Verspannungen drücken auf den Kiefer
„Zähne zusammenbeißen", „sich durchbeißen", „Probleme durchkauen": Das kennen wir alle von klein auf. Aber hey, tatsächlich steckt viel Wahres in diesen Redewendungen. Denn Zähne und Seele hängen eng zusammen: Wer unter Druck steht oder von Sorgen belastet ist, neigt dazu, sich zu verspannen. Klassischerweise kennen und spüren die meisten Menschen solche Verspannungen in Rücken, Schultern und Nacken. Aber auch über den Kiefer werden Spannungen verarbeitet.
Wer angespannt ist, presst die Zähne viel stärker zusammen als es guttut. Und das passiert vor allem im Schlaf: Nachts seine Probleme „durchzukauen", äußert sich dann oft durch Zähneknirschen. Betroffene bemerken das zunächst selbst gar nicht unbedingt, sondern ihre Partnerinnen oder Partner. Denn deren Nachtruhe kann durch das Knirschen ganz schön gestört sein.
Bis zu 40 kg pro Quadratzentimeter kann der Druck im Backenzahnbereich betragen. Kein Wunder, dass das die Zahnwurzeln im Kiefer übermäßig belastet. Die Folge: Die Kaumuskulatur verspannt und verhärtet sich. Ein Teufelskreis aus Schmerz und Verspannung beginnt.
Viele Zahnärztinnen und Zahnärzte sind übrigens der Meinung, dass das Phänomen Zähneknirschen deutlich zugenommen hat. Vermutlich spielt eine allgemein zunehmende Stressbelastung eine große Rolle für diese Entwicklung.