Zahnbrücke oder Implantat

Manchmal lässt sich ein Zahn leider nicht mehr retten oder geht durch einen Unfall verloren. Dann kommen eine Zahnbrücke oder ein Implantat in Frage, um die Lücke zu schließen. Wir informieren über die Pros und Contras der Alternativen.

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Manchmal lässt sich ein Zahn leider nicht mehr retten oder geht durch einen Unfall verloren. Dann kommen eine Zahnbrücke oder ein Implantat in Frage, um die Lücke zu schließen. Wir informieren über die Pros und Contras der Alternativen.

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Zahnlücke mit Brücke oder Implantat schließen

Klar, wenn ein Zahn fehlt, muss Ersatz her. Denn zum einen will sich keiner mit einer sichtbaren Zahnlücke abfinden. Zum anderen kann das Fehlen eines Zahns dazu führen, dass die Nachbarzähne ihre Position verändern und der Biss gestört wird. Deshalb empfehlen Zahnärztinnen und Zahnärzte in der Regel, die Zahnlücke zu füllen. Dafür bietet sich eine Zahnbrücke oder ein Implantat an. Beide Varianten haben Vor- und Nachteile. Wir haben ein paar Tipps für dich, damit du dir einen Überblick machen – und mit einem gutem Gefühl entscheiden kannst.

Alternative 1: Brücke

Klar, die Kosten spielen eine wichtige Rolle bei der Entscheidung für den passenden Zahnersatz. Ganz wichtig ist aber auch der individuelle Zahnzustand. Warum ist das so? Bei einer Brücke müssen die Nachbarzähne beschliffen werden, damit sie als Haltepfeiler für den Ersatzzahn nutzbar sind. Falls diese aber noch kariesfrei sind und keine Füllungen haben, fügt man ihnen durch das Abschleifen einen künstlichen Schaden zu. Sind die Nachbarzähnen bereits gefüllt, sieht die Situation anders aus: Hier kann eine Brücke sinnvoll sein, um so auch die Nachbarzähne optimal zu versorgen.

Es gibt unterschiedliche Brücken, die je nach Situation sinnvoll sind:

  • Konventionelle Brücke: Die Nachbarzähne dienen als Eckpfeiler und halten die Brücke. Wichtig ist daher, dass die umliegenden Zähne stabil sind und die Brücke gut tragen können. Bis zu 20 Jahre kann eine solche Brücke halten.
  • Adhäsivbrücke, auch Klebebrücke oder Marylandbrücke genannt: Sie wird an den Nachbarzähnen festgeklebt und besteht aus Voll- und Metallkeramik. Der Vorteil ist, dass nur der Zahnschmelz der umliegenden Zähne beschliffen werden muss, die Nachbarzähne also weniger beschädigt werden. Deshalb verwenden Zahnärztinnen und Zahnärzte die Adhäsivbrücke gerne bei jüngeren Patient*innen. Nachteil ist allerdings, dass diese Form der Zahnbrücke nur ca. 6 bis 8 Jahre hält.
  • Implantantbrücke: Sie wird auf Implantaten befestigt, Nachbarzähne werden daher nicht beansprucht. Laut einer Studie hält eine solche Brücke in fast allen Fällen für mehr als 10 Jahre.

Jede Brücke wird individuell für die Patientin oder den Patienten hergestellt. Zu Beginn der Behandlung schaut sich die Zahnärztin oder der Zahnarzt die Nachbarzähne genau an und erstellt ein Röntgenbild deines Kiefers. Außerdem entfernt er möglichen Karies. Damit ein*e Zahntechniker*in die Brücke später passgenau anfertigen kann, wird ein Zahnabdruck genommen und die Zahnfarbe bestimmt.

Insgesamt sind ca. 2 bis 3 Behandlungstermine notwendig. Wenn alles gut läuft, kann die Brücke innerhalb von 2 Wochen eingesetzt werden.

Das Einsetzen ist i. d. R. unproblematisch. Es kann aber sein, dass du dich erst einmal an die Brücke gewöhnen musst und in der Anfangszeit ein paar Probleme hast, z. B.:

  • Temperaturempfinden kann anders sein
  • Beißen kann schmerzhaft sein
  • Anderes Kaugefühl
  • Empfinden, dass die Brücke zu hoch ist

Meistens legt sich das nach ein paar Tagen. Falls die Beschwerden bleiben, wende dich an deine Zahnärztin oder deinen Zahnarzt.

Und ganz wichtig: Pflege deine Zähne und die Brücke gut. Gerade der Übergang zwischen Brücke und umgebenden Zähnen ist empfindlich. Je besser du darauf achtgibst, desto länger hält deine Brücke.

Alternative 2: Implantat

Implantate sind „künstliche Zahnwurzeln“ und – anders als eine Brücke – mit einem Eingriff am Kieferknochen verbunden. Du musst also ein bisschen Geduld mitbringen und Heilungszeit einplanen.

Wichtig: Nicht für jeden eignet sich ein Implantat. Der Kieferknochen muss fest genug sein und darf keine Entzündungen aufweisen. Auch falls du an Störungen der Blutgerinnung leidest, Herz-Kreislauf-Beschwerden oder einer Immunschwäche hast, musst du gemeinsam mit der Ärztin oder dem Arzt Risiken und Nutzen abwägen. Dafür trägt ein Implantat zur Knochengesundheit bei, da der Kieferknochen beim Kauen nach wie vor mit Druckreizen stimuliert wird und sich nicht abbaut.

