Zahlreiche Statistiken und Studien zeigen, dass die Corona-Pandemie bei immer mehr jungen Menschen zu ernstzunehmenden psychischen Symptomen führt, die je nach Schweregrad behandlungsbedürftig sind. Hier setzt „Dein KOMPASS“ an: „Wir haben die Krise zum Anlass genommen, ein neues psychotherapeutisches Versorgungsprogramm für Kinder und Jugendliche zu entwickeln. Diese Gruppe ist zum ersten Mal in ihrem Leben von Ängsten, Depressionen, vielleicht auch von Burnout betroffen, und kann diese Gefühlswelten mangels Erfahrung meist nicht einordnen“, sagt Volker Latz, Bereichsmanager Produkte, Leistungen und Innovationen bei der Pronova BKK.
Das Programm ermöglicht einen schnelleren Zugang zu einer ambulanten Hilfe bei psychischen Belastungen oder Erkrankungen und begleitet junge Betroffene mit professionellen psychotherapeutischen Maßnahmen. Es ist damit für 14- bis 18-Jährige geeignet, die eine ärztlich diagnostizierte psychische Störung aufweisen oder erstmals von psychischen Belastungen betroffen sind. „Das macht unser Programm so wertvoll. Denn auch ohne erfolgte Diagnostik erhalten Betroffene dank unserem exklusiven Vertrag Zugang zur Versorgung. Der Markt der psychotherapeutischen Regelversorgung bietet derzeit nichts Vergleichbares an“, hebt Volker Latz hervor.
Vielfältige Behandlungsmodule
Einschreiben in das Programm können sich Betroffene oder deren Eltern direkt über die Website der Pronova BKK. Im Rahmen einer telefonischen Bedarfsklärung erhalten die Betroffenen ein zu ihrem Einzelfall passendes Versorgungsangebot ohne Wartezeit. Erfahrene Fachärztinnen und Fachärzte oder Psychotherapeutinnen und Psychotherpeuten vermitteln z. B. an lokale Beratungsangebote, etwa, wenn eine Familienberatung angemessen erscheint. Kann der junge Mensch mit „Dein KOMPASS“ unterstützt werden, wird innerhalb des vielfältigen Angebotes das passende Behandlungsmodul gefunden. Meist bietet sich ein ortsunabhängiges Telefoncoaching an. Bei Bedarf kann aber auch eine Einzeltherapie am Wohnort oder per Videosprechstunde durchgeführt werden. Über alle Beratungs- und Behandlungsmodule hinweg steht den Teilnehmenden und ihren Eltern optional eine 24/7 von geschultem Fachpersonal besetzte Krisenhotline zur Seite.
Bei psychischen Symptomen ist Abgrenzung wichtig
Pandemie-Stress, Angst vor dem Klimawandel, Zukunftssorgen oder auch ganz persönliche Krisen und Gefühlswelten: zunehmend mehr Heranwachsende stehen vor Herausforderungen, die gravierenden Einfluss auf ihre psychische Gesundheit haben. Nicht immer handelt es sich dabei zwangsläufig um eine Depression oder Angststörung. „Altersabhängige Stimmungsschwankungen, darunter auch vorübergehende depressive Symptome, sind Teil der normalen Entwicklung von Kindern und Jugendlichen“, sagt Thomas Ehrenberg, Diplom-Psychologe im MedInfo Team der Pronova BKK. Dennoch sollten Eltern und auch andere Bezugspersonen wie Lehrkräfte genauer hinsehen, wenn sie Auffälligkeiten bei jungen Menschen feststellen. Unter Umständen befinden sich die Betroffenen in einer psychischen Belastungssituation, aus der sie aus eigener Kraft nicht mehr herausfinden. Anzeichen dafür können unter anderem sein: Selbstzweifel, Ängste, sozialer Rückzug, Leistungsstörungen, psychosomatische Beschwerden wie Kopfschmerzen oder Magen-Darm-Probleme. Besteht der Verdacht auf eine psychische Erkrankung, sollte dieser ärztlich oder psychotherapeutisch abgeklärt und gegebenenfalls therapeutische Maßnahmen in die Wege geleitet werden.