Richtiges Abschalten: Die gedankliche Distanz zur Arbeit ist das A und O
Fehlt ein gutes Selbstmanagement mit vorausschauender Planung vor dem Urlaub, kann der abrupte Wechsel von erhöhtem Aktivierungszustand auf Erholung und Entspannung unter Umständen sogar zur sogenannten „Leisure Sickness“ (Freizeitkrankheit) führen. Mehr als jede*r 3. wurde schon häufiger direkt an den ersten Urlaubstagen krank. In der Gen Z trifft dies sogar auf knapp jede*n 2. zu. Auch haben 29 % ihren Urlaub schon einmal aufgrund von Arbeit verschoben, in der Gen Z sind es 8 Prozentpunkte mehr.
Um den Urlaub wirklich genießen und richtig abschalten zu können, ist eine gedankliche Distanz zur Arbeit das A und O, die durch eine gute Urlaubsübergabe begünstigt wird. Dafür sollten laut der Pronova BKK-Referentin für Gesundheitsförderung mindestens eine, besser 2 Vertretungen festgelegt werden, um sicherzustellen, dass Aufgaben während der Abwesenheit klar delegiert sind. Thamm betont, dass es wichtig sei, Kund*innen und Kolleg*innen rechtzeitig zu informieren und eine geordnete Übergabe zu planen. Dazu gehöre es, alle relevanten Unterlagen bereitzulegen und verschiedene Szenarien während der Abwesenheit gemeinsam gedanklich durchzuspielen.
„Techniken wie das Aufschreiben von Projektständen und das Definieren von konkreten Schritten für die Zeit nach dem Urlaub sind wichtige Maßnahmen, um richtig abschalten zu können“, sagt Thamm und ergänzt: „Berufstätige gehen mit dem guten Gefühl in den Urlaub, dass bei der Rückkehr der Start schon geregelt ist. Fällt das Loslassen während der Abwesenheit dennoch schwer, hilft es, sich für mögliche Grübeleien ein Zeitfenster zu setzen, um ihnen einen begrenzten Raum zu geben. Zudem helfen Entspannungs- und Achtsamkeitstechniken, um sich im Moment besser zu verankern und damit das Abschalten zu unterstützen.“