Wer kennt es nicht, das berühmte Mittagstief? Müdigkeit während der Arbeit ist etwas, das die meisten schon einmal erlebt haben. Jede*r 2. Berufstätige fühlt sich häufig müde. Die 18- bis 29-Jährigen sind mit 64 % am meisten betroffen. Mit zunehmendem Alter jedoch nimmt die Müdigkeit ab – bei den 50- bis 59-Jährigen liegt der Anteil bei 43 %, bei den über 60-Jährigen nur noch bei 34 %.
Das Homeoffice bietet die Chance für einen kurzen Erholungsschlaf, um die Energiereserven zwischendurch aufzuladen. Wie viele Berufstätige diese Möglichkeit nutzen, zeigt die Studie: 39 % machen einen Powernap, 26 % verzichten darauf und 35 % haben nicht diese Möglichkeit, da sie ausschließlich im Büro oder an anderen Arbeitsplätzen arbeiten. Beratungsarzt Dr. med. Gerd Herold von der Pronova BKK sagt zum Erholungsschlaf: „Ein Powernap von 10-20 min ist ein hervorragendes Mittel, um neue Energie zu tanken und die Konzentration zu verbessern. Wichtig ist, ihn kurz zu halten, damit die Nacht nicht beeinträchtigt wird.“ Er betont: „Ein Kurzschlaf wirkt besser als eine Tasse Kaffee.“
Das Thema Powernap im Homeoffice wirft nicht nur gesundheitliche, sondern auch rechtliche Fragen auf. Nicole Mutschke, Rechtsanwältin und Fachanwältin für Arbeitsrecht, erklärt: „Grundsätzlich kann ein Powernap im Homeoffice durchaus zulässig sein – allerdings nicht während der Arbeitszeit.“
Sie stellt klar, dass für das Homeoffice die gleichen Regeln gelten wie für den Betrieb: „In der Pause steht einem kurzen Schlaf nichts entgegen“, sagt Mutschke weiter. Dennoch empfiehlt sie klare Absprachen: „Um mögliche Diskussionen und Ärger zu vermeiden, ist es sinnvoll, gerade für die Arbeit im Homeoffice eine explizite Regelung zur Erreichbarkeit zu treffen.“