Schönheitsideale: 43 % der unter 30-Jährigen finden, Über­gewich­tige sollten sich nicht in Bade­kleidung zeigen

Leverkusen, 31.07.2024: Rückt der Urlaub näher, steigt das Körperbewusstsein der Deutschen. Fast jede*r 2. versucht, vorher am eigenen Aussehen zu arbeiten. Besonders die Generation Z will Schönheitsidealen entsprechen: 71 % der 18- bis 29-Jährigen werden extra vor den Ferien aktiv, um das äußere Erscheinungsbild zu verbessern. Sie sind nicht nur sich selbst gegenüber kritisch, sondern auch anderen. Unter ihnen ist die Ansicht weit verbreitet, dickere Menschen sollten sich nicht in Bikini, Badeanzug oder Badehose zeigen. 32 % der Bevölkerung teilen diese Ansicht.

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Leverkusen, 31.07.2024: Rückt der Urlaub näher, steigt das Körperbewusstsein der Deutschen. Fast jede*r 2. versucht, vorher am eigenen Aussehen zu arbeiten. Besonders die Generation Z will Schönheitsidealen entsprechen: 71 % der 18- bis 29-Jährigen werden extra vor den Ferien aktiv, um das äußere Erscheinungsbild zu verbessern. Sie sind nicht nur sich selbst gegenüber kritisch, sondern auch anderen. Unter ihnen ist die Ansicht weit verbreitet, dickere Menschen sollten sich nicht in Bikini, Badeanzug oder Badehose zeigen. 32 % der Bevölkerung teilen diese Ansicht.

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Die Scham, nicht perfekt zu sein, empfinden vor allem Frauen: 75 % versuchen Körperstellen, die ihnen nicht gefallen, so gut wie möglich zu verdecken, bei den Männern sind es nur 47 % – 28 Prozentpunkte weniger. Beachboys zeigen sich gern in Badehose (77 %), aber nur jedes 2. Beachgirl in Badekleidung. Wer sich nicht wohl in seiner Haut fühlt, verzichtet deshalb sogar auf Strandurlaube – fast jede 3. Frau, aber nur knapp mehr als jeder 4. Mann geht dieser für sie belastenden Situation aus dem Weg. „Es ist wichtig, den eigenen Selbstwert zu stärken und sich nicht fremdbestimmen zu lassen. Jeder Mensch sollte sich wohlfühlen und seinen Urlaub genießen können“, sagt Patrizia Thamm, Referentin Gesundheitsförderung bei der Pronova BKK.

Ein gesünderes Körperbild ist trainierbar wie ein Muskel. „Eine Methode ist, sich positive Rückmeldungen von nahestehenden Personen einzuholen und sich die Komplimente aufzuschreiben“, sagt die Wirtschaftspsychologin und Resilienz-Trainerin Thamm. Ein weiterer Tipp von ihr lautet, vor den Spiegel zu treten und einmal bewusst zu überlegen, was man an sich mag. Thamm sagt weiter: „Ebenso kann es gesund sein, sich nicht nur auf das Aussehen zu konzentrieren, sondern auch auf persönliche Eigenschaften und Fähigkeiten.“

Schönheits-OPs: Mehr als die Hälfte der unter 30-Jährigen sind dafür offen

Das Bearbeiten von Fotos, um ein möglichst perfektes Bild von sich in sozialen Netzwerken zu präsentieren, verzerre hingegen die Selbstwahrnehmung und stärke nicht den Selbstwert, betont Thamm. Dieser Irrtum hält sich besonders hartnäckig unter den Jüngeren: Die Hälfte der unter 30-Jährigen bearbeitet ihre Fotos immer, bevor sie diese Freund*innen zeigt oder online stellt. Der Druck, perfekt aussehen zu müssen, ist in dieser Altersgruppe sehr stark: 53 % sind kosmetischen Eingriffen gegenüber aufgeschlossen. 18 % haben einen kleineren kosmetischen Eingriff wie Botox-Injektionen und Hyaluronsäure-Filter schon einmal extra für den Urlaub machen lassen, 15 % sogar eine größere Schönheits-OP wie Fettabsaugen oder Gesichtsstraffung.

„Es fehlt an ausreichend Aufklärung und Akzeptanz für unterschiedliches Aussehen“, kommentiert Gesundheitsexpertin Thamm. Sie führt die kritische Selbstwahrnehmung der Generation auf den starken Einfluss sozialer Netzwerke zurück, wo bestimmte Schönheitsideale propagiert werden. „Die Generation Z erlebt einen erheblichen Druck, den in den sozialen Medien präsentierten Idealen zu entsprechen“, erläutert Thamm.

„Niemand ist perfekt“, betont die Expertin der Pronova BKK. Sie erklärt weiter, dass jede*r den Fokus mehr auf sich selbst lenken sollte, statt andere auf ihr Aussehen zu reduzieren. Body Shaming, so erläutert Thamm, kann dazu führen, dass Betroffene mit sich selbst und ihrem Körperbild immer unzufriedener werden und die Diskriminierung verinnerlichen. „Das emotionale Wohlbefinden der geshamten Person verschlechtert sich und kann zu einer niedrigen Selbstwertschätzung, depressiven Verstimmungen, Ängsten und sogar zu suizidalen Tendenzen führen“, mahnt sie. Ein weiterer wichtiger Aspekt im Umgang mit Online-Bodyshaming ist laut Thamm die soziale Unterstützung. „Wir tragen alle zu einem unterstützenden und respektvollen Miteinander bei“, erinnert sie und unterstreicht, dass diese Werte unbedingt authentisch gelebt und weitergegeben werden sollten.

45 % der Deutschen hadern mit ihren Speckrollen am Bauch

Den medialen Einflüssen und ihren Schönheitsidealen kann sich kaum jemand entziehen. Kein Wunder, dass die Deutschen an ihrem Körper oft etwas zu bemängeln haben. Nur jede*r 7. ist mit seinem bzw. ihrem Aussehen sehr zufrieden, jede*r 4. ist unzufrieden. Der Bauch missfällt am häufigsten, insgesamt mögen ihn 45 % nicht, während die Haare am meisten Zuspruch erhalten. Männer stört der Bauch mit 38 % weniger als Frauen mit 51 %. Die weiblichen Befragten sind darüber hinaus besonders kritisch gegenüber ihren Brüsten (24 %) sowie Zähnen, Po und Falten (je 21 %), während nur 10 % der Männer sich Sorgen um Gesichtslinien machen und nur 7 % um ihren Po.

Über die Studie

Dies sind Ergebnisse der repräsentativen Befragung „Urlaub und Schönheitsideale“ der Pronova BKK, für die im April 2024 insgesamt 1.608 Frauen und Männer ab 18 Jahre online befragt wurden.

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Nina Remor

Pressereferentin

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