Die vergangenen drei Jahre waren geprägt von Krisen, die sich massiv auf das Seelenleben der Deutschen ausgewirkt haben. Aus zwei durchstandenen Jahren im Zeichen der Corona-Pandemie gehen viele Menschen nicht gestärkt hervor, sie benötigen psychische Hilfe. Nur 3 % der befragten Psychiater*innen und Psychotherapeut*innen hatten 2022 weniger Anfragen von Patient*innen, im ersten Corona-Jahr 2020 gingen die Nachfragen noch bei 34 % der Befragten zurück.
Im multiplen Krisenjahr 2022 haben die Terminanfragen in Kliniken und Praxen im Vergleich zum Vorjahr nochmals um 22 Prozentpunkte zugenommen. Bei allen Befragten stellte 2022 das bisher stärkste Jahr dar: 80 % hatten mehr Anfragen als vor der Pandemie, im Vorjahr waren es 58 % und im ersten Corona-Jahr 35 %. Den größten Andrang verzeichneten niedergelassene Psychiater*innen: 84 % hatten mehr Anfragen als vor der Corona-Pandemie. Der stärkste Anstieg der Anfragen im Vergleich zum Vorjahr betraf die Psychiater*innen in Kliniken (76 % zu 38 %).