet Zuflucht vor der Realität, um damit Probleme auszublenden.
  • Das soziale Umfeld macht negative Bemerkungen und stellt Fragen über die eigene Online-Zeit.

Fragst du dich, ob deine Nutzung problematisch ist? Mit unseren 10 Fragen zum Online-Verhalten kannst du den Selbsttest machen.

Risiken

Wahrscheinlich wirst du diesen Text im Sitzen lesen und damit zur Mehrheit gehören. Doch macht man dies jeden Tag für mehrere Stunden, ergeben sich körperliche Risiken: Auf Dauer leiden dein Bewegungsapparat und Rücken darunter. Die Muskeln werden zu wenig beansprucht und wenn die Sitzposition nicht optimal ist, kommt noch eine ungesunde Haltung dazu.

Und es gibt auch psychische Risiken:

  • Social Media ist eine ziemlich einsame Sache. Denn selbst, wenn wir online miteinander kommunizieren, ist es meist oberflächlich und unverbindlich. Im Extremfall kann unser Sozialverhalten darunter leiden und es kommt zu einer sozialen Entfremdung. Diese kann zu Schlafstörungen, Kopfschmerzen und Depressionen führen.
  • Gerade in sozialen Kanälen werden viele Inhalte geteilt, die mitunter die Unzufriedenheit mit der eigenen Lebenssituation steigern. Schnell kann das falsche Gefühl entstehen, dass man selbst nicht genügt und andere ein viel besseres Leben haben.
  • Eine Online-Sucht kann durch andere Süchte begleitet werden, welche die negativen Effekte verstärken. Alkohol- und Nikotinkonsum lassen sich z. B. gut mit der Nutzung von digitalen Medien verbinden. Das mag super bequem sein, fördert jedoch auf lange Sicht weitere Erkrankungen wie Herz- und Kreislaufprobleme.

Digital Detox: Ausgleich für Online-Zeiten

Wichtig ist, dass du eine Balance findest. Nutz ruhig die Vorteile des Internets – aber achte unbedingt darauf, dich nicht darin zu verlieren. Die Kunst des richtigen Umgangs mit digitalen Medien liegt in der Beschränkung. Dafür hat sich der Begriff „Digital Detox“ durchgesetzt, was nichts anderes als eine digitale Kur bedeutet. Eine super effektive Detox-Strategie ist beispielsweise der Zeitausgleich für Online-Aktivitäten.

Leg dir dafür am besten ein Zeitkonto an und vergleiche die Zeit, die du privat online verbringst mit der Zeit, in der du dich bewegst oder Sport treibst. Das Ziel: Jede online verbrachte Stunde mit einer Stunde Joggen, Wandern, Schwimmen, Fitnessstudio oder Radfahren auszugleichen. Alternativ kannst du die online verbrachte Zeit auch durch Entspannungsübungen oder mit Verabredungen ausgleichen. Auf diese Weise bekommst du dein Online-Verhalten in den Griff – und tust gleichzeitig etwas Gutes für deine Gesundheit.

Online-Sucht? Mach den Test

Du möchtest dein Online-Verhalten objektiv einschätzen? Mach jetzt unseren Online-Test und erfahr, ob dein Online-Verhalten im Normalbereich liegt, du dir besser Digital Detox gönnen solltest oder bereits eine Suchtgefahr vorliegt. Beantworte dafür die Fragen und notier dir, wie oft du eine Frage mit Antwortmöglichkeit 1, 2, oder 3 beantwortest. Die Auswertung findest du am Ende des Tests.

10 Fragen zu deinem Online-Verhalten

1. Nein, nicht täglich – und wenn ich es bin, dann höchstens eine Stunde.

2. Ich bin selten länger als 10 Minuten online, das aber mindestens 1x pro Stunde.

3. Eigentlich bin ich jede wache Minute im Internet.

1. Nirgendwohin, ich benutze es nur zu Hause.

2. Ich habe es im Alltag bei mir – aber z. B. nicht im Kino oder Theater.

3. Überall hin – ohne mein Handy fühle ich mich nackt.

1. Ausgeschaltet

2. Auf dem Nachttisch

3. Unter der Bettdecke

1. Stört mich das nicht weiter.

2. Ich suche mir eins, denn mir könnte ja was entgehen.

3. Ich bin total nervös, bis ich das Funkloch wieder verlasse.

1. Von gestern, sagen meine Freund*innen – oder sammelt hier sonst noch jemand Briefmarken?

2. Mehr off- als online – aber ich informiere mich gerne über digitale Medien.

3. Surfen, klicken, chatten, streamen, gamen – hab ich was vergessen?

1. Überall dort, wo ich gern unterwegs bin – manchmal sogar auf der Arbeit.

2. In einer Kneipe mit Sportübertragung finde ich Freund*innen.

3. Freund*innen? Ich hab Social Media!

1. Selten etwas, denn ich unterstütze meinen Tante-Emma-Laden und den örtlichen Buchhandel.

2. Nur Dinge, die sehr privat sind oder die ich im Einzelhandel nicht bekomme.

3. Alles, was man online kaufen kann.

1. Ist mein Smartphone nicht in meiner Nähe.

2. Zeigt mir eine App an, wie viele Kalorien ich mir gerade zuführe.

3. Schau ich nebenbei im Internet Videos oder spiele ein Online-Spiel.

1. Mache ich mein Smartphone aus oder lasse es in der Tasche.

2. Achte ich mehr auf Smartphone-Signale, als auf die Worte meines Gegenübers.

3. Ich gehe eigentlich selten mit Menschen aus, da ich lieber zu Hause streame oder game.

1. Beim Brötchen holen oder Gassi gehen funkt es.

2. Ich suche gerne über Dating-Portale im Netz.

3. Als Avatar in einem Rollenspiel begegne ich meiner großen Liebe.

Fertig? Super, dann geht’s an die Auswertung:

  • Wenn du meist 1. ankreuzt, hast du einen gesünderen Umgang mit digitalen Medien, als die meisten anderen Menschen.
  • Wenn du überwiegend 2. ankreuzt, liegst du im Mittelfeld. Das aber ist kein Grund zur Beruhigung – überprüf dein Online-Verhalten kritisch und versuch es zu verbessern.
  • Sollten sich deine Antworten überwiegend unter 3. finden, solltest du dein Online-Verhalten unbedingt hinterfragen und Lösungen für einen gesünderen Umgang suchen. Unser Tipp für den Ausgleich von Online-Zeiten ist ein guter Anfang – nutze gerne auch unser Therapie- und Beratungsangebot „Kompass“.