Zahnunfall bei Kindern: Unsere Tipps

Jedes 3.-4. Kind erleidet bis zum 16. Lebensjahr einen Zahnunfall. Handelt es sich um bleibende Zähne, gilt das immer als Notfall. Dann ist schnelles Handeln besonders wichtig, um den Zahn zu retten.

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Jedes 3.-4. Kind erleidet bis zum 16. Lebensjahr einen Zahnunfall. Handelt es sich um bleibende Zähne, gilt das immer als Notfall. Dann ist schnelles Handeln besonders wichtig, um den Zahn zu retten.

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Zahnunfall: richtig reagieren

Ganz wichtig: Suche in jedem Fall schnellstmöglich eine Zahnarztpraxis auf. Die Zahnärztin oder der Zahnarzt kann abgebrochene Zahnstücke in vielen Fällen mit einem Spezialkunststoff wieder an den Zahn anfügen. Auch ausgeschlagene Zähne lassen sich in den Kiefer zurücksetzen und dauerhaft erhalten.

Entscheidend für den Erfolg der Zahnrettung ist aber der Zustand, in dem sich die abgebrochenen Zahnteile oder der ausgeschlagene Zahn befinden.

Zähne und Zahnteile nicht austrocknen lassen

Die Gewebe, die zur Wurzel des ausgeschlagenen Zahnes gehören, dürfen auf keinen Fall austrocknen. Sie sind für eine Einheilung unbedingt notwendig. Dabei geht es um Minuten! Am besten ist, wenn du blitzschnell eine sogenannte Zahnrettungsbox zur Hand hast. Sie enthält eine spezielle Zellnährlösung und verhindert das Austrocknen des Zahnes für 24 bis 48 Stunden. Du bekommst sie in Apotheken für ca. 20 €. Je nach Unfallort lohnt es sich, in Schulen, Kindergärten, Sportvereinen oder Zahnarztpraxen nachzufragen, ob eine Zahnrettungsbox vorrätig ist. Laut Deutscher Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde sollte sie Teil jeder Erste-Hilfe-Ausstattung sein.

Ist eine Zahnrettungsbox zum Unfallzeitpunkt nicht verfügbar, gibt es andere Lagerungsmöglichkeiten. Aber Achtung, diese Alternativen eignen sich nur für maximal 1 bis 2 Stunden:

  • Lagerung im Speichel, der in einem Gefäß gesammelt wurde, verzögert das Absterben für 15 bis 30 Minuten. Sammel den Speichel in einem Gefäß. Behält das Kind den Zahn im Mund droht Erstickungsgefahr.
  • Lagerung in einer Plastikfolie schützt den Zahn für 15 bis 30 Minuten.
  • Lagerung in isotoner Kochsalzlösung – falls eine Apotheke in unmittelbarer Nähe ist – reicht für 30 Minuten.
  • Lagerung in H-Milch kann das Absterben für 1 bis 2 Stunden verzögern.

Wichtig ist außerdem, dass du den Zahn nur an der Zahnkrone berührst und nicht an der Wurzeloberfläche!

Daneben gibt es weitere No-Gos, die du kennen solltest, um den Zahn nicht zu gefährden. Denn das Gewebe ist extrem empfindlich und stirbt bei falscher Behandlung oder Lagerung schon innerhalb weniger Minuten ab. Darum:

  • Niemals den Zahn oder die Zahnteile trocken lagern!
  • Bewahre den Zahn oder die Zahnteile nicht in Wasser oder einem feuchten Taschentuch auf!
  • Niemals den Zahn oder die Zahnteile reinigen!

Auch wenn es nicht immer gleich zu sehen ist: Bei Stürzen oder Unfällen kann es immer passieren, dass Zähne verletzt oder locker werden. Mediziner*innen sprechen von einem sogenannten Zahntrauma. Geh daher lieber auf Nummer sicher und such im Zweifelsfall eine Zahnärztin oder einen Zahnarzt auf.

Die gute Nachricht zum Schluss: Bei zügigem Handeln ist es in den meisten Fällen möglich, den betroffenen Zahn zu behandeln und zu retten. Oft muss er im Anschluss geschient werden. Auch eine Wurzelkanalbehandlung kann nötig sein.

Und selbst, wenn deine Zahnärztin oder dein Zahnarzt den Zahn unter nicht optimalen Bedingungen einsetzen musste, stehen die Chancen gut, den Zahn noch eine ganze Weile zu erhalten. Als junger Erwachsene*r kann dann allerdings ein Implantat nötig sein. Schnelles und richtiges Handeln zahlt sich also aus! Denn je besser die Bedingungen, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass dein Kind seinen Zahn langfristig behalten kann.

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