Ein Implantat ersetzt den Zahn und seine Wurzeln. Es besteht aus drei Teilen:

  • Implantatkörper: in den Kieferknochen eingesetzt
  • Halsteil
  • Krone oder auch Suprakonstruktion genannt

Hergestellt werden Implantate i. d. R. aus Titan oder Titan-Legierungen, vergleichbar mit Hüft- oder Knieprothesen. Das Material gilt als biokompatibel, d. h. der Körper empfindet es nicht als fremd und stößt das Implantat nicht ab.

Immer häufiger arbeiten Ärzt*innen mit sogenannten Mini-Implantaten. Sie sind kleiner als herkömmliche Implantate – das vereinfacht das Einsetzen. Der Eingriff ist auch für die Patientin oder den Patienten angenehmer, da die Wunde nicht so groß ist und weniger Schwellungen auftreten. Allerdings benötigen die Mini-Implantate ein besonderes Material, auf das manche Patient*innen allergisch reagieren. Eingesetzt werden die Minis übrigens v. a. bei kleinen Zähnen, wo herkömmliche Implantate zu groß wären.

Im Vorfeld steht eine gründliche Voruntersuchung an. Die Zahnärztin oder der Zahnarzt prüft Mundhöhle und Zähne. Auch Vorerkrankungen und Medikamenteneinnahme werden besprochen. Um sich einen umfassenden Eindruck machen zu können, machen Ärzt*innen außerdem ein Röntgen, CT- oder MRT-Bild. Sollten deine Zähne oder dein Zahnfleisch eine Behandlung benötigen, wird dies auch im Vorfeld des Eingriffs gemacht.

Wichtig ist zudem, dass die Knochendichte ausreichend ist. Deine Ärztin oder dein Arzt wird das vorab prüfen und bei Bedarf über möglichen Knochenaufbau mit dir sprechen.

Du bekommst eine örtliche Betäubung. In Absprache ist auch eine Vollnarkose möglich. Nach einem Schnitt in die Schleimhaut über dem Knochen bohrt die Ärztin oder der Arzt ein kleines Loch in den Kieferknochen. Das Zahnimplantat kann nun eingeschraubt werden. Ob die Wunde genäht wird oder ohne Naht abheilen soll, entscheidet deine Ärztin bzw. dein Arzt im Einzelfall.

1 bis 3 Wochen später werden die Nähte gezogen. Wenn Implantat und Gewebe gut verheilt sind, kann das Implantat eingesetzt werden. Dafür wird die Schleimhaut nochmals eröffnet. Auch wenn das zweireihige Verfahren aufwendiger ist: Die Heilungschancen sind so besser.

Insgesamt musst du mit einem Behandlungszeitraum von rund 3 bis 8 Monaten rechnen.

Wie bei jeder Operation gibt es auch Risiken. Insbesondere bei Vorerkrankungen wird dich deine Ärztin oder dein Arzt über Vorsichtsmaßnahmen aufklären. Patient*innen mit künstlichen Herzklappen oder einem angeborenen Herzfehler z. B. bekommen vorbeugend Antibiotika.

Ansonsten gilt:

  • Nach der Operation viel kühlen, um Schmerzen, Schwellungen und Blutergüsse zu verringern.
  • Im Anschluss an den Eingriff bekommst du wahrscheinlich Schmerzmittel.
  • Wenn das Zahnimplantat schmerzt: Wende dich an deine Ärztin oder deinen Arzt.
  • Verzichte auf Rauchen.
  • Nimm keine blutgerinnungshemmenden Medikamente (z. B. mit Acetysalicylsäure) ein, auch nicht vor der Operation.
  • Achte auf eine gründliche Zahnhygiene: nach dem Eingriff zunächst eine weiche Zahnbürste nutzen, um das Zahnfleisch zu schonen. Verwende außerdem Zahnseide, Zahnzwischenraumbürste und eine antibakterielle Mundspülung.

Kosten für Zahnbrücke oder Implantat

Zahnbrücken und Implantate sind i. d. R. nicht von der gesetzlichen Krankenversicherung gedeckt. Im Vorfeld einer Behandlung solltest du unbedingt mit uns bzw. deiner privaten Zusatzversicherung sprechen, sofern vorhanden. Ganz wichtig ist, dass du dir einen Kostenvoranschlag von deiner Zahnärztin oder deinem Zahnarzt geben lässt. Ggf. lohnt es sich auch, verschiedene Angebote miteinander zu vergleichen oder durch unsere Expert*innen prüfen zu lassen.

Die Kosten können von einigen 100 bis über 1000 € variieren und setzen sich aus folgenden Faktoren zusammen:

  • Zahnärztliches Honorar
  • Kosten für die Fertigung des Zahnersatzes
  • Kosten für das benötigte Material

Weitere Infos zum Thema Zahnersatz findest du unter unseren Leistungen.

Zahngesundheit

Eine Zweitmeinung kann sich lohnen

Bitte einmal lächeln! Zahnersatz kann teuer sein, vergleichen lohnt sich also. Spare am Preis, aber nicht an der Qualität. Nutze ganz einfach das Portal 2te-ZahnarztMeinung.