Wenn es um Stress am Arbeitsplatz geht, ist die Generation Z, im Alter von 18-29 Jahren, im Vergleich zu den anderen Generationen überdurchschnittlich belastet. In den vergangenen 12 Monaten erkrankten 18 % an einem Burn-out, gegenüber 13 % aller Arbeitnehmer*innen. Starke Unterforderung erlebten 17 % der unter 30-Jährigen, während eine Bore-out-Erfahrung 11 % aller Erwerbstätigen im gleichen Zeitraum hatte.
Weil die Generation Z höhere Maßstäbe an Arbeitsbedingungen stellt, fühlen sie sich an denen gemessen eher gestresst als ältere Kolleg*innen. Wirtschaftspsychologin und Resilienz-Trainerin Patrizia Thamm von der Pronova BKK ordnet die Ergebnisse ein: „Die Generation Z hat durch verschiedene Krisen wie der Corona- und Klimakrise zu spüren bekommen, dass Lebensbedingungen sich schlagartig ändern können und es keine Garantie auf eine sorgenfreie Zukunft gibt. Dies motiviert sie, im Hier und Jetzt zu leben und ihre hohen Ansprüche auch an ihre Arbeit sofort zu verwirklichen, anstatt lange zu warten. Gleichzeitig bietet ihr der Markt eine Fülle an Optionen. Diese große Auswahl kann paradoxerweise zu einer erhöhten Belastung führen, da die Entscheidung für den richtigen Job und die Suche nach einem erfüllenden Arbeitsleben zu einer Überforderung wird.“
Thamm sagt weiter: „Manchmal sind die Forderungen der Gen Z an ihren Arbeitsplatz vielleicht zu anspruchsvoll und sie werfen zu früh das Handtuch, wenn nicht immer gleich alles so läuft, wie sie es sich vorstellt. Jüngere Erwerbstätige wechseln überdurchschnittlich häufig Job und Arbeitgeber – auch das zeigt unsere Studie. Ihnen rate ich, frühzeitig das Gespräch mit ihren Arbeitgeber*innen zu suchen, und zunächst erstmal offen zu sein für mögliche Veränderungen und neue Chancen. Führungskräfte sollten wiederum gute Antennen für ihr Team haben, um Über- aber auch Unterforderung zu erkennen und entsprechend zu reagieren.“